VON MICHAEL BLUM
|
01.02.2014 23:13
True Norwegian Black Metal – ein Stück europäischer Kultur
Nein, das ist nicht böse. Umgedrehte Kreuze, blutverschmierte Gesichter, stachelige Arme, satanische Texte und kreischende Musik. Sie haben mittelalterliche Holzkirchen abgebrannt, Morde begangen und versucht, sich äußerlich so krass wie möglich von der „normalen“ Gesellschaft zu distanzieren. Gleichzeitig haben sie sich an die Wurzeln dieser Gesellschaft neu angenähert und es so geschafft, Musikgeschichte zu schreiben.
Nein, das ist nicht böse. Keine Angst! Denn anders kann man sich dem Phänomen einer der extremsten Sparten zeitgenössischer Musik nicht nähern. Kreischender Gesang, Blast-Drum-Attacken, kakofoner Gitarrensound, oft irritierend monoton, das ist der Black Metal, wie er Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre in Skandinavien und insbesondere in Norwegen erfunden wurde. Erfunden? Natürlich hat jede musikalische Stilblüte ihre Vorläufer in der Geschichte, aber ein zu detailliertes Eingehen auf irgendwelche Vorläufer würde das, was damals in Norwegen geschaffen wurde nur diskreditieren. Denn eine extraordinäre Gemengelage brachte diese Bewegung ins rollen: Jugendliche Aggression, gesellschaftliche Indifferenz, nordisches Klima und eine Historie, die mehr zu bieten hatte, als das fremde, vor gut 1000 Jahren übernommene Christentum.
Hass – diese, häufig gegen herrschende Gesellschaftsstrukturen aufkochende Gefühlsmixtur, mit der nachfolgende Generationen sich Gehör verschaffen zu suchen, fand damals in Norwegen einen vielseitig angreifbaren Gegner: die Kirche. Und die Rückbesinnung auf die „eigentlichen“ nordischen Ideale, hergeleitet von einer heidnischen Kultur, nicht nur der Wikinger, setze eine ungeahnte Kraft frei. Eine Subkultur, die offen antichristlich agierte, wild um sich schlug und letztendlich zeigte, dass es darum ging, den eigenen Weg zu finden, einen Weg, sich mit seiner Heimat zu identifizieren. Nicht so, wie sie von der Vorgänger-Generation präsentiert wird, sondern so, wie sie für einen selber Sinn macht. Nordisch und logischerweise oft auch egozentrisch und nationalistisch.
Tatsächlich war der Black Metal der Norweger bis ins einundzwanzigste Jahrhundert eine der extremsten Musikrichtungen. Nicht nur musikalisch oder textlich, auch optisch. Corpse-Painting und extreme Bühnenshows waren Markenzeichen. Über die Texte lässt sich freilich streiten, musikalisch waren die Norweger damals aber sicher wegweisend und prägen den Extreme-Metal bis jetzt. Einige Bands bestehen mit erwähnenswertem Output auch noch bis heute, etwa Gorgoroth, Satyricon oder insbesondere 1349:
Und was bleibt? Musikalisch gesehen die Brücke zum sogenannten Pagan-Metal der uns die Rückbesinnung auf kulturell fast vergessene Wurzeln zeigt, oder zu Melodic-Death-Metal Bands wie Amon Amarth aus Schweden, welche ebenfalls versuchen den vorchristlichen Idealen wieder Gehör zu verschaffen.
Und sonst? Naja, zumindest verbrennen sie in Norwegen immer noch Kirchen. Als Kerzen, zum selber anzünden…
-
Musik studieren?!
Es gibt viele Wege, das Hobby Musizieren zum Beruf zu machen. Jeder ist steinig, selten frei von Rückschlägen und verlangt viele Stunden der Übung jeden Tag. Nur wer schon auf semiprofessionellem Niveau spielt oder singt, hat eine Chance, an einer Musikhochschule studieren zu dürfen. Doch nach dem Studium müssen die meisten klassischen Musiker ebenso um Arbeit kämpfen wie ihre Kollegen aus der U-Musik.
[...]»
-
Punk's not dead – Die aufregende Geschichte des Punk-Rock
Sie sind heute beinahe zur Alltagserscheinung geworden: Punks. Das sind Typen mit grün gefärbten Haaren, zerschlissenen Jeans, Anarchie-Buttons an der Lederjacke. Doch woher der Kult der provokanten Nonkonformität kommt, wissen heute nur noch die wenigsten. Eng verbunden mit der prägenden Musik, dem Punk-Rock, war die Punk-Kultur in ihren Anfängen ein Lebensgefühl junger Kämpfer, arbeitsloser Studenten und genervter Jugendlicher. UNI.DE geht diesen Anfängen auf den Grund und erzählt die aufregende Geschichte des Punk-Rock.
[...]»
-
Lärm, Stille und alles dazwischen
Ich gebe zu, dass es meine Eltern sicher nicht immer leicht mit uns hatten. Aber wer sich innerhalb von gut fünf Jahren gleich drei „Materialprüfer“ (Zitat Papa) ins Haus holt darf sich auch nicht über die daraus resultierende Lärmbelästigung wundern. Im wenig erfolgversprechenden Versuch die Konsequenzen immerhin geringfügig einzudämmen gab es strikte Regeln: Am Wochenende Ruhe bis neun Uhr, im Auto nach Italien keine Pumuckl-Kassetten – zumindest bis mein Papa spätestens am Brenner einsehen musste, dass gelangweilte Kinder mindestens zehn mal mehr Lärm produzieren als ein kleiner Kobold mit quäkig-schrillem Stimmchen. So schnell kann sich das Lärmempfinden anpassen.
