VON C.V.A. | 11.01.2013 17:23
Die Kuh ohne Horn
Beinahe 80 Prozent aller Kühe in landwirtschaftlicher Haltung werden heutzutage enthornt. Selbst auf Biobetrieben werden circa 70 Prozent der Tiere in der Milchviehhaltung von ihren Hörnern getrennt. Vermeidung von Hierarchiekämpfen, aber vor allem Platzsparen sind die Gründe. Doch welche Auswirkungen hat das Enthornen auf die Kuh und ihre Produkte, insbesondere auf die Milch?
Durch die Erfindung des Laufstalls in der Viehzucht wurden die Hörner der Kühe zum Problem. Zwar ist der Laufstall im Gegensatz zum Anbindestall tierfreundlicher, doch die Tiere müssen für das Mehr an Freiheit ihre Hörner einbüßen. Durch das Enthornen können Hierarchiekämpfe unter den Herdentieren verhindert werden, zusätzlich können die Bauern ihre Kühe auf engerem Raum halten. Behornte Kühe kämpfen öfter um die Rangordnung und können in Einzelfällen auch für den Menschen gefährlich werden.
Warum Hörner?
Doch das Horn hat auch seinen Sinn. Im Sozialverhalten von Kühen spielt es eine wichtige Rolle. Die Hörner dienen dazu, sich mehr Respekt zu verschaffen und sollen anderen Artgenossen imponieren. Enthornten Kühe müssen das Imponiergehabe oder das Drohen mit den Hörnern oftmals durch gegenseitiges Boxen ersetzen.
Das Horn der Kuh ist ebenfalls wichtig für Verdauung und Stoffwechsel. Interessant ist hierbei, dass Behornung nur bei Wiederkäuern auftritt. Inwiefern ein Zusammenhang zwischen dem Verdauungssystem und den Hörnern besteht ist jedoch noch nicht genau erwiesen.
Schmerzhafte Hornentfernung
Die Entfernung findet meistens schon im jungen Alter statt. Meist werden den Kälbern mit einem Brenneisen die Hornanlagen ausgebrannt. Kälber bis zum Alter von sechs Wochen dürfen ohne Betäubung enthornt werden. Bei älteren Tieren ist die Prozedur weitaus schmerzhafter und sollte eigentlich vermieden werden – kommt aber auch immer wieder vor.
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Umstritten ist, inwiefern das Enthornen einen Einfluss auf die Qualität der Milch hat.
Wissenschaftlich bewiesen ist der Einfluss des Horns auf die Milchqualität bis jetzt noch nicht. Das Fachgebiet der biologisch-dynamischen Landwirtschaft beruht auf der Annahme, dass den Vorgängen der physisch-sinnlichen Welt eine aktuelle
seelisch-geistige Dimension zugrunde liegt. Das würde bedeuten, das physische Veränderungen mit negativen Folgen auf der seelischen Ebene einhergehen können. Für die Wissenschaft ist dieser Vorgang jedoch nicht nachweisbar. Ein viel größerer Eingriff, als das Enthornen, wäre laut Christoph Metz, Demeter-Berater in Südbayern, das Züchten einer hörnerlosen Rasse. Dies sei eine viel gravierender Einmischung in das Ökosystem als das entfernen der Hörner.
Laktoseintoleranz
Im Raum steht nun die Frage, ob die Milch von behornten Kühen verträglicher ist, insbesondere für Menschen die an einer Laktoseintoleranz leiden. Wissenschaftlich bewiesen ist das nicht,
doch Milchbauern berichten, dass in der Milch behornter Kühe weniger Allergene vorkommen. Wer auf Milch von enthornten Kühen gänzlich verzichten möchte, sollte Milchprodukte bei Demeter kaufen. Laut eigener Webseite wird bei dem biologischen Betrieb das Enthornen
nicht praktiziert.
Welche konkrete Auswirkung die fehlenden Hörner auf die Milchprodukte hat, ist letztlich bis jetzt nicht bewiesen. Dass das Enthornen aber ein Eingriff in die natürliche Lebensweise der Kuh darstellt, ist jedoch offensichtlich.
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