Tiertransporte bedeuten erhebliches Leid für Hunderttausende Lebewesen täglich - alleine in Deutschland. Mit der industriellen Fleischproduktion sind sie untrennbar verbunden und wer das nicht unterstützen will, muss seinen Konsum tiefgreifend überdenken
Ob für den Zirkus, den Reitsport oder auf dem Weg zum Schlachthof: Der Transport von Tieren mit unterschiedlichen Fahrzeugarten gehört auch in Europa zum Alltag. Alleine durch Deutschland wurden 2007 laut deutschem Tierschutzbund täglich über eine halbe Million Tiere befördert. Eine EU-Richtlinie legt unter anderem fest, dass Nutztiere je nach Art und Größe in einem (Rinder) bis maximal fünf (z.B. Ferkel) Stockwerken in einen LKW gepfercht werden dürfen, und beschränkt die Maximaldauer von Tiertransporten auf acht Stunden - doch in vielen Fällen, etwa höherer Gewalt (Stau, lange Wartezeiten vor dem Schlachtbetrieb), gilt diese Regel nicht. Spezielle Polizeikontrollen und Recherchen von Tierschützern (s.u.) stellen zudem immer wieder Verstöße gegen die Auflagen vor.
Diese Fakten und Zahlen lassen erahnen, wie es den betroffenen Nutztieren auf einem Transport geht. Damit sie sich bei abruptem Bremsen nicht verletzen, stehen sie gegen ihre Natur stundenlang dicht an dicht. Tränken sind erst ab einer bestimmten Mindestgröße des Transportgefährts vorgeschrieben - bei langen Fahrten, besonders natürlich im Hochsommer, leiden die Tiere dann massiv unter Durst. Nach einigen Stunden stehen sie in ihrem eigenen Kot. Einige überleben diese Tortur nicht. Der enorme Stress eines Transports quält manche Schweine, Rinder & Co. sogar mehrfach in ihrem kurzen Leben.
Schweineleasing - eine Alternative?
Persönliche Begleitung von der Aufzucht bis zum Metzger
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Denn viele Tiere werden in einem Betrieb geboren, in einem anderen, weit entfernt liegenden gemästet und in einem dritten geschlachtet. Schuld daran ist die Spezialisierung der meisten Landwirte aufgrund des ökonomischen Sachzwangs der Rentabilität. Selbst viele Bio-Betriebe verbinden nicht mehrere aufeinander bezogene Produktionssparten wie Pflanzen- und Tierzucht miteinander, wie es etwa die biologisch-dynamische Landwirtschaft (z.B. Demeter) tut. Entsprechend halten sich die Produzenten nur an die normalen Vorschriften des Bio-Siegels, die eine artgerechte Haltung nur bedingt garantieren, und setzen ansonsten auf Profitmaximierung. Kaum ein Züchter schlachtet noch selbst, und der nächstgelegene Schlachthof bietet nicht immer die notwendigen Kapazitäten - ein klassischer Fall für einen Tiertransport. Besonders gravierende Fälle von illegalen Transporten unter anderem von Deutschland bis in die Türkei hat der Deutsche Tierschutzbund gemeinsam mit der Organisation Animals' Angels in einem Kurzfilm dokumentiert:
Viele Menschen zeigen schlicht Mitleid mit den gequälten Tieren. Andere argumentieren, dass die Leiden aller schmerzfähigen Lebewesen gleichermaßen berücksichtigt und vermieden werden müssten (Peter Singer) und dass deshalb die Goldene Regel ("Wie du willst, dass man dir tu, so tu auch Anderen.") auch auf Tiere anzuwenden sei (Helmut F. Kaplan). Warum auch immer uns unwohl ist beim Anblick von oder auch nur dem Gedanken an unter Qualen Hunderte von Kilometern weit transportierte(n) Tiere(n): Wer das Problem weiterdenkt, muss Massentierhaltung ablehnen und Fleischkonsum generell zumindest in Frage stellen. Eine vegetarische Lebensweise ist nachweislich gesünder und garantiert dabei die ausreichende Versorgung mit allen lebenswichtigen Nährstoffen. Wer auf Fleisch nicht verzichten will, kann auf regionale Erzeugnisse zurückgreifen. Ökologisch gehaltene Tiere werden meist wie ihre konventionell gehaltenen Artgenossen über weite Strecken zum nächsten Schlachthof mit ausreichenden Kapazitäten gebracht und leiden dort vor ihrem Ende in gleicher Weise, was sowohl das Prädikat "artgerecht" in Frage stellt als auch die Qualität des Fleisches mindert. Es lohnt also die Suche nach Betrieben mit hofeigener Metzgerei, wie etwa dem Bio-Bauernhof Gut Kerschlach in Pähl bei Weilheim/Oberbayern.
Menschenrechte für Affen
Wer hätte gewusst, dass ein Schimpanse einem Menschen Blut spenden kann, und umgekehrt? Vor zwei Millionen Jahren hatte die Menschheit noch einen gemeinsamen Verwandten mit den Menschenaffen, zu welchen die Schimpansen, Gorillas, Orang Utas und Bonobos gehören. Trotzdem werden sie weltweit eingesperrt, misshandelt und für Tierversuche missbraucht, gerade weil sich die Wissenschaft ähnliche Reaktionen wie bei den Menschen erhofft. Dabei sind diese Tiere fast genauso empathisch, sensibel und intelligent wie der Mensch, trotzdem können sie sich nicht gegen ihn wehren. Nur 0,5 % der DNA unterscheidet uns von unserem Verwandten. Doch ebendiese reichen aus, um den Menschen über jenes besondere Tier zu erheben. Das Great Ape Project kämpft dafür, dass Menschenaffen ins Grundgesetz mitaufgenommen werden und ebenso Menschenrechte erhalten.
