VON AUSBILDUNGSPLATZ AKTUELL
|
29.11.2010 14:03
Morgenstund hat Blei im Mund
Eine aktuelle Studie beweist erneut, dass Jugendliche aufgrund ihrer Biologie Langschläfer sind. Deshalb sind sie frühmorgens müde und nicht leistungsfähig. Später mit dem Unterricht zu beginnen, macht ab der neunten Klasse Sinn, denn dann sind die Schüler ausgeschlafener und ihre Leistungen werden dadurch deutlich besser.
US-Forscher haben die Erkenntnis, dass für Teenager die Morgenstund eher Blei im Mund hat, praktisch überprüft: An der High School in Rhode Island verlegten sie drei Monate lang den morgendlichen Schulbeginn um eine halbe Stunde von 8 Uhr auf 8.30 Uhr. Dann analysierten die Wissenschaftler den Effekt – und der fiel deutlicher aus als erwartet. Die rund 200 Schüler und Schülerinnen waren motivierter, leistungsstärker, konnten sich besser konzentrieren und machten seltener blau. Das lag vor allem daran, dass deutlich mehr von ihnen endlich genug Schlaf bekamen: Mehr als die Hälfte schlummerte nun jede Nacht mindestens acht Stunden, zuvor schlief weniger als ein Fünftel derartig lang. Die halbe Stunde veränderte das Wohlbefinden der Kids und verbesserte sogar ihren gesundheitlichen Zustand, sie fühlten sich viel weniger erschöpft und deprimiert. Am Ende des Versuchs waren sich Schüler und Lehrer einig: Von jetzt an bleibt es fest beim Schulstart um 8.30 Uhr!
Eulen und Lerchen
Längst ist bekannt, dass Menschen biologisch verschiedene Chronotypen darstellen, die meisten liegen im Mittelfeld, aber es gibt geborene Frühaufsteher, von den Forschern "Lerchen" genannt, die sich gerne in der Morgendämmerung aus den Betten erheben und beim ersten Tageslicht besonders aktiv und fit sind. Das andere Extrem sind die "Eulen", die nachts erst spät schlafen gehen und in der Früh als Morgenmuffel ihre Umwelt quälen.
Wissenschaftliche Studien in den letzten Jahren hatten immer wieder verdeutlicht, dass sich der individuelle Zeitrhythmus im Verlauf des Lebens ändert. Kinder sind die Frühaufsteher an sich, in der Pubertät verschiebt sich die Wachheit immer mehr in die Nacht hinein – eine Entwicklung, die mit ungefähr 20 Jahren ihren Höhepunkt erreicht.
Jugendliche können nicht einfach das Licht ausmachen und einschlafen, ihre innere Uhr hält sie meist bis mindestens 23 Uhr wach. Und ihr Schlafbedürfnis ist mit neun Stunden durchschnittlich noch höher als das von Erwachsenen. Wenn der Wecker morgens um 7 Uhr klingelt, sind sie schlicht noch nicht ausgeschlafen. Deshalb fordern Chronobiologen seit Jahren, den Unterrichtsbeginn etwas später anzusetzen, generell und ganz speziell im Winter.
-
Kein Appetit auf die Schulmensa
Kinder und Jugendliche mögen das Essen in der Schulmensa meistens nicht – zurecht, denn es ist oft von minderer Qualität, von unausgewogener Zusammensetzung und verkocht. Was müsste sich ändern, und was würde das kosten?
[...]»
-
Panne reiht sich an Panne: Die Problemgeburt des neuen Zulassungssystems
Es soll eine Revolution des Zulassungssystems werden, ein Aushängeschild für das deutsche Hochschulsystem: Das geplante neue Online-Zulassungssystem soll Uni-Bewerbungen zentralisieren und vereinfachen und zudem verhindern, dass wiederholt zehntausende Studienplätze durch administrative Mängel kurzzeitig oder dauerhaft unbesetzt bleiben. Doch immer wieder muss die Stiftung für Hochschulzulassung den Start des neuen Wundersystems verschieben. Aus Zweifeln werden nun Vorwürfe.
[...]»
-
Der Preis der Ehrenrunde – Wie sinnvoll ist das Sitzenbleiben?
Einer Bildungsstudie der Bertelsmann-Stiftung von 2009 zufolge, kosten die Klassenwiederholungen von Schülern den Steuerzahler pro Jahr beinahe eine Milliarde Euro. Und dabei werden, so die Studie, noch nicht einmal die erwarteten Erfolge erzielt. Viele Pädagogen pochen nun darauf, das Sitzenbleiben ganz abzuschaffen. Andere wollen dagegen am ihrer Meinung nach bewährten System festhalten.
[...]»
-
SMS-Krankheiten und die Medien
Da rauschte es mächtig im Blätterwald der Presse: Eine australische Studie hatte angeblich erwiesen, dass ein Übermaß an Simsen krank macht.
[...]»
-
Der Internetführerschein für Kinder – gute Idee ohne Praxis?
Schülerinnen und Schüler fit fürs Internet machen, das ist das Ziel von Internetführerscheinen für Kinder. Ihre Namen sind
Internet-ABC,
Internet-Seepferdchen oder
Internet-Führerschein. Sie wollen Kindern spielerisch beibringen, sich gefahrlos im Netz zu bewegen. Neben dem Internetführerschein bieten Landesbildungsserver noch weitere Methoden an, um Kinder an das Internet heranzuführen. An vielen Grundschulen fehlt allerdings die technische Ausstattung, um allen Schülerinnen und Schülern gleichermaßen einen Zugang zum Netz zu bieten.
[...]»
-
-
Der Weg zum Prinzip „Inklusion“
In Deutschland wird schon lange über die Abschaffung von Sonderschulen diskutiert. In Italien und Österreich gehört das Prinzip Inklusion schon lange zum Alltag. Aber wie genau funktioniert das?
[...]»
-
Euro- und WorldSkills – Berufe im Wettstreit
Im Oktober vergangenen Jahres fanden im belgischen Spa wieder die EuroSkills Berufseuropameisterschaften statt. Vertreter verschiedenster Berufszweige konnten dort im Wettbewerb mit Teilnehmern aus anderen europäischen Ländern ihr Können unter Beweis stellen. Die Veranstaltung soll eine Bühne für die Berufsbildung innerhalb Europas sein.
[...]»
-
Pisa gerade rücken
Der internationale Bildungsvergleich hat für großes Aufsehen und Umbrüche im deutschen Bildungssystem gesorgt.
[...]»
-
Bologna – das Blatt wendet sich
Die Homogenisierung des Europäischen Hochschulraums soll Studierenden zu internationalem Ansehen verhelfen. Nach Jahren der Kritik lichten sich die Reihen der Skeptiker.
[...]»