VON CHARLOTTE MEYER | 04.06.2015 16:48
Zu viele Studierende bedrohen die deutsche Wirtschaft
Was machen viele Gymnasiasten nach dem Abitur? Studieren natürlich. Dass in Deutschland in den letzten Jahren die Zahl der Studierenden gestiegen ist, sehen einige als Erfolg von Chancengleichheit und Bildungssystem, während es für andere jedoch keine tolle Errungenschaft ist. So erklärt etwa Eric Schweitzer, der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages die wachsende Unzufriedenheit der deutschen Wirtschaft mit Bachelorabsolventinnen und -absolventen durch zu hohe Studierendenzahlen. Was Schweitzer sonst noch bemängelt und warum die Zahl der Studierenden vielleicht doch nicht ausschlaggebend sein könnte, zeigt UNI.DE.
Weniger als 50 % der Unternehmen zufrieden
Laut des Chefs des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer, sind viele Bachelorabsolventinnen und -absolventen schlecht auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Dies stellt eine Studie des DIHK fest, an der 2000 Unternehmen teilgenommen haben. Sie besagt, dass die Zufriedenheit der Unternehmen mit den ehemaligen Studierenden zwischen 2011 und 2015 von 63% auf 47% gesunken ist. Vor allem in kleinen Unternehmen und in der Tourismuswirtschaft, aber auch bei Service-Unternehmen und Gesundheitsdienstleistern ist die Unzufriedenheit am größten. Eric Schweitzer spricht im Welt-Interview von einer Überakademisierung der Gesellschaft, die zulasten der Berufsausbildung geht Es studieren nun auch solche, die eigentlich in einer Ausbildung besser aufgehoben wären.
Wie wichtig sind Auslandserfahrungen?
UNI.DE zeigt jüngste Entwicklungen auf und stellt Meinungen von Personalverantwortlichen zur Notwendigkeit von Auslandserfahrungen vor
[...]»
Problem: zu viele Studierende
Als Grundproblem für die Unzufriedenheit der deutschen Wirtschaft mit den jungen Akademikerinnen und Akademikern sieht der Präsident des DIHK das „unbegrenzte politische Angebot“, dass jeder Mensch, der studieren möchte, diese Möglichkeit auch bekommt. Zudem wird die Zulassung zu einem Studium in Schweitzers Augen nicht sinnvoll gehandhabt. Dafür plädieren hohe Abbruchquoten, die einen großen volkswirtschaftlichen Schaden mit sich bringen. Auf diese Weise sind Studienabbrecher, die sich für eine duale Ausbildung entscheiden, bei deren Antritt schon relativ alt. Auch in den Gymnasien sieht der DIHK-Chef Mängel im Hinblick auf die Vorbereitung der Schüler auf die deutsche Wirtschaft. An Schulen wird zu sehr in Richtung Universität und nicht in Richtung duale Ausbildung gewiesen.
Alter ausschlaggebend für Zufriedenheit
Als Lösungsansätze für die mangelnde Kompetenz der Absolventinnen und Absolventen nennt Schweitzer die Begrenzung von Studienplätzen und die Einführung von „sinnvollen“ Zulassungsbeschränkungen, um geeignete Kandidatinnen und Kandidaten für ein Studium zu finden. In seinen Augen darf die Zahl der Studierenden nicht weiter ansteigen. Stattdessen soll in Gymnasien mehr Werbung für die duale Ausbildung gemacht werden, die vor allem im Ausland Ansehen genießt und fundamental für das deutsche Wirtschaftssystem ist. Das Studium darf nicht als einziger Berufsweg angesehen werden. Dennoch erkennt Schweitzer an, dass die Unzufriedenheit der Unternehmen möglicherweise auch mit dem gesunkenen Alter der Abiturientinnen und Abiturienten zusammenhängt. Ohne Wehrpflicht und durch den Wegfall des 13. Schuljahres haben manche Studierende heute bereits mit 21 ihren Abschluss in der Tasche. Dass mangelnde Erfahrung und fehlende Reife der Studierten mitunter ein Grund für die Unzufriedenheit der Unternehmen sind, sieht man auch daran, dass jene, die einen Master absolviert haben, in der Studie weitaus besser abschneiden. Heute sind 78 Prozent der Unternehmen mit ihnen zufrieden, während es 2011 noch 65 Prozent waren. Ein bisschen beruhigt das schon, denn dann kann es um die deutschen Studierenden vielleicht doch nicht so schlecht bestellt sein.
