VON RICHARD KEHL | 11.08.2010 10:08
Ausgebrannt zum Studienanfang?
Kaum ist man mit der Schule fertig, ist ein Kapitel beendet und ein neues beginnt: Das Studium. Ab der ersten Klausur zählen alle Leistungen für den Abschluss. Die Anspannung und der Konkurrenzdruck sind von Anfang an hoch. Für manche Hochschüler werden die psychischen Belastungen so groß, dass sie das Studium beeinträchtigen oder sogar aufgeben.
In Diplomstudiengängen gab es öfters Langzeitstudenten und man hatte eine gewisse Orientierungszeit. Seit der Einführung des Bachelor- und Masterstudiengangs gehören diese Zeiten der Vergangenheit an.
Eine Bachelorbefragung aus Berlin ergab, dass ca. zwei Drittel mit dem gewählten Studiengang und den Bedingungen zufrieden sind – trotz erhöhtem Leistungsdruck. Bleiben aber immer noch ein Drittel übrig, die mit den Studienbedingungen unzufrieden sind.
Nicht nur das Lernpensum, sondern auch andere Umstände steigern den Stress: Studiengebühren, Finanzierung des Lebens, das wenige Bafög, belasten zusätzlich die Psyche der Entscheider von morgen. Ein Lebenslauf mit Lücken macht sich bei späteren Bewerbungen nicht gut und so ist man von Anfang an unter Druck das Studium in der Regelzeit zu absolvieren. Die heutige Studentengeneration hat es verinnerlicht schnell und gut zu sein, auch auf Kosten der eigenen Gesundheit. Das beinhaltet wenig Freizeit, keine Zeit für Freunde oder eine Liebesbeziehung. Dadurch nehmen die psychischen Belastungen stets zu.
Für die psychologischen Beratungsstellen bedeutet das jede Menge Arbeit: Selbstzweifel, massive Zukunftsängste, Minderwertigkeitskomplexe, neurotische und psychosomatische Symptome und sogar Suizidalität machen sich breit.
Seit Einführung der neuen Studienbedingungen änderten sich auch die Beratungsanfragen: Immer häufiger kämen Studenten schon am Anfang des Studiums in die Beratungsstellen. Ein Jahr nach dem Bachelor- oder Masterstudiengang nimmt die Zahl der Beratungs-Anmeldungen drastisch zu. Das sogenannte Burnout-Syndrom macht sich nicht nur bei Managern, sondern auch immer mehr unter den Studenten breit. Einige Hochschulen entwickeln bereits stressvorbeugende Maßnahmen. Seminare zu Selbstmanagement und Stressbewältigungs-Workshops sind keine Seltenheit mehr bei Unis.
Der Stresspegel nimmt dabei nicht nur bei Studenten zu, sondern auch bei den Professoren beziehungsweise an der gesamten Uni. Die Studienreform wird so schnell nicht reformiert oder abgeschafft werden, daher arrangiert man sich mit den gegebenen Freiheiten: So studieren bei manchen Universitäten bereits Bachelor-Erstsemester aller Fachrichtungen zusammen. Teilweise schrauben Professoren die Anzahl der Prüfungen und Anforderungen aber auch aus Eigennutz herunter, um weniger korrigieren müssen.
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