VON JULIA ZETZ | 09.07.2012 13:01
Der Weg zum Prinzip „Inklusion“
In Deutschland wird schon lange über die Abschaffung von Sonderschulen diskutiert. In Italien und Österreich gehört das Prinzip Inklusion schon lange zum Alltag. Aber wie genau funktioniert das?
Unser Nachbarland Österreich fährt mit dem Inklusions-Prinzip seit vielen Jahren gut. In Deutschnofen in Südtirol lernen nichtbehinderte Schüler mit behinderten gemeinsam. Unter den lernschwachen Schülern befinden sich Kinder mit Legasthenie, Lernschwäche und körperlicher Behinderung.
Inklusion in Deutschland möglich?
Italien hat bereits vor über 30 Jahren das reguläre Schulsystem mit allen Förder- und Sonderschulen abgeschafft. Seither muss jede Schule jedes Kind aufnehmen, egal ob behindert oder nicht. Ausnahmen gibt es dabei keine. Umgekehrt haben Eltern von behinderten Kindern auch nicht mehr die Möglichkeit eine andere Schule auszusuchen.
Ist es überhaupt möglich in Deutschland ein Schulsystem aufzubauen, indem Behinderte mit Hochbegabten ein Klassenzimmer teilen? Können sich Lehrkräfte derart aufteilen, ohne dass dabei Schüler auf der Strecke bleiben? Und wie muss die Ausbildung der Lehrkräfte an Universitäten verändert werden? Alles Fragen, auf die es bisher keine Antworten gibt.
Erste Schritte Richtung Inklusion
Studieren trotz chronischer Krankheit
Studieren ist nicht leicht, schon gar nicht, wenn man auch noch mit einer Form der Behinderung oder chronischer Krankheit zu kämpfen hat.
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Auch in Deutschland wird seit vielen Jahren über das Thema Inklusion diskutiert. In
Nordrhein-Westfalen soll bis zum Jahr 2018 ein neues Projekt entstehen. Zwar wurde bereits im März 2009 von der UN-Konvention ein inklusives Bildungssystem entwickelt, bisher besuchen aber nur rund 17 Prozent der Schüler eine Bildungsstätte die nach dem Inklusions-Prinzip arbeitet. Deutschland ist hier Schlusslicht.
Und wie geht’s weiter?
Die Kultusminister der 16 Bundesländer haben bereits ihre Empfehlungen zum Schulsystem „
Inklusion“ ausgesprochen, bislang fehlt es aber noch an der Umsetzung. Ein Bildungssystem, das vorsieht, Kinder mit und ohne Behinderung gleichzeitig zu unterrichten fördert sicherlich das soziale Denken. Ob es sich in Deutschland problemlos umsetzen lässt, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.
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Efterskole: Fortschrittliches Schulmodell aus Tradition
Was für manche deutschen Schüler ein Jahr im Ausland ist, ist für dänische Jugendliche der meist nur einjährige Besuch einer „Efterskole“, einer „Nachschule“. Die in Dänemark bis heute populäre Schulform kann zu denjenigen reformpädagogischen Ansätzen gezählt werden, die durch die Tradierung fortschrittlicher Prinzipen noch immer erfolgreich sind.
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Proteste der Asylsuchenden in Israel
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Was soll aus mir werden?
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Der Moderator Markus Lanz fällt in seiner gleichnamigen Talkshow immer wieder durch unfairen Diskussionsstil auf. Jüngst erhitzte eine Sendung die Gemüter, in der er Sahra Wagenknecht von der Partei Die Linke wiederholt mit unsachlichen Bemerkungen unterbrach. Wer vom Niveau des öffentlich-rechtlichen Fernsehens generell die Nase voll hat, könnte übrigens bald wieder die Möglichkeit haben, keine Rundfunkgebühr zu bezahlen. Wozu bedarf es eigentlich eines Rundfunkstaatsvertrags?
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Kurz und schmerzlos? Für und Wider des „Turbo-Abiturs“
2001 machten deutsche Schüler bei der PISA-Studie keine gute Figur im internationalen Vergleich. Forderungen nach Reformen wurden laut, die Politik reagierte und führte das verkürzte Abitur nach 12 Jahren ein. Seither herrscht große Uneinigkeit über Sinn und Unsinn der Schulreform. Was hat sich verändert? Und wie geht es weiter?
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Pisa gerade rücken
Der internationale Bildungsvergleich hat für großes Aufsehen und Umbrüche im deutschen Bildungssystem gesorgt.
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