VON JANINA TOTZAUER | 10.03.2017 12:14

Umwelt macht Karriere: Der Umwelt-Campus Birkenfeld

Umwelt und Nachhaltigkeit werden auf dem Campus Birkenfeld, etwa fünfzig Kilometer östlich von Trier an der Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und Saarland, groß geschrieben. Was es bedeutet eine nachhaltige Universität zu sein, weshalb alle Gebäude Hausnummern nach amerikanischem vierstelligen System tragen und wie man sich das Studium auf dem Lande, weg vom Treiben der Großstadt, vorzustellen hat, berichtet UNI.DE.

Die Geschichte des Campus’ beginnt vor gut 65 Jahren, als die amerikanische Besatzungsmacht in Mangel medizinischer Versorgung beschloss, ein rund eintausend Betten fassendes Lazarett einzurichten. In den frühen Neunzigern schließlich gaben die Amerikaner ihre Station in Birkenfeld auf und was blieb, war der unheimliche Charme leerer Krankenhausflure und der Geruch von Desinfektionsmittel in den Wänden. Die Hochschule Trier sah ihre Gelegenheit gekommen, einen weiteren dringend benötigten Campus zu errichten und verwandelte in nur zwei Jahren das Krankenhaus in einen modernen Campus. Wo in den Fünfziger und Sechziger Jahren noch operiert wurde, studieren nun gut 2.700 junge Menschen. Die etwas abgeschiedene Lage mitten in der Natur heißt zum einen auf das Großstadtleben weitestgehend zu verzichten, zum anderen aber auch direkt auf dem Campus in einem der acht Wohnheime zu leben, seine Kommilitonen und Kommilitoninnen schnell näher kennen zu lernen und einen direkten und sehr persönlichen Umgang mit den Lehrenden einzugehen. Wer es jedoch trotzdem vorzieht, seinen Lebensmittelpunkt in die Stadt zu verlegen, kann die günstige Verkehrsanbindung nutzen, die zu früheren Zeiten noch die alten Krankenbetten abtransportierte. Der Bahnhof direkt vor den Toren der Universität bringt die Studierenden in eineinhalb Stunden nach Mainz oder in einer knappen Stunde nach Saarbrücken.

Auswahlverfahren an Universitäten

Die Begriffe Nachhaltigkeit und Umweltschutz werden auf dem Campus gelebt: Nicht nur ist der Umwelt-Campus die einzige deutsche Hochschule, die ausschließlich von erneuerbaren Energien versorgt wird, auch positionieren sich alle 26 Studiengänge um das Thema Umwelt. Der rechtlich-wirtschaftlich orientierte Fachbereich lockt mit Bachelor-Studiengängen wie Wirtschafts- und Umweltrecht, Umwelt- und Betriebswirtschaft und dem Masterstudiengang International Material Flow Management; der technische Zweig lehrt Umwelt- und Wirtschaftsinformatik, Bio- und Pharmatechnik oder Erneuerbare Energien. Der weiträumige Campus bietet etwa 4.000 Quadratmeter reine Forschungsfläche und ermöglicht seinen Studierenden einen direkten Zugang zum späteren Arbeitsfeld. Die acht ansässigen Institute unterstützen die Studierenden in ihren Vorhaben durch Labore und finanzielle Mittel. Wer sich als Studienanfänger/-in nicht sicher ist, ob das Studium auf dem UCB das Richtige ist, dem bietet ein unbürokratisches Schnupperstudium einen ersten Einblick. Nach einer kurzen Anmeldung, darf man sich frei auf dem Campus bewegen, sich die verschiedensten Vorlesungen anhören und schon einmal vorspüren, wie es sein könnte, hier zukünftig zu lernen und forschen. Unschlüssigen hilft vielleicht ein Blick in die Auswahl an Partnerhochschulen, die die Studierenden während des Studiums unter anderem nach Brasilien, Portugal, Ungarn oder die USA bringen kann.

Bewerbung

Wem ein Studium auf dem Umwelt-Campus zusagt, kann sich auf der Webseite der Hochschule alle wichtigen Bewerbungsunterlagen herunterladen und einreichen. Die Checkliste macht es Studienwilligen sehr einfach, ein Teil des Umwelt-Campus zu werden.

Bild: "Zentraler Neubau.jpg". Von Jannikscheer - own Work via Wikimedia.org
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