Studierende und Erwerbslose verbindet häufig ein Problem: Geldmangel. Um ihm zu begegnen, helfen Gelegenheits- und Nebenjobs, Verzicht – oder das Tauschen von Waren und vor allem Dienstleistungen. Zu diesem Zweck gibt es seit Anfang der 1980er-Jahre eine weltweit wachsende Zahl an sogenannten Tauschringen.
Deren Prinzip ist einfach: Auf einem Marktplatz, heutzutage natürlich im Internet, kann Jeder nach Einrichtung eines Accounts Angebote und Gesuche einstellen. Über ein Punktekonto werden geleistete und empfangene Dienstleistungen (und ggf. Waren) verrechnet; Geld kommt meist nicht, Zinsen nie zum Einsatz; Jeder startet mit null Punkten und darf auch mal ins Minus kommen. Dabei setzen die meisten Tauschkreise auf Zeit als Einheit für die Verrechnung der Dienstleistungen: eine Stunde Nachhilfe und eine Stunde Putzen werden so beispielsweise als gleichwertig angesehen. In anderen Tauschringen, die als „Leistungsbörsen“ organisiert sind, gibt es dagegen mehr Punkte für das Erbringen einer als höherwertig angesehenen Leistung – doch die Spanne zwischen einfachen und eine hohe Qualifikation voraussetzenden Tätigkeiten ist längst nicht so groß wie auf dem normalen Markt. Schließlich handeln die Tauschwilligen in manchen Ringen den Wechselkurs auch von Fall zu Fall miteinander aus.