VON BENEDIKT GRADL
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10.07.2012 15:49
Bildung unser höchstes Gut - Auslaufmodell Studiengebühren
Es ist das wohl am meisten diskutierte Thema der Hochschulpolitik in Deutschland: die Studiengebühren oder Studienbeiträge, wie sie in der Politik gern genannt werden. Schon bei der Einführung umstritten, entwickelten sich die Hochschulabgaben immer mehr zu einem Zankapfel zwischen Regierung und Opposition. Während Sich die Koalition 2006/2007 in allen von ihnen regierten Ländern für die Gebühren aussprach, schwankte die Opposition zwischen Skepsis und offenem Protest. Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe im Januar 2005 machte den Weg frei für die Einführung in den Ländern. Sieben Bundesländer führten die Gebühren ein.
Die Gründe für die Einführung waren damals die leeren Kassen und die hohen Kosten des Bildungssektors. Zwar ist Deutschland in punkto Bildungsausgaben nach wie vor auf den letzten Plätzen in Europa, lediglich Italien gibt noch weniger aus. Des Weiteren wollte man es „normalen Arbeitern“ nicht zumuten, dass sie das Studium von Kindern aus reichen Familien finanzieren. Soll heißen: Wer studieren will soll es auch selber zahlen. Und nicht, dass das Studium durch Steuern finanziert werde. Auf der Strecke blieb hierbei das Menschenrecht auf Bildung, denn nicht jede Familie kann 1000 Euro im Jahr zusätzlich aufwenden, nur damit das Kind studieren kann.
Studiengebühren gegen Ehrenamt
Studiengebühren von bis zu 600 Euro pro Semester sind oft eine große finanzielle Belastung für junge Studenten. Ein Projekt Solidaris gGmbH fördert Studenten, als Gegenleistung vollziehen sie ein Ehrenamt.
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Nach und nach wurden die
Studiengebühren jedoch abgeschafft, erst in Hessen und im Saarland, dann in Nord-Rhein-Westfahlen, jetzt im Sommersemester 2012 in Hamburg und im Winter folgt Baden-Württemberg. Nur Bayern und Niedersachsen halten an dem umstrittenen Modell fest.
Jedoch ist ebenfalls festzuhalten, dass die von den Gegnern prophezeiten Folgen nicht, oder nur zum Teil eingetreten sind: Weder gab es einen sogenannten „Massenexodus“- wie es
Karriere.de nennt - also eine Studentenflucht in andere, Beitragsfreie Bundesländer oder ins Ausland, noch sank die Zahl der Studienanfänger erheblich.
Jedoch bleibt die Forderung nach einer Reform des Systems, denn an sich gesehen, könnten die Studiengebühren für alle Seiten ein Gewinn sein, wenn sie denn auch zum Vorteil aller eingesetzt würden.
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Umsonstläden & Co. - Tauschen und Verschenken aus Prinzip
Was wir nicht mehr wollen, werfen wir weg. Kleider landen in dubiosen Altkleidercontainern, defekte Technik auf dem Sperrmüll und Ungeliebtes in der Mülltonne. Doch was wäre, wenn wir einfach Unnützes gegen Nützliches tauschen könnten? Egal ob Umsonstladen, Kost-Nix-Laden oder Schenkladen, die Motivation ist immer die gleiche: Wer etwas braucht, kommt vorbei und nimmt es mit oder tauscht es ein. Im Gegensatz zu karitativen Einrichtungen ist sind Tausch und Mitnahme nicht an Bedürftigkeit gebunden. Nun werden sich viele die Frage stellen: "Wer macht denn so was?". Nun, die Antwort ist ganz einfach: Menschen mit Zielen, und zwar mit politischen Zielen. UNI.DE zeigt euch, was genau hinter dem Prinzip des Tauschens und Verschenkens steckt.
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Cum-Ex – Die dubiosen Geschäfte mit den Dividenden
Die sogenannten Cum-Ex-Geschäfte, die die deutschen Steuerzahlenden zwischen 2002 und 2012 bis zu 12 Milliarden Euro gekostet haben dürfte, sind wieder in aller Munde. Neue Beweise lassen darauf schließen, dass Banken und Bankenverband früh von den krummen Dividendengeschäften gewusst haben sollen, ohne jedoch die zuständigen Behörden zu informieren. Gegen mehrere ehemalige Vorstände wurden bereits Ermittlungsverfahren wegen Steuerbetrugs eingeleitet. Wie genau funktionierten die Cum-Ex-Geschäfte und wer betrog dabei wen?
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Bildung in der Krise?
