VON ANNETTE BUTENDEICH |
06.12.2010 14:40
Ansturm auf Universitäten durch Wehrpflicht-Stopp
Die Abschaffung der Wehrpflicht könnte die Hochschulen an ihre Belastungsgrenze bringen. Bayerns Kultusminister rechnet für nächstes Jahr mit 50.000 zusätzlichen Studenten.
2011 könnte es heiß werden: Nicht nur die doppelten Abiturjahrgänge in Bayern und Niedersachsen, sondern nun auch der Wegfall der Wehrpflicht und damit auch des Zivildienstes dürfte die Zahl der Studenten ab kommendem Jahr nochmals stark ansteigen lassen. Die Hochschulen fühlen sich dieser Studentenexplosion nicht gewappnet und fordern daher Milliardenhilfen von Bund und Ländern.
„Es könnte sein, dass die Hochschulen 2011 deshalb bis zu 50.000 zusätzliche Studenten aufnehmen müssen“, so Bayerns Kultusminister und Präsident der Kultusministerkonferenz Ludwig Spaenle (CSU). Diese zusätzliche Belastung kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, weil der Ansturm auf Studienplätze in den kommenden Jahren ohnehin schon einen Höhepunkt erreichen wird. „Möglicherweise ist eine Ausweitung des Hochschulpaktes nötig“, sagte Spaenle.
Die Bundeswehr selbst will dir verschärfte Situation nützen, an verschiedenen Universitäten Studienplätze z.B. für Elektronik, Luft- und Raumfahrt oder Pädagogik anzubieten. Voraussetzung dafür ist allerdings eine Verpflichtung bei der Bundeswehr auf dreizehn Jahre.