VON CLEMENS POKORNY | 11.04.2012 11:12

Studienfinanzierung durch einen Kredit der KfW

Studieren ist teuer, und zur Finanzierung gibt es nicht immer BAföG oder ein Stipendium. Ein Studienkredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet ein Darlehen mit geringer Verzinsung ausschließlich für Studierende im Erststudium (inkl. Masterstudium).

Studieren ist teuer, in Deutschland kostet es je nach Studienfach und -ort bei durchschnittlicher Studienzeit zwischen 38.000 und 65.000 Euro. Viele Studenten müssen erstmals in ihrem Leben die Kosten für eine eigene Wohnung sowie ihren Unterhalt bestreiten, in Bayern, Niedersachsen und im laufenden Sommersemester noch in Hamburg sogar Studiengebühren bezahlen. Nebenjobs tragen nicht gerade zu Höchstleistungen in der Uni bei und verlängern das Studium unnötig. Stipendien erhalten in Deutschland gerade mal 2% der Studierenden. BAföG-berechtigt sind durchaus nicht alle, die finanzielle Unterstützung bräuchten – und diejenigen, die BAföG beziehen, können ab Ende 2012 keinen Teilerlass der Kreditsumme mehr beantragen.

Welche Möglichkeiten bietet da ein Studienkredit? Verschiedene Banken bieten die Möglichkeit eines Kredites zur Studienfinanzierung. Am bekanntesten ist der sogenannte KfW-Studienkredit. Die zum wirtschaftlichen Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg gegründete Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet bis zu 14 Semester lang einen Kredit von 100 bis 650 Euro monatlich. Beantragen können Studierende ihn für das Erststudium; für Zweit-, Promotions- oder Teilzeitstudien gibt es den Bildungskredit, der allerdings nur zwei Jahre lang gezahlt wird. Anders als beim BAföG fallen bei Studienkrediten Zinsen an, im Falle des Studienkredits mindestens 3,69% p.a. Das Darlehen kann aber auch auf einmal zurückgezahlt werden. Er wird beim Studentenwerk der Hochschule und bei Banken oder Sparkassen beantragt, die mit der KfW als Vertriebspartner zusammenarbeiten.

Ein Studienkredit kann auch zusätzlich zum BAföG bezogen werden. Vorteile gegenüber normalen Krediten bestehen in der garantiert niedrigen Verzinsung des Darlehens und seiner Vergabe ohne Bonitätsprüfung – im Gegensatz z. B. zum Studienkredit der Deutschen Bank. Deren dbStudentenKredit setzt zudem die Vorlage eines Studienplanes voraus, aus dem hervorgehen muss, wie der Kreditnehmer sein Studium strukturieren möchte. Für den KfW-Studienkredit muss man dagegen regelmäßig Leistungsnachweise erbringen.

Die erste Wahl zur Studienfinanzierung stellen Studienkredite sicherlich nicht da. Wie bei allen Verbindlichkeiten droht auch hier die Gefahr einer Überschuldung des Kreditnehmers. Aber ein KfW-Studienkredit bietet die Chance, gegen einen moderaten Zinssatz und bei langer Tilgungsfrist finanziell sorgenfrei zu studieren – gerade heute eine wertvolle Hilfe.