VON C.V.A. | 26.05.2014 19:10
Cirque Schems'y - Der marokkanische Zirkus als Chance gegen Armut
Salé an der Nordwestküste Marokkos ist der Geburtsort eines einmaligen Zirkusprojekts des Direktors Alain. Kinder und Jugendliche aus ärmsten Verhältnissen können bei dem Zirkus Zuflucht finden. 2009 wurde der Cirque Schems'y zur ersten professionellen marokkanischen Zirkusschule ernannt, in der die Mitglieder nach ihrer Ausbildung ein Diplom erhalten können. Der Zirkus ist der erste seiner Art in Marokko
und möchte als kulturell-soziales Projekt einen Beitrag für die Weiterentwicklung des Landes und seiner Bewohner leisten.
In Marokko haben 20 Prozent der Kinder keinen Zugang zur Bildung, die Arbeitslosenquote ist im Ort Salé mit über 30 Prozent doppelt so hoch wie im nationalen Durchschnitt. Genau hier setzt das Zirkusprojekt an. Für viele Kinder ist die Manege eine neue Heimat geworden. Sie kommen von der Straße oder haben ihre Eltern verloren. Oftmals mussten die Kinder und Jugendlichen vor ihrem Leben im Zirkus für ihren Lebensunterhalt betteln. Im Zirkus finden sie eine Aufgabe, die ihrem Leben einen neuen Sinn gibt. Die angehenden Artisten sprechen davon, dass sie im Zirkus ihre Gedanken frei ausdrücken können und sind froh und stolz, ein Teil davon sein zu dürfen. Durch die Herausforderung, die sie mit ihren Platz beim Cirque Schems'y (Arabisch = Sonne) erhalten haben, fühlen sie sich in ihren Selbstbewusstsein gestärkt und bei vielen hat sich das Leben seither vollkommen verändert - im positivem Sinne. Nichtsdestotrotz ist der Zirkus-Alltag harte Arbeit. Beim stundenlangen Proben können auch mal die Fetzen fliegen und die Trainer sind anspruchsvoll und verlangen eiserne Disziplin.
Vergessene Mauern in der Westsahara
Marokko kontrolliert den Großteil des Gebiets – gegen den Willen der Einheimischen, die seit 23 Jahren auf ein von den Vereinten Nationen versprochenes Referendum warten
[...]»
Als
der marokkanische Zirkus Cirque Schems'y vor über 10 Jahren ins Leben gerufen wurde, war es vorerst als soziales Projekt für die zahlreichen Straßenkinder von Salé gedacht. Nachdem der Zirkus bei internationalen Wettbewerben verschiedene Preise gewinnen konnte und mehr und mehr Talente dazu stießen, wurde aus einem sozialen Projekt eine professionelle Zirkusschule, die mit einem international anerkannten Diplom abgeschlossen werden kann. Inzwischen gibt es strenge Aufnahmeprüfungen zu denen Anwärter aus ganz Marokko anreisen. Von professionellen Trainern werden die Lehrlinge in der Akrobatik-Kunst geschult und ausgebildet. Die im Zirkus gelehrte Akrobatik ist zum Teil
traditionell marokkanisch und wurzelt in alten Zeiten, in denen Soldaten Festungsmauern nur mittels körperlicher Kraft und Geschicklichkeit überwinden mussten.
2012 begann der Cirque Schems'y als erster marokkanischer Zirkus überhaupt eine Tour durch ganz Marokko. Mit der ersten Produktion "Story of Islit and Tislit", wurde ein alter Mythos, eine marokkanische Liebesgeschichte aufgegriffen und in eine akrobatische Choreographie verwandelt.
Obwohl für die marokkanische Bevölkerung die Tradition des Zirkus ziemlich fremd ist, und die Vorstellung davon stark durch Europa geprägt ist, sind sie begeistert von dem Erlebnis und der Umsetzung des traditionellen Mythos. Alain möchte den Kindern mit seinem Zirkus nicht nur eine Zukunft geben, sondern auch etwas authentisch Marokkanisches erschaffen, das die Menschen bewegt und zum Nachdenken anregt.
-
UNI.DE im Interview mit Sina Trinkwalder, Autorin und Geschäftsführerin der manomama GmbH
2010 stieg Sina Trinkwalder aus der gemeinsam mit ihrem Mann geführten Werbeagentur aus und eröffnete mit zwei Millionen Euro Eigenkapital das erste Social Business in der Textilindustrie: Bei ihrem Modelabel „manomama“ beschäftigt sie in Augsburg auf dem Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen: Überwiegend Frauen über 50 Jahre, Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende und Migranten bekommen eine Chance und alle mittlerweile 140 Mitarbeiter dasselbe Gehalt wie Sina Trinkwalder (der Stundenlohn liegt bei 10 Euro). Zudem zeigt sie, dass es sich lohnt in Deutschland zu produzieren - fair, sozial und ökologisch. Dafür wurde sie mehrfach ausgezeichnet. UNI.DE im Interview mit Sina Trinkwalder.
[...]»
-
Foodsharing & Co – Essen für alle
Der Gemeinschaftstrend geht weiter. Nach
Mitfahrzentralen, wo Menschen gemeinsame Fahrten organisieren können, wird nun auch zusammen eingekauft, gekocht und gegessen.
[...]»