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Nomaden - ein Leben ohne festen Wohnsitz
Ein nomadisches Leben ohne festen Wohnsitz ist für uns kaum vorstellbar. Doch hat es nicht etwas Faszinierendes, wenn alles Hab und Gut z.B. auf den Rücken eines Pferdes passt? Diese Lebensweise haben sich einige nomadische Völker trotz fortschreitender Verstädterung und Globalisierung bis heute bewahrt. Ihr Lebensrhythmus ist eng an die Natur gebunden und sie wandern von einem Ort zum anderen im Zyklus der Jahreszeiten. Kein Wunder, dass diese Lebensform in Zeiten der Rückbesinnung zur Natur einen besonderen Charme auf unsere westliche Kultur ausübt.
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Wenn Liebe zu Schmerz wird
Jede Beziehung wird irgendwann zur Routine, es kehrt der Alltag ein, kleine Streitigkeiten gehören dazu. Doch wenn aus Liebe Hass und aus Hass Gewalt wird, dann ist es Zeit zu handeln.
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Mal hinterfragt - Über Bauern in Krisen und aussterbende Wiesenkühe
Kürzlich habe ich einen Artikel gelesen: „US-Dürre stürzt deutsche Milchbauern in die Krise“….
Noch die Bilder der protestierenden Bauern im Kopf, die Anfang des letzten Monats in der Münchner Innenstadt gegen die niedrigen Milchpreise und die daraus drohende Pleite protestierten, bin ich nun leicht verwundert und etwas irritiert. Was ist denn nun jetzt genau das Problem – Milchpreis oder Futtermittel? Und überhaupt, was hat die US-Dürre mit den deutschen Milchbauern zu tun?
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Die Intelligenz unseres Fleisches oder: Wie klug sind unsere Mitgeschöpfe
Mittlerweile müsste es sich herum gesprochen haben: Viele Tierarten sind zu äußerst intelligentem Verhalten fähig. Über 350 Jahre, nachdem Rene Descartes von den Tieren als Automaten sprach, wissen wir von Nüsse knackenden Schimpansen, Metalldraht verbiegenden Krähen, voraus planenden Hunden und sogar Elefanten, die Totenwache halten. Und auch unsere Nutztiere wie Kühe, Schweine, Schafe, Pferde und Hühner scheinen in hohem Maße zu komplexen Verhaltensweisen und Gefühlsregungen im Stande. Die zum Teil kontrovers diskutierten Bewegungen der letzten Jahre im Bereich der Tierverhaltensforschung und -ethik haben mitunter erhebliche Konsequenzen für den Umgang mit unseren "Mitgeschöpfen", wie sie im Grundgesetz heißen. Die aktuellen Zustände in der Tiernutzung wirken demnach wie unzeitgemäße und längst überholte Vorstellungsrelikte aus einer vergangenen Zeit.
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Gewissensfrage Tierversuche
Tierversuche verursachen unsägliches Leid. Ob sie für die Forschung unverzichtbar sind, bleibt umstritten - aber es gibt immer mehr Alternativen.
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Land Grabbing
Private Investoren und staatliche Akteure sichern sich durch sogenannte „Foreign direct Investments“ große Agrarflächen im Ausland, vorzugsweise in Entwicklungs- und Schwellenländern. Dort werden Nahrungsmittel angebaut, allerdings nicht für die Entwicklungsländer selber, sondern für den Export, so dass nur die Investorländer davon profitieren und sich Rohstoffquellen sichern, während Hungerkatastrophen vor Ort immer mehr zum Problem werden.
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Terror in Terrarien: Vom Leid der Kleintiere
Kleintiere, vor allem Nager, Vögel und Reptilien, werden oft unter tierschutzwidrigen Bedingungen gezüchtet und ebenso in den Zootierhandlungen gehalten. Ladenhüter werden zu Futter verarbeitet. All das ist möglich, weil das Tierschutzgesetz die Haltung der Tiere völlig unzureichend regelt – aber auch, weil Millionen Menschen in Deutschland dieses System mit ihrem Verhalten finanzieren.
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Stopfleber – Das große Kulturgut Frankreichs als große Schande Europas
Foie Gras ist in Frankreich Tradition. Und auch in Deutschland gilt Gänseleber als Delikatesse. Die Herstellung der Stopfleber-Produkte allerdings ist barbarisch. Durch einen langen Metallstab wird den Gänsen Mais infiltriert, bis deren Leber auf das zehnfache ihres Gewichts angewachsen ist. Die EU hat bereits 1999 die Produktion von Stopfleber verboten. Allerdings traut sie sich nicht, das Verbot restriktiv durchzusetzen. Die EU Führung möchte einen Zwist mit der ‚Grand Nation‘ nicht riskieren.
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Spekulation mit dem Hunger
Die Deutsche Bank, die Allianz und weitere Finanzberater werben seit Jahren mit Agrarrohstoffen als Geldanlage, die hohe Gewinne verheißen. Doch die Spekulation mit Nahrungsmitteln, die den Spekulanten noch mehr Geld beschert, bedeutet für die Ärmsten weniger Essen und folglich größere Hungerkatastrophen. Während wir hierzulande nur zehn Prozent unseres Einkommens für Lebensmittel ausgeben, müssen Menschen in Entwicklungsländern oftmals bis zu 80 Prozent dafür bezahlen. Diese Ungerechtigkeit wird durch große Finanzdienstleister mitverantwortet.
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