Engagement in einem Verein
Die Möglichkeiten, sich für Tierschutz zu engagieren, sind zahlreich und vielfältig.
Viele Vereine setzen sich für den Schutz von Tieren und deren artgerechte Haltung ein. Man muss nicht unbedingt Mitglied in einem Verein werden, um diesen in seiner Tierschutzarbeit zu unterstützen. Große Tierschutzvereine, wie z. B. PeTA, die Animal Rights Watch (ARIWA), Animals United, die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Animals Angels, animalEQUALITY, Animal Peace, animal public, Bund gegen Missbrauch der Tiere, Die Tierschutzpartei, Pro Animale, Menschen für Tierrechte etc., haben oftmals bundesweite Aktionsgruppen und freuen sich bei laufenden Kampangen über zusätzliche Unterstützung vor Ort.
Ein guter Tierschutzverein muss nicht zwangsläufig auch über eine bestimmte Größe oder Mitgliederanzahl verfügen oder weltweite Aktionsgruppen anbieten, um unterstützungswürdig zu sein. Auch kleine und regionale Gruppen sind oftmals sehr erfolgreich und leisten einen immensen Beitrag zum Tierschutz. Ein Vorzeigebeispiel hierfür ist Verein „SOKO- Tierschutz“, der sich auf Undercover-Recherchen und Operationen spezialisiert hat und eine äußerst beachtliche Erfolgsbilanz und Aufklärungsarbeit vorweist.
Insbesondere als registriertes Mitglied wird man von den jeweiligen Tierschutzorganisationen vor geplanten Aktionen (z. B. Demonstrationen, öffentlichen Aufklärungskampangen und sonstigen Aktivitäten) regelmäßig informiert. Eine Vernetzung - z. B. durch das Folgen einer Tierschutzorganisation auf Facebook, Twitter & Co., oder das Abonnieren eines Email-Newsletters von der jeweiligen Organisation, kann hilfreich sein, um die Aktivitäten der Gruppe im Allgemeinen zu verfolgen und regelmäßig automatisierte Einladungen zu den verschiedenen Veranstaltungen zu erhalten. Darüber hinaus geben viele Tierschutzorganisationen auf ihren Internetseiten praktische Tipps, informieren über Missstände sowie über Möglichkeiten, sich zu engagieren.
Um für sich nun die passende Aktionsgruppe zu finden, empfiehlt es sich, in einem ersten Schritt ein wenig über die verschiedenen Engagements der unterschiedlichen Gruppen zu erfahren und ggf. bei öffentlichen Veranstaltungen, bei welchen mehrerer Tierschutzvereine mit einem Informationsstand vertreten sind, Kontakt aufzunehmen. Regionale Gruppen und Veranstaltungen, lassen sich darüber hinaus auch leicht durch die Facebook-Suchaktion (oder über andere soziale Netzwerke) finden.
Tierleid ist oftmals grausam anzusehen und oft auch für Aktivisten nicht leicht zu ertragen. Hier sollte man genau wissen, mit welchen Themen man sich durch sein Engagement auch wirklich dauerhaft auseinandersetzen kann. Denn nicht jeder ist in der Lage, z. B. das immense Leid der Delphine und Wale, die im offenen Meer zusammengepfercht und grausam hingerichtet werden, mit anzusehen. Will man jedoch im Verein Sea Sheperd tätig werden, sollte man „eine dicke Haut“ besitzen, um die Tierschutzarbeit auch emotional zu bewältigen.
Kleinere, regionale Tierschutzvereine, haben sich oft auf ein bestimmtes Tierschutzziele festgelegt. Das kann z. B. die Vermittlung von Tieren aus Tötungsstationen sein; oder aus Versuchslaboren, wie dies beispielsweise der Verein Sunnydays for Animals e. V. seit Jahren erfolgreich tut.
Welchen Tierschutzverein man auch immer für ein zukünftiges Engagement wählt - sofern man sich hier überhaupt auf eine bestimmte Organisation festlegen möchte - wichtig ist, dass Verein, Philosophie und Vereinsziele mit den eigenen Vorstellungen und Möglichkeiten zusammenpassen.
Neben einer möglichen Mitarbeit in einer bestehenden Organisation, gibt es aber auch immer viele Wege, sich als Einzelperson im Tierschutz zu engagieren.
