VON JULIA ZETZ
|
20.03.2012 16:28
Burnout-Bachelor
Die Einführung der Bachelor-Studiengänge bringt für viele Studenten kaum Vorteile. Straffe Studienpläne, Prüfungen zu jedem Semesterende und kaum noch Zeit sich zu erholen. Daher leiden viele Studierende an ersten Symptomen des Burnout-Syndroms.
Eine kürzlich durchgeführte Befragung unter den psychologischen Beratern von Studentennetzwerken aus 14 Bundesländern hat ergeben, dass sich immer mehr Studenten in ihrem Studium den Anforderungen nicht gewachsen fühlen und an einer psychischen Erschöpfung, dem sogenannten Burnout-Syndrom, leiden.
Da viele Experten den Begriff „Burnout“ unterschiedlich definieren, bleibt die Zahl der tatsächlich betroffenen Studenten unklar. Sicher ist aber, dass mittlerweile immer mehr junge Menschen während ihres Studiums unter einer psychischen und emotionalen Leistungsschwäche leiden. Ursächlich dafür ist laut Experten die Umstellung von Diplom- auf Bachelorstudiengänge.
Leistungs- statt Leidenschaftsstudium
Wo vor einigen Jahren noch rund neun oder mehr Semester für Studium vorgesehen waren, so sind es heute in den meisten Fächern nur noch sechs oder sieben Semester. Der Leistungsdruck unter den Studenten steigt. Das liegt nicht zuletzt an der Tatsache, dass im Rahmen eines Bachelor-Studiums am Ende eines jeden Semesters eine Prüfung abgelegt werden muss. Studenten stehen demnach während ihrer Studienzeit dauerhaft unter einem enormen Leistungsdruck. Viele Studierende versuchen ihren Lebenslauf mittels verschiedener Praktika oder gar einem Auslandsaufenthalt aufzubessern.
Männer und Frauen leiden unterschiedlich
Laut den Umfrageergebnissen unterscheiden sich bei den Geschlechtern die Folgen des Burnout-Syndroms. Während Frauen in der Regel auf emotionaler Ebene leiden, zeigt sich bei Männern ein hoher Lern- und Leistungsabfall. Konzentrationsstörrungen, Unlust und andauernde Müdigkeit sind die ersten Symptome des Burnout-Syndroms. Um dem entgegen zu wirken, greifen viele Studenten zu sogenannten Leistungsdoping-Mitteln. Laut den Umfrageergebnissen waren rund 47 Prozent der befragten Berater schon einmal mit Studenten in Kontakt, die zur Leistungssteigerung zu Aufputsch-Mitteln gegriffen hat.
Präventionsmaßnahmen treffen
Wer bereits vom Burnout-Syndrom betroffen ist sollte sich nicht schämen nach Hilfe zu fragen. Erste, meist auch anonyme, Anlaufstellen sind die psychologischen Berater der Studentenwerke. Sie können Ratschläge erteilen und an andere Hilfestellen verweisen.
Experten raten zudem folgendes präventiv zu beachten:
- Auszeiten sind wichtig: Studenten sollten sich Zeit für Hobbies und Freunde nehmen. Das schafft einen Ausgleich und macht den Kopf frei.
- die richtige Ernährung: eine ausgewogene und gesunde Ernährung ist wichtig und steigert die Leistungsfähigkeit.
- Bewegung tut gut: Sport muss zwar nicht täglich auf dem Plan stehen, sollte aber Bestandteil der Wochenplanung sein. Während des Lernens ruhig mal einen Spaziergang von 20 oder 30 Minuten einlegen.
- Zeitmanagement ist alles: eine gute Planung ist nicht nur für ein erfolgreiches Studium essentiell, sondern schützt auch vor
Lernüberlastung in der Prüfungsvorbereitung.
Dass heute immer mehr Studenten unter erhöhtem Leistungsdruck stehen und an den Symptomen des Burnout-Syndroms leiden, sollte den Verantwortlichen zu denken geben. Viele Studierende wissen überhaupt nicht, wie sie zu Beginn ihres Studiums alles organisieren sollen. Hilfe von Seiten der Studentenwerke wäre wünschenswert.
-
AStA: Studentische Mitbestimmung an den Hochschulen
Vor allem im Allgemeine Studierendenausschuss, dem AStA, nehmen Studenten das Recht zur Mitbestimmung ihrer Angelegenheiten an den Hochschulen wahr. Das funktioniert nicht immer reibungslos, oft gegen politische Widerstände und hat eine bewegte Geschichte.
[...]»
-
„Ich sage: Moslems raus aus Deutschland!“ – Rassismus an deutschen Unis wieder salonfähig?
