VON MAXIMILIAN REICHLIN
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17.01.2013 15:33
Referate-Know-How: Wie man einen gelungenen Vortrag hält und was man vermeiden sollte
Referate, Kurzbesprechungen, Präsentationen – Mündliche Vorträge aller Art gehören schon seit der Grundschule zu den Standardanforderungen an jeden Studenten. Viele begehen jedoch immer noch vermeidbare Fehler beim Referat. UNI.de zeigt, was man für eine erfolgreiche Präsentation beachten sollte.
Wie viele Vorträge ein Student während seiner akademischen Laufbahn hält, hängt von seinem Studiengang und den jeweiligen Dozenten ab, doch ganz wird kein Student um sie herum kommen. In einigen Seminaren und Vorlesungen gilt das Referat sogar als Prüfungsart. Umso erstaunlicher ist es, dass häufig begangene Standardfehler den Vortrag für alle Beteiligten eher zu einer lästigen denn zu einer sinnvollen Disziplin machen. Dabei ist eine gelungene Präsentation keine Herkules-Aufgabe, wenn man einige einfache Punkte beachtet.
Vorbereitung
Ein gutes Referat beginnt auf dem Papier. Der Referent muss das zu behandelnde Thema erfassen, seine Argumentation und seine Gliederung ausarbeiten. Sehr hilfreich ist es, all diese Schritte schriftlich festzuhalten und anschließend auf ein persönliches Manuskript zu übertragen. Dieses sollte dann allerdings nicht Wort für Wort den gesamten Vortrag enthalten, sondern lediglich Stichpunkte, mit deren Hilfe sich der Referent durch seine Argumentationskette arbeiten kann. Besonders geeignet sind Karteikarten. Sie sind kompakt und gliedern den Vortrag, wenn beispielsweise alle Informationen zu einem Thema jeweils auf einer Karte untergebracht werden.
Anschließend gilt es selbstverständlich, den Vortrag zu üben, entweder für sich alleine, oder vor einer Art „Testgruppe“. Letzteres ist hilfreich, um schon vorab Verbesserungsvorschläge einholen zu können. Beliebt ist auch der Trick, schwierige Teile des Vortrags mit einem Korken zwischen den Zähnen wiederholt vorzutragen. Das erhöht die Deutlichkeit in der Aussprache.
Die Zeitvorgabe für ein Referat beträgt in der Regel zwischen 30 bis 45 Minuten und sollte nach Möglichkeit eingehalten werden. Eine Stoppuhr hilft, die ideale Sprechgeschwindigkeit zu finden, und die Präsentation von etwaigem „Ballast“ zu befreien. Es gilt, das Thema knapp und schnörkellos zu präsentieren.
Während des Vortrags
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Während des Vortrags ist das Auftreten zu beachten. Der scheue Blick zum Fußboden vermittelt Unsicherheit beim Zuhörer, ebenso die ständige Bewegung der Hände. Ein sicherer Stand hingegen wirkt seriös, einfache Gesten können das Gesagte unterstreichen, ansonsten sollten die Hände still gehalten werden. Auch der Blickkontakt ist wichtig, vorzugsweise mit allen Anwesenden, damit diese sich auch angesprochen fühlen und das Interesse behalten.
Schließlich sollte der Referent seine Sprache anpassen: Einfache Satzstrukturen und eine allgemeinverständliche Wortwahl helfen dabei, ein kompliziertes Thema kurzweilig und knapp zu präsentieren. Auch die freie und vor allem flüssige Sprache ist wichtig. „Ähm“ und andere unnötige Füllwörter gehören nicht in ein Referat.
Mithilfe von Präsentationssoftware ist es zusätzlich möglich, einen Vortrag auch optisch ansprechend zu gestalten. Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Zu viele oder zu umfangreiche Folien erdrücken den Zuhörer und schmälern die Aufmerksamkeit. Digitale Folien sollten nur dann eingesetzt werden, wenn sie wirklich für das Verständnis wichtig sind, beispielsweise bei der Präsentation von Zahlen. Auf ausgefallene Schriftarten und Animationen sollte verzichtet werden, dies wirkt oft unseriös.
Am allerwichtigsten ist allerdings immer noch: Ruhe bewahren. Lampenfieber und Versagensängste wirken sich nur selten positiv auf ein Referat aus.
Für Studenten, die ein Referat vorbereiten, ist es sinnvoll, diese einfachen Tipps zu beherzigen, um einen gelungenen Vortrag zu erzielen. Vor allem gute Vorbereitung führt zum Erfolg. Viele Hochschulen und Universitäten, zum Beispiel die
LMU in München, bieten außerdem in regelmäßigen Abständen
Rethorikseminare an, in denen Teilnehmer ihr eigenes Sprachverhalten optimieren können. Auch die Teilnahme an
Debattierclubs ist sinnvoll für den Umgang mit Argumenten oder das freie Sprechen.