Die Uckertaler - Zeit ist Apfel
Geld stinkt nicht, sagt der Volksmund. Trotzdem haben Geldgeschichten häufig ein „Gschmäckle“. Das liegt daran, dass Geld schon lange nicht mehr gleichzusetzen ist mit harter Währung, mit Münzen und Scheinen und meinetwegen noch Goldbarren. Im Zeitalter von Hedgefonds, Kredithäusern und Aktienmärkten ist Geld zu etwas Abstraktem geworden, zu virtuellem Besitz. Im Grunde ist es ein philosophisches Problem: Das Geld, das wir laut Kontoauszug besitzen und mit dem wir unser Leben bestreiten, existiert überhaupt erst, wenn wir es aus dem Geldautomaten ziehen. Das mag man noch hinnehmen, die praktische Auswirkung philosophischer Probleme hält sich in den meisten Fällen in Grenzen. Schwierig wird es dann, wenn Geld ein Selbstwert zugeschrieben wird, wenn es mehr sein soll, als bloßes Mittel zum Zweck. Davon entfernen wollen sich die Mitglieder eines Tauschrings in der Uckermark, die eine auf der Arbeitszeit basierende Zweitwährung neben dem Euro pflegen - und dabei die Schwierigkeiten übersehen, mit denen jede echte Marktwirtschaft klarkommen muss.
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