Urbaner Gartenbau von Anfang an mit Stadt verbunden
Urban Gardening oder urbaner Gartenbau ist kein neues Phänomen. Im Grunde existiert diese Art des Gartenbaus seit es Städte gibt. Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts waren Städte sogar auf die Produkte dieser Mikrolandwirtschaften angewiesen, da Transportmöglichkeiten für Obst und Gemüse aus entlegeneren Regionen nicht vorhanden waren. Zur Versorgung der Stadtbevölkerung war daher innerstädtische Obst- und Gemüseproduktion unabdingbar. Heutzutage spielt urbaner Gartenbau vor allem in den Städten eine Rolle, wo die Bevölkerung nicht ausreichend mit frischen Lebensmitteln versorgt wird. Die prominenteste Form des städtischen Gärtnerns in Deutschland ist der Schrebergarten, doch etablieren sich zunehmend auch andere Formen wie interkulturelle Gärten oder Gemeinschaftsgärten. Diese Arten des urbanen Gartenbaus haben in Deutschland eher kommunikative Funktion, als dass sie eine Antwort auf Subsistenzwirtschaft wären. In interkulturellen Gärten sollen beispielsweise migrierte und einheimische Menschen zusammenkommen und so zur Verständigung und Integration verhelfen. Ähnlich funktionieren auch Gemeinschaftsgärten, die zwar keinen vordergründig interkulturellen Anspruch haben, aber auch den Kontakt zwischen Menschen beim Gärtnern herstellen sollen. Urbaner Gartenbau ist also sehr vielseitiges Phänomen, das im städtischen Bereich sowohl für die Produktion von Lebensmitteln, als auch für Gemeinschaft stehen kann.