Die europäische Schuldenkrise bedroht die Universitäten. Die betroffenen Länder sparen oftmals gerade in dem Bereich, der für ihre langfristige wirtschaftliche Entwicklung zentral ist
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Rezension: „Kapitalfehler“ von Marc Friedrich und Matthias Weik - Wie die Finanzwirtschaft funktioniert und warum das keiner verhindert
Bücher über die internationale Finanzwirtschaft haben auch rund acht Jahre nach der Krise immer noch Konjunktur. Auch die Bestsellerautoren Marc Friedrich und Matthias Weik haben sich dem Thema noch einmal gewidmet. Nach bereits zwei erschienenen Bestsellern legt das Ökonomen-Duo nun sein drittes Buch zum Thema vor. „Kapitalfehler – Wie unser Wohlstand vernichtet wird und warum wir ein neues Wirtschaftsdenken brauchen“ erklärt in gewohnt allgemeinverständlichem Ton die Welt der Finanzen, zeichnet die Krise(n) und ihre Ursache(n) nach und gibt Lösungsvorschläge. Dass die Autoren dabei nicht immer zu einhundert Prozent objektiv und sachlich bleiben, ist verzeihlich. Dafür stecken ausreichend Humor und frische Ideen im „Kapitalfehler“.
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Studienkredit: Geld kostet Geld
Ein Studienkredit kann dem klammen Studenten aus der finanziellen Patsche helfen, wenn Bafög und andere Quellen ausgeschöpft sind. Bei den guten Job- und Gehaltsaussichten für Akademiker, von denen nur unter zwei Prozent arbeitslos sind, zahlt sich ein Kredit schnell aus. Das heißt: Trotz lästiger Rückzahlung und Zinsen hat man diese Investition in die eigene Ausbildung bald wieder drin. Wichtig: Studenten sollten einfach wissen, worauf sie sich einlassen. UNI.DE nimmt Chancen und Risiken unter die Lupe.
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Eine kurze Geschichte des Geldes
Um die Entstehung des Geldes ranken sich viele Mythen. Als Zahlungstauschmittel erfüllt es seine Dienste und unterscheidet sich von anderen Tauschmitteln dadurch, dass es nicht unmittelbar die Bedürfnisse seines Besitzers befriedigt, sondern als eine Art „Wertäquivalent“ erst später zu weiterem Tausch eingesetzt werden kann. Geld existiert in materieller und in immaterieller Form, waren es früher Muscheln, die als Zahlungsmittel benutzt wurden, wandert heute oft die Plastikkarte über den Ladentisch.
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Emissionsrechtehandel: Zukunftsweisend oder Mogelpackung?
Seit Ende der 1990er-Jahre werden weltweit Emissionsrechte gehandelt, also Zertifikate über die Erlaubnis, Schadstoffe auszustoßen. Über diese Maßnahme soll die Emission unter anderen von Treibhausgasen verringert und so ein Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel geleistet werden.
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Strafe muss sein: Wenn Kartelle auffliegen
Wegen unerlaubter Zusammenarbeit der größten LKW-Hersteller Europas kam es nun zu einer Geldstrafe in Milliardenhöhe. Seit 1997 hatten sie illegale Preisabsprachen getroffen und so den Markt kontrolliert. Die EU-Kartellbehörden kamen dem auf die Schliche und setzten mit einer rekordhohen Geldstrafe ein Ausrufezeichen: 2,93 Milliarden Euro Strafgeld verteilten sich auf Daimler, Iveco, DAF und Volvo/Renault. Nur MAN kam durch eine Selbstanzeige straffrei davon.
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Sonst knallt's - Matthias Weik und Marc Friedrich im Interview mit UNI.DE
„Warum wir Wirtschaft und Politik radikal neu denken müssen“ so der Untertitel des neuen Buches „Sonst knallt’s“ aus der Feder des Autorenduos Matthias Weik und Marc Friedrich. Was dabei neu gedacht werden muss und warum dies eine Notwendigkeit ist, haben die beiden im folgenden Interview mit UNI.DE ausgeführt.
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Die E-Commerce Revolution: Bezahlen ohne Bargeld
Erst kam die Kreditkarte, dann das Online-Banking, schließlich das Bezahlen per Handy – die Entwicklung bargeldloser Bezahlvorgänge vollzog sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten in zunehmender Geschwindigkeit. Mittlerweile existieren speziell im Internet dutzende Bargeld-Konkurrenten, doch die alte Gewohnheit, beim Bezahlen im Geldbeutel zu kramen, ist ungebrochen. Dabei bietet elektronisches Geld Vorteile in mehrerlei Hinsicht.
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