Mithilfe im örtlichen Tierheim
Tierheime freuen sich immer über Unterstützung von ehrenamtlichen Projekthelfern. Ob als „Gassigeher“, „Katzenstreichler“ oder als Helfer in den Tierunterkünften; die Angebote sind vielfältig. Bei der Vermittlung von Tieren aus dem Tierheim werden bestimmte Kriterien an das neue Zuhause der Tiere gestellt. Dies ist notwendig, um sicher zu stellen, dass die Tiere bestmöglich und artgerecht vermittelt werden. Auch in diesem Bereich kann man ehrenamtlich als Kontrolleur von Vermittlungsplätzen tätig werden. Mitmach-Angebote werden in der Regel auf der Homepage des jeweiligen Tierheims veröffentlicht.
Tierheime und Vereine, die Tiere vermitteln, benötigen Mengen an Futter. Wie wäre es also, beim nächsten Einkauf, mit einer kleinen Sachspende einen Beitrag zum Tierschutz zu leisten? In vielen Supermärkten stehen direkt nach der Kasse Sammelbehälter von hiesigen Tierheimen bereit. Auch Gebrauchsgegenstände wie Handtücher oder Wolldecken werden in vielen Stationen benötigt und können gespendet werden.
Die eigenen Fähigkeiten für den Tierschutz nutzen
Jeder von uns hat Fähigkeiten und Kenntnisse, die sich auch für den Tierschutz hilfreich einsetzen lassen. Wer handwerklich begabt ist, kann für den Verein kaputte Sachen reparieren. Wer gut backen kann, unterstützt vielleicht den nächsten Basar mit Kuchen. Als Webdesigner oder im Online Marketing hilft man - insbesondere kleineren Vereinen – mit der Gestaltung und Optimierung der Webseite. Wer gut schreibt und kreativ ist, erstellt vielleicht einen Tierschutzblog. Es gibt viele Möglichkeiten, sich für eine gute Sache einzubringen.
Flugpate werden
Der nächste Urlaub kommt bestimmt. Und mit ihm vielleicht auch der nächste Flug. Als sogenannter Flugpate kann man unentgeltlich einen nicht genutzten Teil seines Anspruchs auf Beförderung gegenüber einer Fluggesellschaft an einen Tierschutzverein abtreten, der diesen dann zur Beförderung von Tieren nutzt und damit vielleicht ein Leben rettet, das sonst möglicherweise in einer ausländischen Tötungsstation enden würde. Die Prozedur ist sehr einfach; der Flugpate stellt dem Verein seine Flugnummer zur Verfügung, auf welche dann ein Tier im Frachttraum in sein neues Zuhause oder in eine Pflegestelle befördert wird. Die organisatorischen Dinge regelt der Verein. Als Flugpate selbst hat man kaum zusätzliche Mühe und keinerlei Kosten.
Ein Tier adoptieren
Das Leben mit einem tierischen Mitbewohner ist schön, sollte im Vorfeld aber reichlich und genau überlegt werden. Ist man sicher, dass man genügend Aufmerksamkeit, Zeit und auch die finanziellen Mittel für ein Tier – auch über mehrere Jahre hinweg - aufbringen kann und ist sichergestellt, dass das Tier ein artgerechtes und gutes Zuhause bekommt, steht einer Adoption nichts mehr im Weg. Die Anschaffung eines Tieres von einem Züchter, aus einem Zoo-Laden oder sogar aus dem Baumarkt, unterstützt in vielen Fällen Tiermissbrauch und nimmt darüber hinaus immer einem Tier aus dem Tierheim oder einer Tötungsstation die Chance auf ein neues Zuhause.
Bei der Tiervermittlung ist grundsätzlich darauf zu achten, dass es sich bei der Agentur um eine seriöse Tierschutzorganisation handelt. Denn leider gibt es auch „Schwarze Schafe“, die unter dem Deckmantel des Tierschutzes ein Geschäfte machen und z. B. mit Welpenhandel keinen Tierschutz betreiben, sondern erst großes Tierleid erzeugen.
Organisationen, die Tiere aus ausländischen Tötungsstationen retten, benötigen auch immer wieder vorübergehende Pflegestellen für die Tiere, bis diese endgültig ihr neues Zuhause beziehen können. Je mehr Pflegestellen dem Tierschutzverein zur Verfügung stehen, desto mehr Tieren kann in der Regel auch geholfen werden. Eine Pflegestelle kann also direkt Tierleben retten.
Kommt eine eigene Tierhaltung aus organisatorischen-, zeitlichen-, finanziellen- oder Platzgründen nicht in Frage, ist vielleicht eine Tierpatenschaft eine gute Möglichkeit, einzelnen Tieren einer Tierschutzeinrichtung zu helfen.