VON CHARLOTTE MEYER | 03.04.2015 17:21
Durch Globales Lernen sensibel für weltweite Problemlagen
„Globales Lernen“ ist kein genau definiertes Schulfach. Es ist vielmehr ein Bildungskonzept, das zu Verantwortungsbewusstsein erziehen soll. Globales Lernen ist eine pädagogische Reaktion auf die Herausforderungen einer sich immer stärker vernetzenden Weltgesellschaft. Dabei sollen Schülerinnen und Schüler verstehen, dass ihr Handeln weltweite Auswirkungen haben kann. UNI.DE berichtet.
Ein ganzheitliches Bildungskonzept
Globales Lernen ist eine pädagogische Reaktion auf Globalisierungsprozesse und möchte Kinder und Jugendliche stärker an komplexe Zusammenhänge globaler Entwicklung heranführen und sie zu Verantwortungsbewusstsein erziehen. Das Bildungskonzept Globales Lernen wurde durch eine Empfehlung der Kultusministerkonferenz 2007 initiiert. Die Kultusministerkonferenz richtete sich dabei nach der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ für die Jahre 2005-2014. Sie besagt, dass Bildung wesentlich für Veränderung und die Basis für das Umdenken in Richtung Nachhaltige Entwicklung sei. Dementsprechend haben die deutsche Kultusministerkonferenz und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung einen Orientierungsrahmen entwickelt. Der Anspruch ist, sich von den traditionellen Kategorien Erste Welt, Zweite Welt und Dritte Welt zu entfernen und einen einheitlichen Blick auf die Welt als eins zu erhalten. Werte wie Empathie und Weltoffenheit sollen erlernt werden. Dazu werden offene pädagogische Methoden wie Projektarbeit, Lernlabor, Stationenlernen oder andere Lernkonzepte eingesetzt. Diese Methoden sind dabei nicht auf ein besonderes Fach beschränkt, sondern greifen in allen Schulfächern, um Schülerinnen und Schülern ganzheitlich mit dem Thema nachhaltige Entwicklung zu erreichen.
Schattenseiten der Baumwolle
Kinderarbeit, Gefährdung der Arbeiter und Gentechnik trüben die weiße Weste der Baumwolle.
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Müllexporte und Lebensmittelverschwendung als typische Themen
Globales Lernen beschäftigt sich inhaltlich mit Fragen und Problemen weltweiter Entwicklung. Themenbereiche sind etwa Menschenrechtsbildung, Fairer Handel, Umweltbildung oder Friedenserziehung. Das Märzthema des Internetportals Globales Lernen der
Eine Welt Internetkonferenz (EWIK) war beispielsweise
Welternährung. In seinem
Newsletter stellt das Portal Materialien für junge und ältere Menschen zu Verfügung, die zu einem verantwortungsvollen und „suffizienten“ Umgang mit Nahrungsmitteln und zum Engagement für eine Welt ohne Hunger erziehen sollen. Weitere
Themen sind darüber hinaus Abfall und globale Müllexporte oder Lebensmittelverschwendung. Auch hierfür werden Bildungsmaterialien, Beispielinitiativen für Schulen und für den Alltag und andere Lernmaterialien zur Verfügung gestellt. So bietet etwa das Jugendbildungsprojekt „
Going Green – deine Konsumrevolution“ Workshops zu den Themen Verantwortungsvoller Konsum und Nahrungsmittelverschwendung für Klassen oder Jugendgruppen an.
Kritische Stimmen indes werfen dem Bildungskonzept die Vernachlässigung des globalen Einflusses von Rassismus, sozialer Ungleichheit und schrägen Machtverhältnisse vor. Ebenso wird bemängelt, dass die Idee der nachhaltigen Entwicklung ohnehin aus den Ländern der westlichen Welt käme und deshalb kolonialen Charakter habe. Soziale Gefälle und ungleiche Machtverhältnisse sind durchaus Themen, die auch bei Müllexporten und Friedensbildung eine Rolle spielen. Auch hierfür muss Globales Lernen sensibilisieren.
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Zum Verbraucher wird man nicht ausgebildet, aber wir alle konsumieren und sollten das bewusst und informiert tun. Keine schlechte Idee also, Verbraucherbildung an Schulen zu etablieren: Themen wie Ernährung und Gesundheit, Medien, Finanzen und Verbraucherrecht kommen in den Lehrplänen tendenziell deutlich zu kurz. Den Vorschlag, Unternehmen künftig länderübergreifend als Partner der Schulen bei der Verbraucherbildung einzusetzen, stößt aber auf deutliche Kritik.
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