Sicherheit und Umweltverträglichkeit bilden die beiden wichtigsten Ansatzpunkte für Innovationen auf dem Automobilmarkt unserer Zeit. Der Sicherheit dienen die neuen Fahrerassistenzsysteme wie Einparkhilfe, Spurverlassenswarnung oder ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm), die längst noch nicht serienmäßige Elemente von Neuwagen weltweit sind. Auch die Elektronisierung bislang mechanischer Abläufe (steer-by-wire, Steuern per Kabel) schreitet voran. General Motors plant, bei erfolgreicher Testphase mit einem Fahrzeug mit führerlosem Fahrsystem ab 2018 in die Serienproduktion zu gehen.
Noch größere Bedeutung für die Zukunft nicht nur der Automobilbranche haben neue Antriebssysteme wie Elektro-, Hybrid- und Brennstoffzellenantriebe. Fahrzeuge ohne Brennstoffantrieb gibt es im Prinzip schon lange: Bereits 1881 fuhr der Pariser Automobilpionier Charles Jeantaud mit dem ersten Elektroauto, und im Jahr 1900 bauten Ferdinand Porsche und Ludwig Lohner ein Auto mit Otto- und Elektromotor zugleich – das erste Hybridfahrzeug. Heute produzieren viele Hersteller serienmäßig Elektro- und Hybridfahrzeuge, Tendenz steigend. Lexus bietet seit 2005 sogar einen Oberklassewagen mit Hybridantrieb an. In Rejkjavik, der Stadt mit dem größten PKW-Aufkommen pro Kopf weltweit, fahren seit einigen Jahren alle öffentlichen Omnibusse in einer Testphase mit Wasserstoff.
E-Autos kämpfen aber noch heute mit massiven Problemen: Reichweiten von oft weniger als 100 Kilometern, Ladezeiten von etlichen Stunden und eine geringe Dichte von Stromtankstellen. Hybridautos stellen da angesichts begrenzter Erdölvorräte keine langfristige Lösung dar. Fahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb, also Elektroautos mit Wasserstoff als Energieträger und Brennstoffzellen als Energiewandler, greifen indirekt auf fossile Energieträger, in der Regel Erdgas, zurück, die bei der industriellen Herstellung von Wasserstoff verwendet werden. Und auch für Brennstoffzellenfahrzeuge gibt es noch zu wenige Tankstellen in Deutschland.
Ein Vorschlag für ein an Kundenanforderungen und dem künftigen Mobilitätsbedarf orientiertes Auto kommt jetzt von der Technischen Universität München. Angehörige von zwanzig Lehrstühlen der Hochschule entwickelten seit 2010 ein Elektrofahrzeug mit dem Namen „Mute“, das eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und eine Reichweite von über 100 Kilometern erreichen soll. Bisher existiert es zwar nur auf dem Papier – aber vielleicht wird es ja einmal das Automobil der Zukunft sein.