In den vergangen Jahren haben die Europaabgeordneten mehrfach gegen den, wie sie sagen, einseitigen Einfluss der Finanzbranche auf die Gesetzgebung des EU-Finanzmarktes geklagt. Nun hatten Sie Erfolg. In Brüssel haben sich etwa 30 sogenannte Nichtregierungsorganisationen (NGO) zusammen gefunden und eine neue Lobby gegründet. „Finance Watch“ hat ein ganz konkretes Ziel, nämlich die Dominanz der Finanzindustrie zu brechen und die Interessen derer, die keinen Einfluss haben, stärker zu vertreten. Zu den Gründungsmitgliedern der „Finance Watch“ zählen unter anderem Attac, Amnesty International, Oxfam und der europäische Verbrauchschutzverband BEUC.
Mission: Interessenvertretung
„Die Mission von Finance Watch ist es, bei der Reform der Finanzregulierung die Stimme der Gesellschaft zu stärken. Dies tun wir, indem wir – als Gegengewicht zur Lobby der Finanzindustrie und ihrer privaten Interessen – als Bürgeranwalt dem Gesetzgeber das Gemeinwohlinteresse nahebringen und es öffentlich vertreten“, so präsentiert sich die Vereinigung auf Ihrer Homepage.
Nach Auffassung von „Finance Watch“ hat die Finanzindustrie starken Einfluss auf die Bereitstellung von Kapital und somit auch auf das Wohl der Gemeinschaft. Des Weiteren ist die Organisation der Auffassung, dass eine wichtige Aufgabe des Finanzsystems darin bestehen sollte, möglichst transparent und nachhaltig zu arbeiten. Das Finanzwesen habe sich unterzuordnen und zwar unter die Realwirtschaft, alles andere sei nicht akzeptabel und würde Schäden innerhalb ökonomischer und sozialer Strukturen hinterlassen.
Transparenz und Unabhängigkeit als oberstes Ziel