VON MELANIE KLÄGER | 04.05.2012 09:46

Angst überwinden – Vertrauen gewinnen

In einer schneller werdenden Welt gibt es immer mehr, die dem Tempo nicht folgen können. Dies kann insbesondere aufgrund traumatischer Erfahrungen passieren, wo das Vertrauen in sich und in andere Menschen verloren gehen kann. Doch es gibt Mittel und Wege zurück ins normale Leben, sei es durch Tiere oder konfrontative Therapieformen.


Wenn im Volksmund von Angststörungen gesprochen wird, ist meist eine posttraumatische Belastungsstörung gemeint, die immer als direkte Folge der akuten schweren Belastung entsteht. Das belastende Ereignis oder die andauernde, unangenehme Situation sind der primäre und ausschlaggebende Kausalfaktor, und die Störung wäre ohne seine Einwirkung nicht entstanden. Dies kann ein Aufenthalt in einem Kriegsgebiet sein, die Erfahrung eines Autounglücks oder auch ein Überfall.

Die Welt gerät aus den Fugen und man weiß von der einen auf die andere Sekunde nicht mehr, wie man sich verhalten soll oder verliert in früher scheinbar alltäglichen Situationen komplett die Kontrolle, weil man an das traumatische Erlebnis erinnert wird.

Das zentrale Gefühl ist dabei die Hilflosigkeit, man weiß nicht wie man die Situation wieder unter Kontrolle bringen soll. Aber auch mit dem Gefühl von Schuld, Scham, Ärger und Trauer müssen sich die Betroffenen auseinandersetzen. Bei besonders traumatischen Erlebnissen treten auch gerade zu Beginn sogenannte Flashbacks auf: Das Erlebnis läuft vor deinem inneren Auge immer wieder ab.

Blindes Vertrauen

Sowohl eine Therapie mit Tieren als auch eine klassische Psychotherapie lässt sich in drei Phasen gliedern. In der ersten Phase, der Stabilisierungsphase, wird versucht eine gute Beziehung aufzubauen, die Sicherheit geben soll. Die Patienten sollen lernen mit ihren Flashbacks und Panikattacken umzugehen und ihre eigenen Fähigkeiten zu stärken.

Als nächster Schritt folgt die Bearbeitungs- oder auch Konfrontationsphase. Die Betroffenen werden mit zentralen Aspekten ihrer Ängste konfrontiert, wodurch eine Integration des Erlebten in das normale Leben erreicht werden soll. Indem das Erlebte als Teil der Persönlichkeit anerkannt wird, findet eine Selbstwertstärkung statt.

In der letzten Phase der Therapie folgt der Schritt zurück ins Leben. Die traumatischen Erlebnisse werden als Teil der Persönlichkeit anerkannt, wodurch die Patienten wieder Vertrauen in sich selbst und die Gesellschaft entwickeln.

Bei der tiergestützten Therapie steht der Punkt des Vertrauens noch mehr im Vordergrund als bei einer normalen Psychotherapie, da die Patienten nicht nur lernen müssen, sich selbst zu vertrauen, sondern von Beginn an auch einem anderen Lebewesen.

Daher nimmt eine tiergestützte Therapie in der Regel auch mehr Zeit in Anspruch, da ein Vertrauen in Andere erst dann möglich ist, wenn man in der Lage ist sich selbst zu vertrauen und an sich zu glauben.