VON RICHARD KEHL | 16.01.2012 14:33

Videobewerbung - Sinn oder Unsinn?

Mit einer Videobewerbung versuchen immer mehr Hochschulabsolventen und andere Jobsuchende bei Personalentscheidern aufzufallen. Ein neuer Trend und für wen macht es Sinn?

Nachdem die Online-Bewerbung die klassische Bewerbung per Post immer mehr abgelöst hat, ist auch das Medium Video für eine Bewerbung immer mehr auf dem Vormarsch. Die Nachfrage ist allerdings noch schleppend. Eine Videobewerbung ist nicht für jeden Job oder Person geeignet: Nicht alle Menschen können und wollen sich nicht vor laufender Kamera präsentieren, und nicht jeder Beruf benötigt eine "Selbstdarstellung" seines Bewerbers.

Eine Videobewerbung ist zeitaufwendig, und wenn man diese produzieren lässt, auch mit Kosten verbunden. Eine Videobewerbung ist primär relevant für Leute, die sich im Job präsentieren und verkaufen müssen. Man denke hier an PR- und Werbeagenturen, Internetfirmen, Marketing- und Vertriebspersonal etc.

Richtig online bewerben

Richtig mit Absagen umgehen

Sicherlich wird das Medium in Zukunft auch bei anderen Berufssparten eine größere Rolle einnehmen. Doch aktuell haben nicht alle Personalentscheider die Zeit und Muse sich neben den anderen Bewerbungsunterlagen auch noch Bewerbungsvideos anzusehen. Allerdings kann eine Videobewerbung, nach der Vorauswahl auch einen Vorteil mit sich bringen. Mittlerweile laden immer mehr Firmen, aus Kosten- und Zeitgründen, immer mehr potentielle Jobanwärter zu Online-Vorstellungs-Gesprächen und Videotelefonaten ein, um sich einen persönlichen Eindruck der Bewerber zu verschaffen. Eine Videobewerbung kann eventuell eine Einladung zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch beschleunigen. Dabei ist auf folgende Punkte zu achten: • Das Bewerbungsvideo sollte nicht länger als maximal 2 Minuten sein: Personaler wollen und können keine zeitraubenden Dokumentation über die Bewerber sehen, sie wollen sich lediglich einen raschen Eindruck verschaffen.
• Lächeln, auf die Körpersprache und das Auftreten achten: Die Körpersprache verrät oft mehr als einem selbst lieb ist, zumal man sich ihrer oft nicht selbst bewusst ist. Die Kleidung sorgfältig auswählen, sich eventuell im "Business-Look" präsentieren und - je nach Job - auf Freizeitkleidung verzichten. Dezentes Make-up oder Puder helfen Hautunreinheiten oder andere Makel zu verbergen.
• Zum Dreh geeignete berufsbezogene Locations wählen.
• Bei einem Dreh und einer Szene einen hellen Raum beziehungsweise ein helles Büro auswählen oder zusätzliches Licht besorgen. Nichts ist schlimmer als ein nicht erkennbarer Bewerber mit Schatten im Gesicht…
• Auf den Text vorbereiten und proben: Sagen, warum man gerade die richtige Person für diesen Job ist. Dabei klar und deutlich sprechen. Bei Unsicherheiten mit Freunden üben, die Regieanweisungen geben können.
• Große Datei-Formate umwandeln: Keine großen Datenpakete per Internet versenden, sondern den Film in noch guter Qualität und in gängige Formate komprimieren.
• Sich erkunden, einfach kurz anrufen und nachfragen welches das gewünschte Video-Format für eine Job-Ausschreibung wäre, ob es gewünscht ist das Video per Link, per Anhang oder als Datenträger zukommen zu lassen.

Professionelle Produktionen von Bewerbungsvideos werden immer öfter angeboten. Aber wenn man die oben erwähnten Punkte beachtet, kann man sein Bewerbungsvideo auch selbst professionell produzieren. Es gibt sogar Studenten, die ihr Bewerbungsvideo erfolgreich nur mit einer integrierten Laptop-Webcam gedreht haben. Letztlich entscheidend ist es, mit dem Video den Stil zu treffen, der zu dem Jobprofil passt.