VON BENEDIKT GRADL | 11.04.2012 10:11
Vertrauen ist gut…
„Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“
Diese erste Zeile aus dem berühmten Gebet von Dietrich Bonhoeffer schrieb dieser in seiner Zeit im Konzentrationslager Buchenwald. Doch woher kam diese Zuversicht? In der Gewissheit des schrecklichen Todes solch einen Text zu verfassen ist ein Akt absoluten Gottvertrauens. Gleich einem Kind, das weiß: „Was auch immer passiert, Papa und Mama passen auf mich auf“ schaut Bonhoeffer optimistisch dem sicheren Tod entgegen.
Bei Kindern nennt man so etwas Urvertrauen. Es entsteht in der verlässlichen, durchgehaltenen, liebenden und sorgenden Zuwendung der Eltern. Der Begriff "Urvertrauen" stammt aus der Theorie der psychosozialen Entwicklung des Psychoanalytikers Erik H. Erikson. Dieser Theorie zufolge entwickelt sich das Urvertrauen in der frühen Kindheit im Kontakt mit der Mutter, da diese die Hauptpflegeperson ist.
Ist diese enge Bindung von Anfang an in irgendeiner Weise gestört, beispielsweise, weil das Kind nicht genügend Aufmerksamkeit, Wärme und Zuneigung erfährt, kann sich das Urvertrauen nicht oder nur begrenzt entwickeln. Für den Jugendlichen und erwachsenen Menschen entstehen dadurch Probleme, Nähe zu anderen Menschen aufzubauen und solide und emotional erfüllende Beziehungen einzugehen. Es entsteht ein sogenanntes Urmisstrauen.
Um im späteren Leben so etwas wie Urvertrauen wieder zu erlernen, bedarf es großer Mühen. Prinzipiell ist es aber „nur“ eine Lebenseinstellung. Alles was einem sagt, dass er oder sie etwas wert ist, ist gut und unterstützt den Prozess des Vertrauen-fassens. Auch Sport kann dabei helfen. Man entwickelt dabei ein neues Gefühl für seinen Körper, lernt ihm zu vertrauen.
Ein gesundes Vertrauen in die Mitmenschen und die Umwelt hat nicht nur für uns selbst Vorteile. Auch für das Miteinander ist es wichtig. Hans-Günther Sohl sagte dazu: „In einer solchen Welt kann man nur zusammenleben, wenn man nicht Misstrauen zur Grundlage seiner menschlichen Handlung macht. Was wir brauchen, ist Mut zum Vertrauen.“
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