Wieso sind die Reaktionen so aggressiv, wenn die Anklage vermeintlich unberechtigt ist? Rassismus als Lappalie, als Übertreibung einer Opferhaltung ohne Grund? Mit dem Hashtag #campusrassismus startete eine Hochschulgruppe der Uni Mainz eine Initiative gegen Rassismus an deutschen Unis. Betroffene äußerten sich auf Twitter und wurden zum Teil arg beschimpft. Auch in einer Rassismus-Umfrage der Uni Köln tauchten rassistische Kommentare an Stellen auf, an denen sie nicht hätten sein sollen. Erleben wir jetzt eine Rückkehr des Rassismus an den Unis oder ist das ein Problem, das bisher nur zu wenig beleuchtet wurde
[...]»
-
Die Schmieden der Elite – Privathochschulen und ihr Ruf
Privathochschulen bieten gegenüber den staatlichen Vorbildern einige Vorteile, vor allem die oft tadellose und elitäre Reputation der Absolventen. Doch dieses Image ist oft teuer erkauft und birgt einige Risiken, besonders für die Schulen selbst. Was ist dran am Mythos der Eliteschmieden?
[...]»
-
Jura-Staatsexamen - nicht bestanden?
Die Examina in Rechtswissenschaften gelten als die schwierigsten überhaupt. Zwischen 20 und 55% der Kandidaten fallen beim ihrem ersten Versuch durch; die Zahlen schwanken je nach Bundesland und Universität. Wer beide Staatsprüfungen überdurchschnittlich gut besteht, wird von Arbeitgebern mit teilweise sechsstelligen Einstiegsgehältern hofiert. Die große Masse der durchschnittlichen Absolventen muss sich mit mäßig bezahlten Jobs begnügen. Und was können die nicht wenigen Prüflinge tun, die das erste oder zweite Staatsexamen endgültig nicht bestanden haben?
[...]»
-
Uni wechsle dich – Wie ein Studienplatztausch funktioniert und was man beachten muss
Unzufrieden mit dem Studienort? Keinen Platz an der Uni oder FH bekommen, an der ihr eigentlich studieren wolltet? Oder einfach mal wieder Lust auf einen Tapetenwechsel? In vielen Fällen ist das kein Problem, weil es an eurer Wunschuni durchaus jemanden geben kann, dem es ähnlich geht. Die naheliegende Lösung: Die Studienplätze tauschen. Wie das geht und was es dabei zu beachten gilt, weiß UNI.DE.
[...]»
-
Hirndoping
Im antiken Griechenland hatte man es und natürlich war es auch den Römern nicht fremd. Sogar die
Inkas konnten die Finger nicht davon lassen. Angeblich machen jetzt auch Studenten davon Gebrauch. Die Rede ist von - Doping.
[...]»
-
15 Jahre Bologna-Prozess: Keine Erfolgsgeschichte
Mit der Bologna-Erklärung von 1999 nahm ein damals bereits elf Jahre alter Gedanke Gestalt an: Der Europäische Hochschulraum sollte vereinheitlicht und das Studieren im Ausland gefördert werden. Dazu wurden BA-/MA-Studiengänge eingeführt, die in Module unterteilt sind und in denen ECTS-Punkte gesammelt werden müssen. 15 Jahre später ist klar: Die Ziele des Bologna-Prozesses wurden völlig verfehlt und die Hochschulbildung zur Ware gemacht.
[...]»
-
Im Zeichen der Nachhaltigkeit
Im „Wissenschaftsjahr 2012“ arbeiten Städte und Gemeinden an nachhaltiger kommunaler Entwicklung. Aber auch Schüler werden schon am „Zukunftsprojekt ERDE“ beteiligt
[...]»
-
Institut für vergleichende Irrelevanz muss geräumt werden
Nach zehn Jahren Besetzung durch linke Studentengruppen muss das „Institut für vergleichende Irrelevanz“ nun
geräumt werden. Eine Immobilienfirma kaufte das Gebäude auf dem Campus der
Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main und verklagte die Besetzer erfolgreich.
[...]»
-
Bad Neighbors: Nachbarschaftskrieg mit Diplom
Das ehemalige Studentenpaar Mac & Kelly Radner (Seth Rogen & Rose Byrne) sind eine Kleinfamilie mit Baby. Im Nachbarhaus zieht eine Studentenverbindung ein - schlaflose Nächte, Lärm und Partys sind vorprogrammiert. Diplomatische Bemühungen der Ex-Studenten die Ruhestörungen zu beenden, scheitern - eine etwas andere Fehde unter ehemaligen und aktiven Studenten beginnt.
[...]»