VON RICHARD KEHL | 15.02.2011 13:42
Der frühe Absolvent fängt nicht immer den Wurm
Wer sein Studium im Schnelldurchlauf durchzieht, um möglichst früh ins Berufsleben zu starten, hat nicht immer die besten Karten. Oft fehlt es den Schnellstartern an Praxiserfahrung und Persönlichkeit – und genau darauf legen Unternehmen Wert.
Impressionen von einer Landschaft während einer Autofahrt gewinnt man auf der Landstraße oder dem Feldweg – nicht auf der Autobahn. Das gleiche Prinzip gilt auch für das Studium. Wer in die Tiefe und nicht nur in die Theorie der Materie eintauchen will, braucht Zeit, um die nötige Erfahrung und Praxis zu sammeln. Dieser Meinung sind heutzutage immer mehr Personalentscheider bei der Auswahl von Absolventen im Einstellungsverfahren.
Immer mehr Universitäten rücken vom komprimierten Leistungsdruck weg und haben ihre Strukturen erweitert, um künftigen Absolventen mehr Zeit beim Studium einzuräumen. Seit 2009 fördert das Bildungsministerium den sogenannten „Bachelor Plus“. Hier wird der Bachelorabschluss in vier Jahren angestrebt, statt in sechs Semestern. Also knapp ein Jahr mehr Zeit für Erfahrung und Praxis. Damit können zukünftige Absolventen Auslandsaufenthalt oder Praktika während des Studiums besser einbauen und planen.
Übertriebene Eile im Studium bringt nicht nur Stress und Leistungsdruck mit sich, sondern kann sich durchaus im Anschluss bei der Arbeitssuche für Absolventen negativ bemerkbar machen. Vor allem fehlende Praxiserfahrung ist für zukünftige Arbeitgeber ein Grund, sich auf Absolventen mit mehr praktischer Erfahrung zu orientieren.
Nachdem der Wehr- und auch der Zivildienst abgeschafft worden sind, haben Absolventen nun noch früher die Möglichkeit, ins Berufsleben zu starten. So finden sich auf dem Arbeitsmarkt zwar genug Absolventen, die den Anforderungen von renommierten Unternehmen theoretisch gerecht würden, denen es aber in der Praxis an der nötigen Erfahrung und an Persönlichkeit fehlt. Insbesondere Elite-Unternehmen setzen auf Persönlichkeiten mit entsprechender Praxis in ihren Führungsriegen. Diese gefragte Persönlichkeit entwickelt sich aber eben nicht so einfach während eines „Schnellstudiums“, sondern, so die Unternehmen, durch Erfahrung in unterschiedlichen Unternehmen, durch Aufenthalte in fremden Ländern, um einen Sinn für Werte und andere Kulturen zu bekommen, und auch durch ruhige Stunden des Nachdenkens oder Philosophierens. Kompromissloses Pauken am Schreibtisch reicht nicht aus.
Gerade Auslandserfahrung ist bei Absolventen heute besonders gefragt und erhöht die Chancen auf den Traumjob. Dann kann auch ruhig das Studium etwas länger dauern. Einen weiteren Vorteil sehen die Unternehmen bei längeren Studienzeiten auch in der Entscheidungsfreudigkeit und der Berufsorientierung des Absolventen. Während Schnellstarter sich noch nicht sicher sind, welchen Berufsweg sie einschlagen wollen, wissen Absolventen mit mehr Praxiserfahrung bereits besser, wohin sie sich beruflich orientieren wollen. Das erspart den Unternehmen wiederum Zeit und Geld.
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