Kaum ist die Zeit des Vorbereitens und Prüfens endlich vorbei, steht direkt die Entscheidung ins Haus, wie es beruflich weitergehen soll. An eine Hochschule? Berufsausbildung? Oder beides gleichzeitig in einem dualen Studium? Nicht wenige fühlen sich dabei überfordert, hilflos, ängstlich. Ein paar gute Nachrichten gibt es jedoch vorab: Es geht oder ging den meisten so. Dabei gibt es Mittel und Methoden, um herauszufinden, welche nächsten Schritte die richtigen für einen persönlich sind.
Schritt 1: Get your facts right
Die Gedanken und Überlegungen vorab sind bereits dafür entscheidend, welche Richtung man einschlagen wird. Denn wer nicht weiß, was er oder sie zu bieten hat und wo die eigenen Begabungen liegen, der oder die wird sich schwerer tun mit der Berufswahl. Zu erkennen, was einen motiviert oder welche Ziele man verfolgen möchte, ist als erster Schritt für die eigene Orientierung daher sehr sinnvoll. Diese Punkte sollte man konkret zusammentragen und benennen können.
Unterstützen kann dabei ein Berufsorientierungstest. Er hilft, Stärken und Schwächen zu erkennen, und schlägt außerdem unter Berücksichtigung angegebener Interessen weitere mögliche Berufsfelder vor. Die Ausbildungsberufe und Studiengänge sind heute sehr differenziert; sie eröffnen auch innerhalb einer einzigen Branche oder inhaltlichen Richtung eine breite Palette an Möglichkeiten. Der nächste Schritt muss deshalb sein, von möglichst vielen Seiten ausführliche Informationen dazu zu sammeln.
Schritt 2: Sich frühzeitig und umfassend informieren
Einrichtungen wie das Berufsinformationszentrum (BiZ) der Bundesagentur für Arbeit erleichtern das. An über 180 Stellen in Deutschland hält es Infos zum Themenfeld Bildung, Beruf und Arbeitsmarkt bereit. Der Vorteil: Das BiZ ist kostenlos nutzbar, so lange man möchte und steht jedem ohne vorherige Anmeldung offen. Persönliche Beratung gibt es nicht, dafür jedoch Infomappen und -veranstaltungen, Zeitschriften, Bücher, Auslandsinfos sowie Internet-Arbeitsplätze zur weiteren Recherche bis hin zur Ausbildungs- oder Studiengangsuche. Wer einen konkreten Ansprechpartner sucht, der kann einen Beratungstermin bei der Bundesagentur für Arbeit in seiner oder ihrer Nähe vereinbaren.
Schritt 3: Mehr auf den Kopf als auf den Bauch hören
Psychologe Marc Schreiber rät davon ab, einschneidende Entscheidungen wie die künftige Berufswahl rein nach dem Bauchgefühl zu entscheiden. Neben dem Bewusstmachen und Anerkennen eigener Talente, Fähigkeiten und Interessen empfiehlt er, sich auch über Eltern, Bekannte, (frühere) Lehrkräfte, Kontakte aus Nebenjobs und Praktika zu informieren – also mithilfe von Menschen, die bereits im Berufsleben stehen. Sie können wichtige Ratgebende sein, wenn auch deren Aussagen genauso reflektiert werden müssen, wie die eigenen Beobachtungen, Gedanken und Erfahrungen.