-
The Sol Cinema: Kritisches Kino auf Rädern
In London ist das wohl kleinste Kino der Welt beheimatet: „The Sol Cinema“ zeigt kritisch-politische Kurzfilme in einem umgebauten Caravan. Meist gastiert es auf Festivals, leider bisher nur auf den Britischen Inseln. Während die Ausstattung betont traditionell daherkommt, haben die Videos Sprengkraft. Hinter dem Projekt steht nämlich Undercurrents, eine Gruppe von Aktivisten, die von den Mainstreammedien ignorierte Themen aufbereiten – mit Erfolg.
[...]»
-
Alle für einen – Friends of the Earth
Das größte Problem, das Umweltschutzorganisationen in der Regel haben, hat mit ihrem Image zu tun. Der stereotypische Umweltaktivist trägt Cargo-Hosen, Gesundheitssandalen und den Geruch von Waschnüssen, weil Flüssigwaschmittel nicht zu seiner Ideologie passt. Am liebsten ist er draußen, zum Beispiel mit einem Transparent, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen oder mit einer Petition, die die Passanten unterschreiben sollen. Man könnte ihn vielleicht als liebenswerten Träumer bezeichnen, der im Grunde gute Ideen hat, allein aber sicher wenig ausrichten kann gegen die Macht der Industrielobby und die Folgen schlechter Umweltpolitik. Anders sieht es aus, wenn man wie die Friends of the Earth International weltweit über zwei Millionen Mitglieder hat.
[...]»
-
Plastic Planet: Kunststoff beherrscht die Welt
Plastikmüll verschmutzt die Meere und bedroht unsere Gesundheit. Der Dokumentarfilm „Plastic Planet“ fasst jetzt die von Kunststoffen verursachten Probleme in Bilder und Geschichten
[...]»
-
325 Euro für eine bessere Welt – Das Fairphone
Ein Alltag ohne Smartphone ist inzwischen kaum noch denkbar: Beim Frühstück die Nachrichten online anhören, in der U-Bahn schnell ein paar Emails verschicken, das Fernsehprogramm in der App abrufen – Smartphones machen das Leben leichter. Unser Leben. Denn die unzähligen Rohstoffe für diese Alleskönner werden meist unter menschenunwürdigen Bedingungen gefördert, die Zustände bei den Herstellerfirmen sind größtenteils skandalös. Ein Startup-Unternehmen aus Amsterdam will zeigen, dass es auch anders geht. Anfang 2013 wurde „Fairphone“ gegründet, inzwischen ist die erste Produktionsreihe von 25.000 Smartphones auf dem Weg zu ihren Besitzern.
[...]»
-
Freecycle
Der Keller ist überfüllt, die Schränke zu Hause platzen aus allen Nähten. Was tun? Wegwerfen oder Flohmarkt wäre eine Alternative. Freecycle hat die Lösung: Verschenken satt wegwerfen. Freecycle ist ein weltweites Netzwerk, das in regionalen Gruppen den Austausch unliebsamer Dinge organisiert. Die ehrenamtlich betriebene Organisation will unnützen Gegenständen wieder einen Sinn geben.
[...]»
-
Tempo 30 als Lebensretter?
Anna ist heute 13 Jahre alt, sie ist ein hübsches Mädchen. Lange schwarze Haare, schlank und ausgesprochen intelligent. Sie liest gern, trifft sich gerne mit Freundinnen und findet Pferde toll. Eigentlich ist Anna genau wie ihre Freundinnen. Doch eines unterscheidet sie. Anna sitzt im Rollstuhl und das seit ihrem fünften Lebensjahr. Damals war sie mit ihrer Mutter in der Stadt unterwegs. Ein Autofahrer übersah das Mädchen und erwischte sie frontal mit Tempo 60. Die Ärzte konnten Anna im Krankenhaus nicht mehr helfen, ein späteres Gutachten ergab: Wäre der Autofahrer nur mit Tempo 40 gefahren, hätte er Anna nicht so schwer verletzt und sie könnte heute noch laufen. Würde ein generelles Tempolimit von nur 30 Stundenkilometern in Städten also Leben retten?
[...]»
-
Mikrokredite – Kleine Leihgaben werden zum großen Problem
Lange galten Mikrokredite als Allheilmittel gegen die Armut in Entwicklungsländern. Der offizielle Erfinder der Mikrokredite, Muhammad Yunus, erhielt für seine Idee im Jahre 2006 sogar den Friedensnobelpreis. Die Branche boomt, vor allem in Indien und Bangladesch, wo mittlerweile ein Großteil der existierenden Mikrokreditfirmen ihren Sitz haben. Nun zeigen neue Untersuchungen jedoch, dass die vielgepriesenen Mikrokredite oft ihr Ziel verfehlen, die Umstände sogar noch verschlimmern können. Hohe Schulden, Privatisierung und Suizid können die Folge eines unbedachten Mikrokredits sein.
[...]»
-
Aktion Autofasten 2015 – Verzichten für die Umwelt
Auch in diesem Jahr riefen verschiedene Deutsche Kirchengemeinden wieder zum „Autofasten“ auf. Vier Wochen sollen die teilnehmenden Menschen in der Fastenzeit dabei das Auto stehen lassen und stattdessen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein. Sachpreise zum Ende der Aktion und verbilligte Tickets der teilnehmenden Verkehrsbetriebe sollen das Autofasten versüßen. Dabei steht nicht allein der religiöse Fastengedanke, sondern vor allem der Umweltschutz im Vordergrund.
[...]»