VON RICHARD KEHL | 16.01.2012 14:19

Richtig mit Absagen umgehen

Endlich hat man seine Unterlagen zusammengestellt, seine Bewerbungen an die Wunschunternehmen abgeschickt - und dann passiert es: Die erste Absage kommt. Aber man darf nicht vergessen, dass man auch aus Niederlagen lernt und sie für einen Neuanfang nutzen kann.

Ist der Fall einer Absage auf eine Bewerbung eingetreten, nicht verzagen: nicht den Kopf in den Sand stecken, sich auf das Horoskop oder andere Dinge hinausreden und auch keinesfalls eine Absage persönlich nehmen. Zunächst gilt es erst einmal zu entspannen, Abstand zu gewinnen, tief Luft zu holen und sich abzulenken. Ist der erste Schock überwunden, kann Ursachenforschung betrieben und eine Fehleranalyse in Angriff genommen werden.

Videobewerbung - Sinn oder Unsinn?

Richtig online bewerben

Hierfür ist am besten die abgeschickte Bewerbung noch einmal herauszusuchen und zu prüfen. Die Bewerbungsunterlagen sind insbesondere auf Vollständigkeit, Rechtschreibfehler oder andere Formfehler genauestes zu untersuchen. Vor allem das Anschreiben in den Bewerbungsunterlagen ist inhaltlich noch einmal auf folgende Punkte zu kontrollieren:

• Wurde darin klar verdeutlicht, warum man sich ausgerechnet auf diese Stelle beworben hat
• Ist man genau auf die Anforderungen in der Stellenausschreibung eingegangen oder nicht
• Sind Bewerbungsunterlagen und Anschreiben als PDF oder einzeln, in Form von mehreren Anhängen verschickt worden
• Ist der Lebenslauf lückenlos gewesen
• Ist das Bewerbungsfoto professionell genug gewesen
• Fehlt vielleicht die eine oder andere Schlüsselqualifikation Auch wenn man bereits das Bewerbungsgespräch hinter sich hat und daraufhin eine Absage bekommt, ist eine Ursachenforschung hilfreich, um künftige Fehler zu vermeiden. Dafür kann man auch ruhig einmal den jeweiligen Personalentscheider anrufen und sich nach den Gründen der Absage erkundigen. Auch wenn man nicht immer eine ehrliche Antwort bekommt, können einige Aussagen doch helfen, künftige Bewerbungsfehler zu eliminieren.

Auch eine gesunde Selbsteinschätzung ist bei der Aufarbeitung des Bewerbungsgesprächs nötig – ebenso wie die Kritik von Dritten. Wenn man das Vorstellungsgespräch Revue passieren lässt, sind folgende Fragen zu stellen:

• Hat man im Gespräch Schwachstellen und Unsicherheiten gezeigt
• Hat man sich gut genug vorbereitet mit seinen Fragen an das Unternehmen
• Welche Fragen sind gestellt worden und wie habe ich darauf reagiert
• Hat man eine negative Körperhaltung eingenommen oder Unsicherheit ausgestrahlt
• Hat man Blickkontakt gehalten oder schwirrte der Blick im Raum herum

Neben diesen Standard-Fragen, kann man sich auch, abhäng von der eigenen Person und den Geschehnissen im Vorstellungsgespräch, zusätzliche Fragen stellen. Das Vorstellungsgespräch zu proben und sich dabei auch selbst zu filmen, um Argumentationen und Gestik zu analysieren, sind hilfreich um mögliche Fehler bei der Bewerbung für seine Traumstelle zu vermeiden.