Susan Solomon, die Hauptautorin der Studie des MIT, hat 15 Jahre lang im September die durchschnittliche Dicke der Ozonschicht über der Antarktis und die Ausdehnung des Lochs darin gemessen. Zu diesem Zeitpunkt hat die Ozonschicht jährlich ihren gesundheitlichen Tiefpunkt erreicht, 2006 mit „Spitzenwerten“ von 27 Millionen Quadratkilometern Ausdehnung. Im Abgleich mit meteorologischen Faktoren (z. B. Wind und Temperatur) sowie anderen Einflüssen wie Vulkanausbrüchen (hier wird u.a. Chlor freigesetzt – ein ozonschädigendes Gas) konnte das Forschungsteam um Solomon eine leicht wieder erstarkte Ozonschicht bestätigen. Grund dafür sei der um 50 Prozent zurückgegangene Wert der Gase in der Stratosphäre, die die Schutzschicht der Erde angreifen und zerstören. Dennoch hat sich mittlerweile auch am Nordpol über der Arktis ein „Loch“ aufgetan (1992 entdeckt).
Ursache: ozonschädigende Treibgase FCKW
Anfang der 80er Jahre wurden erste Hinweise auf eine ausdünnende Ozonschicht öffentlich, 1985 folgte der wissenschaftliche Beleg: Ozon wird durch Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe, kurz FCKW, zersetzt. FCKW-Gase werden einerseits in natürlichen Prozessen wie Vulkanausbrüchen frei; auch die polaren Luftwirbel über der Antarktis verstärken den natürlichen Abbau von Ozon. Andererseits bringt der Mensch Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe in hohen Mengen in die Stratosphäre, der ozonhaltigen Atmosphärenschicht. Zur Zeit der Entdeckung des antarktischen Ozonlochs wurden FCKW weltweit als Kühlmittel und in Autoklimaanlagen, als Treibmittel in Spraydosen und bei der Herstellung von Schaumstoffen verwendet. Einmal in die Stratosphäre eingedrungen, halten sie sich dort jahrzehntelang und schädigen die Ozonschicht langfristig und vor allem in nicht abschätzbarem Maße. Schon 1989 folgte deshalb das globale Verbot dieser Chemikalien, um die kommenden Schäden noch bestmöglich einzudämmen: Das Montrealer Protokoll bindet die Europäische Gemeinschaft und 24 weitere Staaten an den Verzicht auf FCKW-Gasen bei der industriellen Produktion. Dieses Verbot beginnt nun anscheinend Früchte zu tragen.