VON AUSBILDUNGSPLATZ AKTUELL | 29.11.2010 17:01
Elite-Förderung auf Staatskosten
Es war eine Rettung in letzter Minute, denn eigentlich war das nationale Stipendienprogramm schon gescheitert. Völlig überraschend rettete die Bundesregierung das Prestige-Projekt dann doch noch, indem sie den Ländern die volle Kostenübernahme zusagte.
Seit Jahren wird um diese Stipendien politisch gerungen, Nordrhein-Westfalen führte sie als Vorreiter bereits 2009 ein, der ehemalige Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart war ihr eifrigster Verfechter. Es geht um eine Förderung von bis zu 10% der Studierenden mit jeweils 300 Euro monatlich, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Die Förderung erhalten die Studenten und Studentinnen mit den besten Leistungen - berücksichtigt werden soll zudem gesellschaftliches Engagement.
Bundesrat und Kosten
Gefördert werden sollen bis zu 160.000 Studierende. Ursprünglich sollten sich Bund und Länder die Kosten für das Stipendienprogramm teilen. Wegen der Übernahme der Hälfte der in der Endstufe jährlich fälligen rund 300 Millionen Euro lehnten 15 von 16 Ländern im Finanzausschuss das Gesetz ab. Zuvor hatte schon der Kulturausschuss der Länderkammer die Ablehnung empfohlen. Aber die Regierung war nicht bereit, das Projekt sang- und klanglos zu beerdigen. Bundesbildungsministerin Annette Schavan erklärte, ein solches nationales Stipendienprogramm sei längst überfällige Begabtenförderung und bot den Ländern überraschend die Übernahme der gesamten Kosten an. Den geschenkten Gaul wollten die Bundesländer dann doch nicht ablehnen.
Die Erhöhung des BAföG, das nur Studenten aus einkommensschwachen Familien erhalten, ist dagegen erst mal gescheitert.
Soziale Schieflage und Konkurrenz der Universitäten
Die Opposition kritisiert dagegen, das Stipendienprogramm bedeute nichts als "unsoziale Bildungspolitik", denn Bildungsstudien verdeutlichten, dass Kinder aus reichen, gebildeten Elternhäusern sowieso vom System begünstigt seien. Diese Tendenz werde nun noch verstärkt, aus Steuergeldern würden damit bereits Privilegierte noch zusätzlich unterstützt, es handle sich um ein reines Eliteprogramm. Die Nullrunde beim BAföG verstärke zudem diese Schieflage.
Das ist noch nicht alles, denn die Unis vergeben die Stipendien, müssen aber die Hälfte der Kosten selbst durch Sponsoren aufbringen. Es werden letztlich wohl vor allem Unternehmen sein, die dann mitbestimmen dürfen, welche universitären Fachbereiche die Gelder vergeben. Und sie werden die Spenden bei der Steuer absetzen, was bedeutet, dass die öffentliche Hand indirekt noch mehr bezahlt.
Die Unis befürchten, dass diese Konstruktion zu einer beträchtlichen Konkurrenz untereinander führen wird. Das gilt einerseits für die Großstädte mit verschiedenen Hochschulen, aber auch für die unterschiedlichen Regionen. Sicherlich wird es für die Fachhochschule Brandenburg sehr viel schwieriger sein, private Gelder für Stipendien zu bekommen, als beispielsweise für die TU München.
-
Aufstiegs-BAföG: Neues Meister-BAföG öffnet seine Pforten für Hochschulabsolventen
Das neue Meister-BAföG, nun Aufstiegs-BAföG genannt, ist ab dem 1. August in Kraft getreten und verspricht höhere Fördersätze, höhere Zuschussanteile und einen höheren Freibetrag. Zudem können jetzt auch Hochschulabsolventen mit Bachelor-Abschluss und Studierende, die das Studium abgebrochen haben, von dem Angebot profitieren.
[...]»
-
Studienfinanzierung leicht gemacht
Rund 800 Euro pro Monat benötigen deutsche Studierende, um ihre Ausgaben finanzieren zu können. Wie sich der Betrag zusammensetzt, kann je nach Stadt, Lebensstandard, Wohnung und Hochschule sehr unterschiedlich sein – daher ist es wichtig, den eigenen Bedarf genau zu kennen.
[...]»
-
Crowdfunding - Finanzierung über Schwarm-Kapital
Crowdfunding ist eine Form der Finanzierung, bei der eine Vielzahl an Personen durch stille Beteiligung dabei hilft, ein bestimmtes Projekt oder eine Geschäftsidee zu verwirklichen. Crowdfunding ist im Großen und Ganzen ein Phänomen des Internets. Zahlreiche Crowdfunding-Portale gibt es inzwischen. Laut einer Studie haben Crowdfunding-Portale im letzten Jahr circa 2,6 Milliarden US-Dollar eingenommen.
[...]»
-
Elite-Förderung auf Staatskosten
Es war eine Rettung in letzter Minute, denn eigentlich war das nationale Stipendienprogramm schon gescheitert. Völlig überraschend rettete die Bundesregierung das Prestige-Projekt dann doch noch, indem sie den Ländern die volle Kostenübernahme zusagte.
[...]»
-
„Wir sind die 99 Prozent“
Sie begann an der New Yorker Wall Street und fand schnell Anklang in zahlreichen westlichen Städten. Occupy ist eine Protestbewegung für soziale Gerechtigkeit und eine korruptionsfreie Politik.
[...]»
-
Studium und Einkommen durch Nebentätigkeiten
Das BaFöG, das Kindergeld und die Unterstützung von den Eltern genügt oftmals nicht – und so suchen sich viele Auszubildene einen Nebenjob. Studenten arbeiten neben ihrem Studium unter zahlreichen Bedingungen in unterschiedlichster Art und Weise. Ob einfacher Nebenjob, kurzfristige Vollzeitbeschäftigungen oder als Selbstständiger mit Gewerbeschein. Hier entstehen jedoch oft Fragen bezüglich der Verdienstgrenzen, Steuerpflicht und sonstiger Regularien. Der folgende Artikel beantwortet die häufigsten und wichtigsten Fragen. Darüber hinaus findet der Leser weiterführende Hinweise zu Informationen und Gesetzestexten.
[...]»
-
Karl-Steinbuch-Stipendium: Nachwuchstalente mit kreativen IT- und Medienprojekten gesucht
Studierende aus dem Südwesten können sich bis 11. Juli 2011 für das Förderprogramm der MFG Stiftung bewerben
[...]»
-
Praktikumsrecht
Alles zum Thema Praktikum
[...]»
-
Harvard, Stanford oder Yale
Zum Aufbaustudium an amerikanische Top-Universitäten
[...]»
-
BAföG aktuell
Voraussetzungen, Höchstsatz, Freibeträge: Ab Wintersemester 2016/2017 verbessern sich viele Bedingungen für den Bezug und die Rückzahlung von BAföG, vor allem für Studierende. UNI.DE mit einem Überblick über die Neuerungen beim Bundesausbildungsförderungsgesetz.
[...]»