Krankheiten wie „Tangst“, sich einstellende Selbstzweifel, wenn keine SMS eingehe, oder „Textaphrenie“, die Illusion, es käme eine SMS, was in Wahrheit aber gar nicht passiert – oder gar „post-textisches Stress-Syndrom“, wenn Extrem-SMSer ihre Umgebung nicht mehr wahrnehmen, und das „Koma-Texten“-Syndrom, das Verschicken unzähliger Kurzmitteilungen, um das Selbstwertgefühl aufzuwerten. Für eine seriöse wissenschaftliche Studie klangen die Bezeichnungen doch recht wild. Die Nachfrage bei der in allen Meldungen benannten Forscherin Jennie Carroll brachte ans Licht, dass es sich um den Marketing-Gag eines Mobilanfunkanbieters handelte: Telefonisch hatte die Firma bei ihr erfragt, ob zu viel simsen zu derartigen „Krankheiten“ führen könnte? Woraufhin sie erklärte, in Einzelfällen seien solche Fehlverhalten beobachtet worden. Eine Zeitung druckte die „News“ des Unternehmens, dann schickten die Nachrichtenagenturen die Ente über ihre Ticker. Alle Eltern können sich also sofort wieder beruhigen: Stets simsende Kids erkranken höchstens an wunden Daumen und nicht an „Tangst“.