VON CHARLOTTE MEYER
|
11.03.2016 14:28
Der Environmental Performance Index – das globale Umweltranking
Er analysiert Umweltschutz-Daten von 180 Ländern und erstellt ein Ranking über ihre Leistung: Der Environmental Performance Index wurde kürzlich zum zehnten Mal auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos herausgegeben. An ihm können Staaten sehen, wo sie weltweit mit ihren Anstrengungen zum Umweltschutz stehen. Deutschland gehört 2016 nicht zu den führenden Nationen. Womit das zusammenhängt und wieso er gerade jetzt wichtig ist, berichtet UNI.DE.
EPI zeigt Zustand der (Um-)Welt
Deutschland kommt nicht außergewöhnlich gut dabei weg. Von 180 Staaten erreicht die Bundesrepublik Platz 30 und landet unter den EU-Staaten auf den hintersten Plätzen. Der Environmental Performance Index (EPI) wird in Zusammenarbeit von Yale und Columbia University, dem Weltwirtschaftsforum und zwei amerikanischen Stiftungen herausgegeben. Er vergleicht 180 Länder im Bereich ihrer Leistungen zum Umweltschutz und wurde 2016 zum zehnten Mal auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos präsentiert. Der EPI ist ein wichtiges Informationsmittel über den Zustand der (Um-)Welt ist und gerade jetzt wichtig, um die UN-Ziele zu nachhaltiger Entwicklung zu verwirklichen. Auch bei der Umsetzung des internationalen Abkommens zu Klimaschutz, das im Dezember auf dem Klimagipfel in Paris unterzeichnet wurde, soll der EPI Orientierung geben. Er ist dann so eine Art Momentaufnahme, an dem Entscheiderinnen und Entscheider sehen können, was die internationalen Trends im Umweltschutz sind und was in bestimmten Ländern getan werden muss, um Ökosysteme zu heilen und die Auswirkungen von Umweltproblemen auf den Menschen zu verringern.
Die deutsche Energiewende – ein Beispiel ohnegleichen?
Wenn Deutschland im technologischen Wettbewerb um die effizientere und nachhaltige Nutzung von Energie mithalten möchte, muss ordentlich nachgebessert werden
[...]»
Viele Indikatoren und Kategorien
Warum nun schneidet Deutschland, das doch zum Beispiel durch Megaprojekte wie die Energiewende ein Vorbild in puncto Umweltschutz sein möchte, so verhalten ab? Die Antwort ist einfach: Weil wir in bestimmten Kategorien des EPI sehr weit hinten sind und das die Gesamtnote ziemlich nach hinten wirft. Insgesamt ist der EPI in zwei Hauptkategorien aufgeteilt: Einerseits geht es um die Funktionsweise des Ökosystems und andererseits um den Zustand der Umwelt und deren Auswirkungen auf den Menschen. Innerhalb dieser beiden Blöcke gibt es dann Unterkategorien wie zum Beispiel Wälder und Landwirtschaft oder Luftqualität, Wasser und Abwasser und darunter wiederum weitere Indikatoren. Im Großen und Ganzen kommen so 20 Indikatoren auf neun Unterkategorien und zwei Großkategorien zusammen.
Index als Richtwert ohne Verbindlichkeiten
Für
Deutschland sind die Noten in den neun Unterkategorien sehr weit verteilt. Unteres Mittelfeld bei den Fischbeständen, ebenso bei der Stickstoffbilanz in der Landwirtschaft und – erschreckenderweise – bei der Luftqualität. Weitere Probleme sind auch hohe CO2-Emissionen pro Kilowattstunde, die die Note für die Kategorie Klima und Energie hinunterziehen. Vorbildlich sind wir allerdings bei Biodiversität und Biotopen (Platz 3) und bei der Behandlung von Abwässern (Platz 5). Ob ein Land nun seine Position im EPI verbessern möchte oder nicht, ist letztlich Sache der jeweiligen Innenpolitik. Der EPI gibt lediglich eine Orientierung und Beschreibungen der aktuellen Lage. Manche Länder allerdings nehmen sich
seine Methoden und dessen Struktur zur eigenen Analyse. China zum Beispiel erweiterte die beiden Großkategorien um eine dritte, in der es um wirtschaftliche Nachhaltigkeit geht und Indien führte eine ähnliche Analyse zu Abfallwirtschaft und Überbevölkerung im eigenen Land durch. Für Deutschland ist der EPI ein guter Maßstab, um auf den Boden der Tatsachen zu kommen; es besteht noch viel Handlungsbedarf in manchen Bereichen.
-
Alle für einen – Friends of the Earth
Das größte Problem, das Umweltschutzorganisationen in der Regel haben, hat mit ihrem Image zu tun. Der stereotypische Umweltaktivist trägt Cargo-Hosen, Gesundheitssandalen und den Geruch von Waschnüssen, weil Flüssigwaschmittel nicht zu seiner Ideologie passt. Am liebsten ist er draußen, zum Beispiel mit einem Transparent, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen oder mit einer Petition, die die Passanten unterschreiben sollen. Man könnte ihn vielleicht als liebenswerten Träumer bezeichnen, der im Grunde gute Ideen hat, allein aber sicher wenig ausrichten kann gegen die Macht der Industrielobby und die Folgen schlechter Umweltpolitik. Anders sieht es aus, wenn man wie die Friends of the Earth International weltweit über zwei Millionen Mitglieder hat.
[...]»
-
Was allen gehört, wird von keinem geschützt. Das Problem mit Allmenden.
