Solarbetriebene Boiler, die warmes Wasser liefern, Windkraft, Elektromobilität - alles Errungenschaften, die man eher in einem europäischen Land vermuten würde, als in China. Bereits 30 Millionen Haushalte produzieren Wärme über Solarzellen auf ihrem Dach, mit 60 Gigawatt installierter Leistung ist China Windstromproduzent Nummer 1 - zum Vergleich: Deutschland produziert 29, die USA 47 Gigawatt. Im neuen 5-Jahresplan wird festgehalten, dass für jede Einheit des Bruttoinlandsproduktes 2020 nur noch halb so viel CO2 ausgestoßen werden soll wie derzeit. Dies würde zwar immer noch eine Verdoppelung der bisherigen Werte bedeuten, wenn man von einem normalen Bevölkerungswachstum ausgeht, aber immerhin. In keinem anderen Land wird mehr Geld für die Förderung erneuerbarer Energien ausgegeben wie in China. Dieses ist sich wohl bewusst darüber, dass das immense Wirtschaftswachstum irgendwann ein Ende haben wird, und das Land dann mit den Folgen des ausufernden Kapitalismus zu kämpfen hat. Schon jetzt fällt auf ein Drittel des chinesischen Bodens saurer Regen, ein Viertel der chinesischen Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, und ein Drittel der Stadtbevölkerung atmet verdreckte Luft ein. Dass China nun so vehement den Klimaschutz forciert, ist ungewöhnlich. Doch die Methoden erinnern stark an vergangene Zeiten: Umweltsünder werden an den Pranger gestellt, neue Emissionsgrenzen blitzschnell durchgesetzt und Milliarden in die Förderung erneuerbarer Energien gesteckt, wie einst in große Politkampagnen.
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