Smartphones sind in aller Hände – und die meisten Besitzer dieser Hände wissen, dass ihr geliebtes elektronisches Spielzeug auf moralisch nicht gerade vorbildliche Weise gefertigt wurde. Wem das nicht egal ist, der hat seit Winter 2013/2014 mit dem „Fairphone“ eine Alternative mit gutem Gewissen inklusive (UNI.DE berichtete). Seit kurzem gibt es nun ein Konkurrenzprodukt: das Shiftphone aus Hessen, Ergebnis einer 2014 sehr erfolgreich abgeschlossenen Crowdfunding-Kampagne. Doch was macht es besser als das Amsterdamer Fairphone?
Was ein fair produziertes und gehandeltes Produkt ausmacht, ist ja Interpretationssache. Und genauso, wie „Fairtrade“-Produkte aus dem Discounter niedrigeren Standards genügen als Gepa-Waren, gibt es eben „faire“ Smartphones mit unterschiedlichen Fairtrade-Anteilen. Fairphone verlangt von seinen Herstellern vor allem humane Arbeitszeiten und hinreichenden Schutz am Arbeitsplatz, während Shiftphone den Arbeitern erheblich höhere Löhne zahlt. In den meisten Smartphones ist das Konfliktmineral Coltan verbaut, dessen Förderung etwa in der Demokratischen Republik Kongo zu massiver Umweltzerstörung und brachliegender Landwirtschaft führte und Geld in die Taschen der lokalen Warlords spült. Zwar verwendet Fairphone nur konfliktfreies Coltan – doch Umweltschäden lassen sich nun mal beim Bergbau kaum vermeiden. Shiftphone kommt gänzlich ohne das gefährliche Erz aus. Und ein weiteres Alleinstellungsmerkmal zeichnet die Produkte von Shift aus: Sie lassen sich problemlos aufschrauben, sodass Ersatzteile wie neue Akkus leichter eingesetzt werden können als bei gewöhnlichen Anbietern, die jedes selbstständige Herumschrauben ihrer Kunden mit Garantieverlust bestrafen. Statt wie andere Hersteller die Kunden geradezu dazu zu zwingen, in kurzen Abständen eigentlich noch gut funktionierende Geräte wegzuwerfen, und auf diese Weise nicht-nachhaltigen Konsum zu forcieren, ermuntert Shift seine Käufer zur Selbsthilfe. Dafür gibt es ein Wiki, Video-Tutorials und die Möglichkeit, Ersatzteile zu bestellen.