Klimatische Schwankungen gab es schon seit jeher, sie sind eigentlich nichts Neues in der Geschichte unseres Planeten. Dennoch konnten sich Tiere und Pflanzen in ihrem Tempo an diese Veränderungen anpassen, und so ihr eigenes Überleben sichern. Heute erwärmt sich die Erde allerdings schneller als zuvor, weltweit ist die Durchschnittstemperatur seit 1906 um 0,74 Grad Celsius gestiegen. UN-Klimaforscher gehen sogar davon aus, dass bis 2100 ein Anstieg um 6,4 Grad Celsius denkbar wäre. Bisher war der Hauptschuldige ganz klar: Homo Sapiens und seine ungezügelte Lebensweise, vor allem in den westlichen Industrieländern. Massentierhaltung, übermäßiger Konsum, Ausbeutung der ohnehin knappen Ressourcen sind Faktoren, die irgendwann unweigerlich eine Katastrophe nach sich ziehen werden, so die bisher gängige Meinung. Der Weltklimarat IPCC verlangt, dass die globalen CO2 Emissionen noch vor dem Jahr 2020 sinken müssen, obwohl der Klimagipfel in Durban 2011 diesen Zeitpunkt als verbindlichen Termin für einen Weltlklimavertrag setzte. UNO-Umweltchef Steiner warnt jedoch davor, wichtige Entscheidungen und ein effektives Umdenken auf die lange Bank zu schieben, akuter Handlungsbedarf bestehe bereits jetzt. Während China, einer der größten C02- Produzenten verspricht, sich bis 2020 als Teil des Weltklimavertrages zu etablieren, steigen Japan und Kanada aus dem Kyoto-Protokoll aus und erhitzen so weltweit die Gemüter und munter weiter die Atmosphäre. Das Zusatzprotokoll zur Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC), welches am 11. Dezember 1997 beschlossen wurde, legte erstmals völkerrechtlich verbindliche Zielwerte für den Ausstoß von Treibhausgasen in den Industrieländern fest.
Alles nur Lüge?
Doch es machen sich auch langsam Gegenstimmen breit, die behaupten, der Klimawandel sei nicht so schlimm, wie bisher angenommen und vielleicht doch eher bloße Panikmache der Politiker und anderer Interessengruppen. So auch Ex-Umweltsenator und Manager Fritz Vahrenholt, der in seinem Buch „Die kalte Sonne. Warum die Klimakatastrophe nicht stattfindet“ beschreibt, wie wir bisher einer Lüge aufgesessen sind. Schuld an der Erderwärmung sei nicht nur der Mensch und sein CO2- Ausstoß, sondern noch viel eher die Sonne, die ebenfalls im 20. Jahrhundert an Strahlungsintensität zunahm. Seiner Meinung nach würde sich die globale Temperaturerhöhung bis 2100 „nur“ auf ein Grad Celsius beschränken und somit die verheerende Klimakatastrophe ausbleiben. Auch der komplette Umstieg auf erneuerbare Energien sei nicht sinnvoll, sondern nur Effekthascherei, es würde vollkommen ausreichen, „erneuerbaren Energien dort nutzen zu können, wo sie wirklich effizient sind – also etwa in Südeuropa oder in Nordafrika.“
Was hat das Ozonloch mit dem Klimawandel zu tun?
Die Treibhausgase, die mit verantwortlich für die globale Erderwärmung gemacht werden, haben aber nichts mit dem „Ozonloch“ zu tun, das ebenfalls immer wieder eine Rolle in den aktuellen Diskussionen spielt. Verantwortlich für den Abbau der Ozon-Schicht sind nämlich Fluor-Chlor-Wasserstoffe, auch FCKW genannt, die die Ozonschicht nachhaltig zerstören. Die Ozonschicht hat für uns Menschen eine wichtige Schutzfunktion, sie schirmt schädliche UV-Strahlung von uns ab. Ist die Schicht aber porös, dringt die Strahlung ungefiltert zu uns durch, vor allem in Ländern wie Australien und Neuseeland darf man nicht ohne ausreichenden Schutz in die Sonne gehen, da hier die Hautkrebsraten deutlich erhöht sind. In den 90er Jahren wurden ozonschichtschädigende FCKWs verboten. Greenpeace kämpft seit nunmehr 30 Jahren gegen den Einsatz von FCKWs, vor allem auch bei Haushaltsgeräten, die mit Kühlmittel arbeiten. Dazu entwickelten sie den „Greenfreeze“, den ersten Kühlschrank, der ohne FCKW und FKW arbeitet, und nunmehr sogar in China produziert wird.
In dem ganzen Stimmengewirr ist es letztendlich schwer, sich eine eigene Meinung zu bilden, zweifellos überwiegt immer noch die Tatsache, dass unser Lebenswandel Konsequenzen hat, die bereits jetzt schon sichtbar sind – zumal nur eine kleine Bevölkerungsgruppe davon profitiert. Wäre es wirklich so schlimm, wenn wir uns mit der Klimakatastrophe irren? Vielleicht wäre es ein Irrtum, der uns irgendwann doch zugute kommt.