VON CLEMENS POKORNY | 06.07.2012 14:07
Bildung in der Krise?
Die europäische Schuldenkrise bedroht die Universitäten. Die betroffenen Länder sparen oftmals gerade in dem Bereich, der für ihre langfristige wirtschaftliche Entwicklung zentral ist
Bildung ist die Schlüsselressource der Zukunft schlechthin - besonders in Regionen wie Europa, die weder im großen Stil auf Bodenschätze zurückgreifen können noch viele Arbeitsplätze für Ungelernte bieten. Ohne Bildung gäbe es in den modernen Industriegesellschaften kein Wachstum. Bevor sie sich auszahlt, will Bildung aber finanziert sein. Die aktuell von der Finanz- und Schuldenkrise betroffenen Länder Süd- und Osteuropas wie Griechenland oder Litauen, die in europaweiten Hochschulratings eher schlecht abschnitten, sparen schon seit 2008 an ihren Hochschulbudgets. Die Kürzungen von jeweils über 20% pro Jahr im Vergleich zum Vorjahr treffen die Unis dabei doppelt.
Zu viele Studienplätze bleiben ungenutzt
die Problemgeburt des neuen Zulassungssystems
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Werden die Hochschulbudgets in einem Land gekürzt, wandern einerseits die klügsten Köpfe häufig in Staaten ab, in denen die Universitäten finanziell besser ausgestattet sind. Durch diesen sogenannten "brain drain" sinkt die Qualität von Lehre und Forschung in den betroffenen Regionen und deren Hochschulen verlieren für alle Beteiligten weiter an Attraktivität. Andererseits werden diese Effekte durch das Wesen der europäischen Hochschulförderung verstärkt. Denn diese sieht in der Regel eine
Verbindung der Förderprogramme mit Drittmitteln vor, also Sponsoring durch die Wirtschaft. Wird eine Universität finanziell abgehängt und büßt dadurch an Niveau ein, bleiben dann nicht nur die EU-Fördergelder aus - sondern auch die Drittmittel aus der Wirtschaft. Der mittelfristig aus dieser Entwicklung resultierende Fachkräftemangel verstärkt den entstandenen Teufelskreis weiter.
Eine Trendwende ist innerhalb der betreffenden Länder nur in Lettland absehbar, wo die Absenkung des Hochschulbudgets mittlerweile gestoppt wurde. Angesichts der negativen Erfahrungen mit Studiengebühren in Europa stellen diese wohl keine Alternative zu staatlicher Finanzierung dar. Ob Spanien, Portugal, Litauen, Griechenland oder auch die Niederlande weiter an ihrer wichtigsten Ressource sparen werden und wie sich die europäische Hochschullandschaft in diesem Zusammenhang entwickeln wird, bleibt abzuwarten.
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Was wir nicht mehr wollen, werfen wir weg. Kleider landen in dubiosen Altkleidercontainern, defekte Technik auf dem Sperrmüll und Ungeliebtes in der Mülltonne. Doch was wäre, wenn wir einfach Unnützes gegen Nützliches tauschen könnten? Egal ob Umsonstladen, Kost-Nix-Laden oder Schenkladen, die Motivation ist immer die gleiche: Wer etwas braucht, kommt vorbei und nimmt es mit oder tauscht es ein. Im Gegensatz zu karitativen Einrichtungen ist sind Tausch und Mitnahme nicht an Bedürftigkeit gebunden. Nun werden sich viele die Frage stellen: "Wer macht denn so was?". Nun, die Antwort ist ganz einfach: Menschen mit Zielen, und zwar mit politischen Zielen. UNI.DE zeigt euch, was genau hinter dem Prinzip des Tauschens und Verschenkens steckt.
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