VON MAXIMILIAN REICHLIN | 04.06.2014 15:36

Soziale Verantwortung übernehmen – und die Gesellschaft mitgestalten

Soziales Engagement ist immens wichtig für die Gestaltung einer Gesellschaft. Einerseits hat es selbstverständlich einen erkennbaren Wert für die Gesellschaft, indem Organisationen und Einrichtungen unterstützt werden, die das Gemeinwohl fördern. Zusätzlich ist es auch eine Form der Demokratie, in der sich Individuen für ein Projekt stark machen, das ansonsten keine oder nur wenig Unterstützung von Seiten des Staates erhält. Damit kann nicht nur die Gesellschaft, sondern auch das politische Klima maßgeblich von den Helfern mitgestaltet werden. UNI.DE zeigt, wie.


Ehrenamtliches oder soziales Engagement ist heute ein allgemein bekanntes Konzept. Hier werden durch freiwillige oder eben ehrenamtliche Mitarbeiter gezielt Einrichtungen und Organisationen gefördert, die sich etwa für den Umweltschutz, die Menschenrechte oder andere wichtige Bereiche der Gesellschaft engagieren. Das bedeutet: Es werden die eigene Zeit, Sachmittel oder Finanzen zur Verfügung gestellt, um solche Organisationen, Aktionen oder Ideen zu unterstützen, zumeist unentgeltlich.

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Soziales Engagement nützt der Gesellschaft...

Doch nicht nur das: Soziales Engagement ist auch der ideale Weg, gezielt Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen. Jeder potenzielle Helfer kann sich die Frage stellen: Welche Werte soll meine Gesellschaft vertreten, welche Punkte sind mir besonders wichtig? So erkennt der Einzelne etwaige Probleme, um die sich der Staat selbst nicht kümmert, und sieht darin Handlungsbedarf. Soziales Engagement ist also auch eine Form der unpolitischen Demokratie, die sich vor allem durch Eigeninitiative auszeichnet. Anstatt eine Partei oder einen Abgeordneten zu wählen, der sich im Nachhinein möglicherweise nicht ausreichend für das entsprechende Projekt einsetzt, wird hier der Bürger selbst aktiv und versucht, eine Verbesserung der Situation zu erreichen.

Die Beispiele dafür sind vielfältig: So setzt sich etwa die Organisation Amnesty International für die Bekämpfung von Menschenrechtverletzungen weltweit ein und man kann sich auch mit sehr wenig Aufwand an deren Aktionen beteiligen, der BUND Naturschutz hingegen greift eher lokale, ökologische Themen auf. Wo also das politische System selbst nicht eingreift, oder sogar den Interessen der Gesellschaft entgegen steht, da wird das Volk selbst aktiv und mobilisiert sich durch soziales Engagement. Auch Tierschutzorganisationen oder Wohlfahrtsverbände wie das Rote Kreuz sind immer auf der Suche nach Mitarbeitern und Spendern, in Altersheimen oder Krankenhäusern werden oft Helfer gesucht, die etwa mit den Bewohnern und Patienten Spiele spielen, ihnen vorlesen oder mit ihnen spazieren gehen.

Ist das richtige Projekt gefunden, gestalten die freiwilligen Helfer ihre Umwelt und Gesellschaft maßgeblich mit. Das ist der langfristige Nutzen sozialen Engagements. Erst dadurch, dass beispielsweise ehrenamtliche Umweltschützer existieren, können wir heute überhaupt von einem Konzept wie „Umweltschutz“ sprechen; erst dadurch, dass Menschen freiwillig soziale Arbeit leisten, kann sich ein wie auch immer geartetes Sozialwesen konstituieren. Ein solches System lässt sich mit den Worten Erich Kästners beschreiben: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

...und ist einfacher, als man denkt.

Interessenten können sich überall über die bestehenden Angebote informieren – beispielsweise bei den „Freizeit-Helden“, einer Internet-Plattform, die Mitglieder einfach und schnell mit den richtigen Ansprechpartnern in Kontakt treten lässt. Viele Organisationen holen sich ihre Mitglieder auch von der Straße, oder gehen von Tür zu Tür und bitten um Spenden. Gerade in Deutschland gibt es ein riesiges Netz sozialer Organisationen, Bürgerinitiativen oder Selbsthilfegruppen. Oft reicht auch einfach nur ein genaues Hinsehen in der eigenen Nachbarschaft um festzustellen: Handlungsbedarf gibt es genügend.