VON JULIA ZETZ
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30.05.2012 14:03
Artenschutz als Überlebenskampf für Mensch und Tier
Jeden Tag sterben rund 150 Tier- und Pflanzenarten. Grund dafür ist die stetig steigende Kommerzialisierung und die Machtgier der Großkonzerne. Unter den aussterbenden Arten sind viele Tiere und Pflanzen vertreten, die bisher weder erfasst, noch wissenschaftlich erforscht wurden. Artenschutz ist angesagt!
Biodiversität – wichtiger denn je
Frei übersetzt bezeichnet Biodiversität „Vielfalt des Lebens“. Es gibt allerdings verschiedene Bedeutungsebenen. Zum einen bezeichnet man mit Biodiversität die genetische Vielfalt innerhalb einer Population zum anderen den Grad des Artenreichtums in einem Habitat. Biodiversität kommt aber noch einer weiteren Bedeutung zu, man bezeichnet damit „den Grad des Artenreichtums in einem bestimmten Habitat. Weiterhin wird damit in einem allgemeinen Zusammenhang der gesamte Artenreichtum auf der Erde bezeichnet, besonders in der Öffentlichkeit und den Medien, wenn es um die Bedrohung der Artenvielfalt durch den Menschen und den Klimawandel geht (ob nun durch menschliche Einflüsse oder langfristige natürliche Klimaveränderungen)“
Warum ist Biodiversität wichtig?
UNESCO Welterbe
Über das bewahren bedrohter Natur- und Kulturgüter
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Wildlife Management
Immer mehr Tierarten sind vom Aussterben bedroht und Lebensraum in der Natur fällt dem Menschen zum Opfer. Studierende des Wildlife Management lernen, diesen Entwicklungen entgegenzusteuern.
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Biodiversität kann man sich vorstellen wie ein Spinnennetz. Jeder einzelne Faden muss starke Belastungen aushalten. Reißen einige dieser Fäden, hält das Spinnennetz den äußeren Einflüssen nicht mehr stand und wird zerstört. Und genauso ist es mit Tieren und Pflanzen. Jede einzelne Art übt Einfluss auf unsere Umwelt aus, droht Artensterben, dann leiden die Vegetation und natürlich auch der Mensch. Biodiversität reguliert Störungen der Natur und hilft so bei der Regeneration.
Artenschutz ist angesagt
Weltweit sind über 7.000 Tierarten vom Aussterben bedroht. Diese Zahl beinhaltet nur die uns bekannten Tierarten, unerforschte sind in dieser Aufstellung nicht erfasst. Die Ursachen sind längst bekannt: globale Armut, ungebremstes Wirtschaftswachstum und allgemeine Profitgier.
Die Zerstörung der Lebensräume ist das wohl größte Problem. Urwälder werden abgeholzt, Korallenriffe zerstört, unberührte Flurstücke bebaut und Flüsse umgeleitet. Rund 86 Prozent der vom Aussterben bedrohten Säugetier- und Vogelarten auf der roten Liste sterben aus, weil der Mensch in ihre natürlichen Lebensräume vordringt. Zwar engagieren sich viele Organisationen für den Artenschutz, aber oft erscheint das wie der sprichwörtlich Tropfen auf den heißen Stein.
Globales Problem
Wir sind global, wir können beinah jeden Winkel der Welt erkunden. Dabei bringen wir nicht nur Souvenirs mit sondern auch fremde Arten. Teilweise werden diese vom Menschen auch absichtlich ausgesetzt um beispielsweise Schädlinge zu bekämpfen. Aber die natürliche Vegetation ist nicht zu kontrollieren und so können sich diese Tier- und Pflanzenarten ohne natürliche Feinde unkontrolliert ausbreiten und bedrohen damit lokale Arten.
Unstillbarer Hunger
Der Mensch ist unersättlich. Er rodet Wälder für Möbel, rottet Arten aus für vermeintliche Feinschmecker und überfischt Meere für Sushi, Artenschutz ist für viele Menschen ein Fremdwort. Damit bedroht er letztlich nicht nur Tiere und Pflanzen sondern auch sich selbst.
„Top Ten“-Liste des WWF der bedrohten Tier- und Pflanzenarten:
Napoleonsfisch: Lebt im Indo-Pazifik und wird bei rund 190 Kilogramm bis zu zwei Meter lang. In Ostasien gilt er als Delikatesse.
Weißer Hai: Er wird wegen seiner Kiefer und Zähne gejagt, die dann als Souvenirs verkauft werden. Für ein vollständiges Gebiss wird bis zu 50.000 Euro gezahlt. Haifisch-Flossen gelten ebenfalls als Delikatesse.
Ramin: Ein Tropenholz, das aus Indonesien und Malaysia stammt. Es wird als Rohstoff für Billard-Queues, Zierleisten oder Bilderrahmen verwendet.
Tiger: nur noch rund fünf Prozent des ursprünglichen Bestandes ist noch übrig. Laut WWF leben nur noch 5.000 bis 7.000 Tiger in freier Wildbahn. In der asiatischen Medizin gelten Tigerknochen als Heilmittel.
Elefant: Zwar ist der Elfenbeinhandel seit 1989 verboten, jedoch werden die Tiere immer noch wegen ihrer Stoßzähne gejagt.
Irawadi Delfin: Sterben durch Fischernetze und Dynamitfischerei. Der Bestand der Fluss-Delfine liegt nur noch bei knapp 1.000.
Papua-Weichschildkröte: Sie wird von Sammlern als exotisches Haustier verkauft.
Gelbwangen-Kakadu: Weil Liebhaber hohe Preise zahlen, gibt es in freier Wildbahn nur noch etwa 10.000 Tiere.
Blattschwanz-Gecko: Die Echsen aus Madagaskar werden auch hier als Haustiere gehalten.
Asiatische Eiben: Rinde und Nadeln der Eiben sind Bestandteil von Taxol, das in Medikamenten verwendet wird, zum Teil zur Behandlung von Krebskrankheiten.