[...]»
-
Hörst du mir eigentlich zu? - Was die Zuhörforschung für unsere Gesellschaft wichtig macht
Jeden Tag nehmen wir mit unseren Ohren eine unglaubliche Menge an Informationen wahr. Doch nur weil wir hören, heißt das nicht, dass wir auch zuhören. In einem besonderen Maße beschäftigt sich die Zuhörforschung mit diesem Thema. Gerade für Kinder und Jugendliche ist es wichtig, das richtige Zuhören zu lernen, aber auch im akademischen Bereich wird das Zuhören immer wichtiger. Doch was tut die Zuhörforschung und wofür brauchen wir sie? UNI.DE hat einmal genau hingehört.
[...]»
-
Deutsche Musik - populär wie nie?
Protestiere wer wolle aber Deutschland ist eine Schlagernation. Nicht nur deutsche Künstler, nein deutsche Schlager-Künstler bestimmen aktuell die deutschen Charts.
Helene Fischer und Andrea Berg sind erfolgreich wie nie und spielen Konzerte in ausverkauften Hallen. Nicht von ungefähr wurde Beatrice Egli 2012 Gewinnerin einer bekannten Casting-Show.
[...]»
-
Die Blues-Harp - Wie ein Instrument „auswanderte“ um Musikgeschichte zu schreiben
Der Weg der Mundharmonika zur Blues-Harp beschreibt die Erfolgsgeschichte eines einfachen Instrumentes zu einem weltweiten Bestseller, der zahlreiche Musikrichtungen im 20 Jahrhundert beeinflusst und mitgestaltet hat. Ob Jazz, Blues, Pop, Rock oder Country, in vielen Stilrichtungen kommt dieses Instrument zum Einsatz. Die Mundharmonika verkörpert wie kaum ein anderes Instrument, wie effektiv einfache Ideen sein können.
[...]»
-
Musik als Medizin - Was ist Musiktherapie?
Es ist bekannt, dass Musik Gefühle weckt und Menschen durch Musik Emotionen ausdrücken. Musiktherapeuten nutzen diese besondere Eigenschaft der Musik, um Menschen zu heilen. Wird Musik richtig eingesetzt, verringert sich die Herzfrequenz, Blutdruck und Muskelspannung nehmen ab und auch die Atmung wird langsamer. Da Musik nachgewiesene Effekte auf Körper und Geist hat, wird sie heute bei unterschiedlichen Erkrankungen therapeutisch eingesetzt.
[...]»
-
Sag mir, was du hörst und ich sag dir, wer du bist
Ein Ratespiel: Vor einem Tisch stehen zwei Männer. Der eine ist Mitte Fünfzig, trägt einen Anzug, teure Schuhe, einen sportlichen Haarschnitt. Der andere (circa fünfundzwanzig) trägt Jeans, ein schwarzes T-Shirt, Turnschuhe. Wo der erste glatt rasiert ist, punktet der zweite mit einem Bart bis zum Bauchnabel. Seine Haare sind hüftlang und zugegebenermaßen leicht fettig. Auf dem Tisch liegen zwei CDs: Die eine ist von Megadeth, die andere von Vivaldi. Wer hört welche Musik? Die Zuordnung fällt uns sehr leicht. Klassik passt zu älteren Herren, die tagsüber ihrem langweiligen Bürojob nachgehen und zum Abendessen Rotwein mit Mozart servieren. Für Metalmusik braucht man zwar nicht unbedingt ein bestimmtes Alter, aber zumindest eine ordentliche Mähne, damit beim Headbangen auch was geboten ist. Aber wir verknüpfen Musik nicht nur mit dem Aussehen von Personen, sondern auch mit ihrem Verhalten, ihrem Umfeld und insgesamt mit ihrem Lebensstil.
[...]»
-
Ich höre was, was du nicht hörst – Über das absolute Gehör und Menschen, die es besitzen
Menschen, die über ein absolutes Gehör verfügen, sind ein wahres Phänomen. Noch immer weiß die Wissenschaft nicht, wie diese Fähigkeit gebildet wird, ob sie genetisch bedingt ist oder gar erlernt werden kann. Klar ist nur, dass das absolute Gehör nicht ganz so absolut ist, wie der Name vermuten lässt und nicht immer bringt es nur Vorteile mit sich. Was ist ein absolutes Gehör und warum scheiden sich hier die (musikalischen) Geister? UNI.DE hat ganz genau hingehört.
[...]»
-
Country-Musik und wie sie heute weiterlebt
Gitarrensound, eine Fidel und eingängige Lyrics mit Melodien zum Mitsingen. Die Country-Musik hatte eine lange Geschichte und ist tief in der amerikanischen Geschichte verwurzelt. Sie ist auch heute noch weit verbreitet und ihre Einflüsse sind in vielen Werken zeitgenössischer Musiker zu finden. Außer bei den zahlreichen bekannten Country-Künstlern, kann man auch in der Popmusik-Szene bei genauerem Hinhören Elemente des Country erkennen. Die Stilrichtung hat eine lange Tradition und ist im Melting Pot Amerikas in den 20er Jahren des 20. Jahrhundert entstanden.
[...]»