VON JULIA ZETZ | 04.12.2012 17:18

Lachen statt Pillen – Warum Lachen uns so gut tut

Diese Medizin gibt es ohne Rezept und in keiner Apotheke, das Lachen. Es ist so gesund und befreiend. Das behaupten zumindest einige Mediziner. Aber warum tut uns das so gut? Müssen wir Humor erst lernen, oder wurde er uns in die Wiege gelegt?

Lachen ist heilsam, befreiend und lässt uns für einen kurzen Moment alles vergessen. Das weiß jeder, der schon einmal ausgiebig gelacht hat. Dieses Phänomen möchte auch die moderne Medizin beweisen und hat sich mit dem neuen Fachgebiet, der Gelotologie, ein Ziel gesetzt: Das Lachen medizinisch zu erforschen.

Lachen lernen

Jeder weiß, wie man ein Lächeln zaubert, aber aus vollster Seele, ohne guten Grund zu lachen, das ist nicht einfach, aber therapeutisch wirksam. In Deutschland gibt es einige hundert Anbieter, die sogenannte Lach-Yoga-Seminare anbieten. Reinhard Käfferlein ist Lachtrainer und bietet eben solche Seminare an. Beim gezielten und trainierten Lachen sollen verschiedene Atemtechniken angewandt werden die einen positiven Effekt auf das Immunsystem und das allgemeine Befinden haben sollen. Aber müssen wir wirklich erst lernen wie man lacht?

Lachen auf Rezept

Auf der Suche nach dem Glück

Dass uns ein echter Lachanfall befreit und uns für einen Moment von allem anderen ablenkt, dass wissen wir bereits. Aber was passiert eigentlich mit unserem Körper? Grundsätzlich ist Lachen harte Arbeit für den ganzen Körper, denn mehr als einhundert Muskeln werden dazu benötigt. "Bei vollem Lachen wird der ganze Körper erfasst: Der Kopf wird bewegt, der Körper biegt und krümmt sich. Der Fachmann nennt dies Generalisierung.", erklärt Prof. Carsten Niemitz, Leiter des Instituts für Humanbiologie und Anthropologie an der Freien Universität Berlin.

Wer aus vollster Seele lacht, der macht tiefere Atemzüge als im „Normalzustand“ und das versorgt den Körper mit einer erhöhten Dosis an Sauerstoff. Dabei entspannen sich die Muskeln, die Bronchien werden durchlüftet und das Herz-Kreislaufsystem wird angeregt. Was das Lachen aber aus medizinischer Sicht so gesund macht, ist das Entspannen danach. Denn nach einem Lachanfall werden weniger Stresshormone und weniger Kortison produziert, was zur Folge hat, dass wir uns entspannen.

Humor muss man lernen

Es gibt Forschungsstudien der Universität New Hempshire, die besagen, dass Kinder Humor von ihren Eltern lernen. Denn Kleinkinder verstehen noch nicht, was überhaupt lustig ist, wenn ihre Eltern lachen. Daher lachen sie mit, wenn es ihnen vorgemacht wird.

Lachen ist wichtig und gesund. Es macht Spaß und lenkt uns für kurze Zeit vom Alltag ab. Ob nun gezieltes Lachtraining wirklich hilft, das sollte jeder selbst ausprobieren, aber keinesfalls sollte man die Mundwinkel hängen lassen, denn eine gute Portion Humor versüßt das Leben.