-
AStA: Studentische Mitbestimmung an den Hochschulen
Vor allem im Allgemeine Studierendenausschuss, dem AStA, nehmen Studenten das Recht zur Mitbestimmung ihrer Angelegenheiten an den Hochschulen wahr. Das funktioniert nicht immer reibungslos, oft gegen politische Widerstände und hat eine bewegte Geschichte.
[...]»
-
Uni wechsle dich – Wie ein Studienplatztausch funktioniert und was man beachten muss
Unzufrieden mit dem Studienort? Keinen Platz an der Uni oder FH bekommen, an der ihr eigentlich studieren wolltet? Oder einfach mal wieder Lust auf einen Tapetenwechsel? In vielen Fällen ist das kein Problem, weil es an eurer Wunschuni durchaus jemanden geben kann, dem es ähnlich geht. Die naheliegende Lösung: Die Studienplätze tauschen. Wie das geht und was es dabei zu beachten gilt, weiß UNI.DE.
[...]»
-
Honig nach eigenem Geschmack - BWL-Student gründet Honig-Onlineshop
Auf honigplus.de verkauft Ingmar Kersten Honig aus eigener Imkerei, der mit verschiedenen Zutaten auf Wunsch verfeinert werden kann. Mit dem Onlineshop erfüllt sich der BWL-Student einen lang gehegten Traum und setzt sich gleichzeitig für nachhaltigen Konsum ein.
[...]»
-
Zeitmanagement – Alles im Griff
Der Begriff Zeitmanagement ist in aller Munde. Wie lässt sich unsere Zeit strukturieren, dass wir mehr davon zur Verfügung haben? Und welchen Vorteil bringt uns ein gutes Zeitmanagement? Die Antworten:
[...]»
-
Wissenschaftliches Schreiben: Wie das geht und was es bringt
Wie sieht eine wissenschaftliche Arbeit aus? Wie fängt man an, wie viel Zeit braucht man und wo gibt es Hilfe? Die meisten Studierenden stehen ihren Studienarbeiten zu Beginn eher ratlos gegenüber. Dabei kann hier bei weitem nicht nur der glänzen, der sprachlich versiert ist; ein gutes Stück machen Handwerk und Ehrgeiz aus. Und diese Qualitäten kann – und sollte! – jeder entwickeln.
[...]»
-
Oft überhaupt nicht selbstlos – Schenkökonomien
Bald ist wieder Weihnachten und mit dem Fest kommt die Bescherung. Bei dem größten Fest im Jahr geht es oft um eins: Geschenke. Dass Geschenke oft nicht selbstlos sind, sondern etwas zurückfordern, kennen wir alle. Mit einer Wirtschaft des Schenkens hat sich der Franzose Marcel Mauss Anfang des 20. Jahrhunderts beschäftigt. Über seine Erkenntnisse und darüber was ein ideales Geschenk ist, berichtet UNI.DE.
[...]»
-
Wie zeitgemäß ist die Anwesenheitspflicht eigentlich noch?
In Nordrhein-Westfalen wurde die Anwesenheitspflicht an Hochschulen Anfang Oktober 2014 abgeschafft. Viele Studierende freuen sich, Lehrende dagegen sind zum Teil empört. Während die einen das selbstbestimmte Lernen feiern, sehen die anderen darin eine Entwertung ihrer Arbeit. Doch der Streit ist wohl auch ein ideologischer: Was bringt die Anwesenheitspflicht? Und ist sie überhaupt noch zeitgemäß?
[...]»
-
Kopieren und Co.: Die studentische Hilfskraft
Zu studieren bedeutet nicht nur Bücher wälzen und sich auf das nächste Referat vorzubereiten. Für viele gehört auch das gelegentliche Arbeiten zu einem festen Bestandteil der Woche. Wenn man sowieso schon an der Uni ist, wieso sollte man nicht die Nebentätigkeit gleich an die Uni verlegen? Uni.de klärt auf über den Hiwi-Job und was dahinter steckt.
[...]»
-
Mit Baby im Hörsaal
Egal ob unverhofft oder geplant, ein Studium mit Kind zu meistern ist keine Kleinigkeit. Oft wissen Eltern gar nicht, welche Möglichkeiten ihnen die Universitäten und Hochschulen bieten. UNI.DE zeigt, wo man Unterstützung bekommt und was zu beachten ist.
[...]»
-
Institut für vergleichende Irrelevanz muss geräumt werden
Nach zehn Jahren Besetzung durch linke Studentengruppen muss das „Institut für vergleichende Irrelevanz“ nun
geräumt werden. Eine Immobilienfirma kaufte das Gebäude auf dem Campus der
Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und verklagte die Besetzer erfolgreich.
[...]»