Wer schon mal eine U-Bahn-Toilette besucht hat, kennt das Problem: Wenn etwas für alle da ist, achtet niemand mehr darauf. So ähnlich könnte man auch die Lehre beschreiben, die sich aus Garrett Hardins Essay „The Tragedy of the Commons“ von 1968 ziehen lässt: Ressourcen, die niemandem und damit allen gehören, werden ausgebeutet, um den persönlichen Profit zu maximieren. Die Kosten werden dabei auf die Gesellschaft umgelegt, Nachhaltigkeit spielt keine Rolle. Langfristig gesehen schadet das allen. Aber wer trägt die Verantwortung für Allgemeingüter? Und wie kann diese Verantwortung eingefordert werden?
[...]»
-
Payments for Ecosystem Services
Landwirtschaft und Umweltschutz lassen sich nicht kombinieren? Das Konzept Payments for Ecosystem Services versucht es dennoch. Was verbirgt sich hinter diesem neuen Konzept? Kann es wirklich weltweit funktionieren?
Die Idee von Payments for Ecosystem Services ist nicht neu. Bereits im Jahr 2008 hatte eine
Studie der UNO ergeben, dass sich etwa zwei Drittel der weltweiten Ökosystemleistungen nicht wie gewünscht entwickeln. Ganz im Gegenteil, sie waren rückläufig. Offenbar brauchen Landwirte und Grundbesitzer finanzielle Anreize um Umweltschutz und lukrative Landwirtschaft zu kombinieren.
[...]»
-
Masika - Field of Hope: Hilfe für Vergewaltigungsopfer im Kongo
2010 betitelte die UN die Demokratische Republik Kongo offiziell als „Welthauptstadt der Vergewaltigung“. Allein 2009, so wird geschätzt, wurden mehr als 8000 Frauen Opfer sexueller Übergriffe. Misshandelt, vergewaltigt und von ihrer Familie verstoßen finden manche dieser Frauen dank Justine Masika neue Hoffnung: In einem Hilfszentrum für Vergewaltigungsopfer sollen sie lernen, dass das Leben – trotz allem – weitergeht.
[...]»
-
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis
Im Dezember 2012 wurde in Düsseldorf wieder der Deutsche Nachhaltigkeitspreis verliehen. Mit der jährlich vergebenen Auszeichnung werden Unternehmen, Produkte und Initiativen geehrt, die sich in besonderem Maße für nachhaltige Wirtschaft und Umweltschutz bemühen.
[...]»
-
Der Abschlussbericht der Endlager-Kommission: Sind die Ergebnisse zu schwammig?
In der vergangenen Woche übergab die Endlager-Kommission nach zweijähriger Diskussion ihren Abschlussbericht. Darin sind die Vorschläge der Kommission verankert, auf deren Basis die Bundesregierung in Zukunft nach einem geeigneten Endlager für hochradioaktiven Abfall suchen soll. Aktuell ist noch kein Standort definitiv ausgeschlossen – auch die umstrittenen Stollen in Gorleben noch nicht. Kritische Stimmen werfen der Kommission deswegen vor, kaum Fortschritte erzielt zu haben. Andere fürchten, dass die Suche nach einem geeigneten Lager aufgrund der laschen Bedingungen länger dauern könnte, als geplant – und mehr Geld kosten wird. UNI.DE kennt alle wichtigen Eckpunkte der Diskussion.
[...]»
-
Eine bahnbrechende Erfindung im Innersten der Mechanik – über die Forschung zu den Mulitferroika
Das nervt jeden: Man telefoniert und muss beim Gespräch schon vorwarnen: Gleich ist mein Akku leer. Smartphones fressen bekanntlich viel Strom und müssen ständig angesteckt werden. Die britische Forscherin Nicola Spaldin legte nun den Grundstein für eine neue Stoffklasse, die diesem Dilemma möglicherweise ein Ende bereiten könnte: Das sind die sogenannten Multiferroika, die Eigenschaften aufweisen, mit denen Computer und Smartphones eine nie gekannte Energieeffizienz erreichen könnten. Dafür erhielt die Forscherin den Preis für die Europäische Wissenschaft. Doch was ist so bahnbrechend an dieser Stoffklasse?
[...]»
-
Kümmert scheinbar keinen: die Folgen von Luftverschmutzung auf den Menschen
Der Skandal um die Dieselmotoren von VW hat gezeigt: Man umgeht Abgasrichtlinien so gut es geht, im Zweifelsfall setzt man sich auch über sie hinweg. Dass aber Luftverschmutzung vor allem schädigende Wirkung auf den Menschen hat, wurde bislang oft vernachlässigt. Nun hat der Internationale Währungsfonds ein Arbeitspapier herausgebracht, das Subventionen fossiler Energieträger mit den Schäden für Umwelt und für den Menschen verknüpft. Diese Subventionen werden so zu den Hauptverursachern von Krankheiten durch Luftverschmutzung. Was dagegen getan werden muss und was die Erkrankungen durch Luftverschmutzung kosten, hat UNI.DE hier zusammengetragen.
[...]»
-
Die Zukunft der Abfallentsorgung
Die Trennung von Plastikmüll in Verpackungen und Restmüll ist unlogisch, für den Laien nicht nachvollziehbar – und wir ahnen, dass am Ende der so mühsam geschiedene Abfall ohnehin verbrannt wird. Dabei zahlen wir immerhin für die Entsorgung von Verpackungsmüll. Doch dieses Duale System, das vom Grünen Punkt symbolisiert wird, ist im Niedergang begriffen. Die Zukunft der Abfallverwertung könnte ganz anders aussehen.
[...]»
-
Foodsharing & Co – Essen für alle
Der Gemeinschaftstrend geht weiter. Nach
Mitfahrzentralen, wo Menschen gemeinsame Fahrten organisieren können, wird nun auch zusammen eingekauft, gekocht und gegessen.
[...]»