VON C.V.A. | 07.04.2014 14:38

Country-Musik und wie sie heute weiterlebt

Gitarrensound, eine Fidel und eingängige Lyrics mit Melodien zum Mitsingen. Die Country-Musik hatte eine lange Geschichte und ist tief in der amerikanischen Geschichte verwurzelt. Sie ist auch heute noch weit verbreitet und ihre Einflüsse sind in vielen Werken zeitgenössischer Musiker zu finden. Außer bei den zahlreichen bekannten Country-Künstlern, kann man auch in der Popmusik-Szene bei genauerem Hinhören Elemente des Country erkennen. Die Stilrichtung hat eine lange Tradition und ist im Melting Pot Amerikas in den 20er Jahren des 20. Jahrhundert entstanden.

Die Musikrichtung Country-Musik hat sich Anfang des letzten Jahrhunderts aus der traditionellen Folklore der europäischen Zuwanderer entwickelt. Besonders Iren und Engländer haben hier einen prägenden Einfluss gehabt. Der Süden und Mittlere Westen, besonders die Staaten Kentucky und Tennessee gelten als Ursprungsregion der Stilrichtung. Aus der ursprünglichen Old-Time-Music die sich mit Elementen anderer Musikrichtungen wie dem Blues verwoben hat, entwickelte sich die heutige Country-Musik.

Bereits 1923, der kommerziellen Geburtsstunde des Genres, wurde von Ralph Peer die ersten Tonstudio Aufnahmen gemacht. In den 40ern erlebte der Country sein Blütezeit, bis Mitte der 50er der Rock‘n‘Roll und Elvis Presley die Stilrichtung in den Hintergrund drängten. Langsam begann sich das Genre deshalb dem Pop zu öffnen. Besonders ab den 1980er Jahren begann eine intensive Annäherung an die Popmusik.

Die Blues-Harp

Country-Musik zeichnet sich durch einfache Arrangements und Melodik, hochwertige solistische Einlagen sowie direkte Texte aus, die sich mit amerikanischen Lebensverhältnissen beschäftigen, persönliche Erfahrungen widerspiegeln und mitunter auch aktuelle Ereignisse beschreiben. Oft sind die Texte auch humorvoll. Gitarre, Banjo, Mandoline, Kontrabass oder Fiedel - eine einfache Geige - sind die gängigsten Instrumente des Country. Aber auch die Mundharmonika, das Akkordeon oder das Klavier sind oft Bestandteil der Bands.

Stilrichungen des Country

Es gibt viele verschiedene Subgenres des Country. Über mehrere Jahrzehnte hinweg haben sich jedoch fünf Hauptstilrichtungen etabliert. Der Bluegrass wird hauptsächlich akustisch und im 2/4 Takt gespielt. Von dem Musiker Bill Monroe ins Leben gerufen, hat sich der Bluegrass in den 40er Jahren entwickelt und wird bis heute von hochtalentierten Musikern, wie Alison Krauss, gespielt.



Der Nashville Sound entstand, nachdem der Rock‘n‘Roll die Country-Musik zurückzudrängen drohte. Einflussreiche Produzenten wie Chet Atkins begannen die Musik zu glätten und allgemein zugänglicher zu machen. Durch die daraus resultierende Annäherung an die Pop-Szene entwickelte sich eine Art Country-Pop. Der Western Swing wurde bereits in den 30er Jahren insbesondere durch Bob Wills bekannt und hat seine Wurzeln in der Salon-Musik der Western-Städte. Die Tanz-Musik mit Jazz- und Blues-Elementen hat ab den 40er Jahren an Popularität verloren. Heute wird sie von Musikern wie Suzy Bogguss vertreten. Die Clubs und Dancehalls in der Nähe der texanischen Ölfelder wiederum sind der Geburtsort des Country-Subgenres Honky Tonk eine wichtige Grundlage des Rock‘n‘Roll. Besonders häufig werden hier auch Schlagzeug und Bass verwendet. Wichtiger Vertreter des Genres ist z. B. Hank Williams. Der so genannte Americana hingegen ist maßgeblich geprägt durch einen starken Einfluss der Rock- und Südstaatenmusik.

Country-Musik heute

Viele heute bekannte Popstars haben ihre Wurzeln in der Country-Musik wie z.B. Faith Hill, Shania Twain oder auch Bon Iver. Die momentan bekannteste und international erfolgreichste Sängerin und Songwriterin ist Taylor Swift, die hauptsächlich Country-Pop selbst komponiert, singt und performt:



Diese Musikrichtung, die sich aus dem Aufeinandertreffen der verschiedenen Völker in Amerika entwickelt und tief im amerikanischen Lebensgefühl verwurzelt ist, prägt auch heute noch maßgeblich die musikalische Landschaft.