VON JULIA ZETZ | 01.08.2012 17:47
Steueroasen oder "eine Zahl mit zwölf Nullen"
Die Kluft zwischen arm und reich wird immer größer. Wo andere hungern müssen, verstecken die Reichen ihre Millionen in Steueroasen. Die Organisation Tax Justice Network vermutet sogar, dass es hier um bis zu 32 Billionen Dollar handelt.
In Deutschland erhalten mindestens elf Prozent der Arbeitnehmer nicht einmal den Mindestlohn, in anderen Ländern ist diese Zahl noch viel höher. Kurios hierzu ist die neue Schätzung der Nichtregierungsorganisation (NGO) „Tax Justice Network“ (TJN), die nach neuesten Angaben vermutet, dass rund 32 Billionen Dollar weltweit in sogenannten Steueroasen vor dem Fiskus versteckt werden. Im Jahr 2005 schätze das TJN diesen Betrag noch auf 11,5 Billionen Dollar.
Viele Nullen – viel unversteuertes Geld
Errechnet hat das TJN diesen Betrag aufgrund von Diskrepanzen in den Statistiken zu Einkommen und Vermögen von Reichen. Dieses Geld fehlt dem Fiskus und bleibt somit unversteuert. Vor allem in den USA wurde viel Geld versteckt: seit dem Jahr 1980 fiel das Gesamteinkommen des Durchschnittsverdieners um rund 90 Prozent, wobei die Einnahmen der reichen Bevölkerung um etwa das Zwei- bis Vierfache gestiegen sind. Aber deshalb kamen nicht mehr Reiche hinzu. Aus dieser Diskrepanz zog das TJN den Schluss, dass erhebliche Vermögenswerte versteckt wurden.
Arm bleibt arm, reich wird reicher
Warum profitieren gerade in einer Industrienation wie Deutschland nur die ohnehin schon Reichen?
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Schätzungen zufolge gibt es eine Gruppe von „
Superreichen“, die etwa 92 000 Personen umfasst. Allein diese Gruppe soll ein Vermögen von rund neun Billionen Dollar haben. Aber dieses Geld, wurde nicht etwa aus Industrieländern abgezweigt, sondern aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Laut TJN sollen allein aus Nigeria 306 Milliarden Dollar unversteuert abgeflossen sein, die Elfenbeinküste folgt mit 141 Milliarden.
Eine Zahl wie das Bruttoinlandsprodukt
Die geschätzten 32 Billionen Dollar sind kaum vorstellbar. Diese Zahl hat zwölf Nullen. Um das etwas anschaulicher zu demonstrieren: 32 Billionen Dollar ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der USA und Japan – zusammen. Hier ist aber nur das Barvermögen geschätzt, Häuser, Jachten, Schmuck, Autos und andere Vermögensgegenstände fehlen in dieser Schätzung. Den Ländern entgehen dabei auch erhebliche Steuereinnahmen. Das TJN schätzt die Verluste auf 190 bis 280 Milliarden Dollar. Das versteckte Vermögen von rund 32 Billionen Dollar verteilt sich nach Schätzungen auf nur zehn Millionen Menschen, 3,2 Millionen Dollar für jeden.
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