Rührselig bildsprachliches Drama mit lustigen aber auch traurigen Szenen über die „Berufung“ eines Traditions-Bestatters.
Der junge Cellist Daigo Kobayashi (Masahiro Motoki) hat in Tokio ein neues Engagement beim dort ansässigen Orchester angetreten. Dummerweise wird der Orchesterbetrieb aufgrund fehlender Besucherzahlen eingestellt. Um Kosten zu sparen zieht er mit seiner Frau in das Haus seiner verstorbenen Eltern auf dem Lande.
Auf eine nicht eindeutige Zeitungsanzeige bewirbt sich Daigo dort bei einem „Reise-Unternehmen“. Es handelt sich hierbei um einen traditionellen Bestatter eines sogenannten „Nokanshi“. Dieser hat die Aufgabe den Leichnam – vor den Angehörigen – auf seine letzte Reise vorzubereiten und zu verabschieden. Das geschieht mit, dem traditionellen Aufbahren, der Totenwäsche sowie dem auftragen des letzten Makeups für den „Reisenden“ Der Inhaber des Bestattungs-Unternehmens erkennt sofort Daigo´s Berufung für diese „aussterbende“ Tradition und lockt ihn mit Geld und weisen Sprüchen in diesen Beruf. Vor seiner Frau verheimlicht er seine neue Arbeit, erlebt dabei skurrile, witzige, aber auch bewegende Momente und geht –im wahrsten Sinne des Wortes – auf Tuchfühlung mit dem Tod. Dabei erntet er Zuspruch aber auch Ablehnung in seinem Umfeld. Zudem erreicht ihn eines Tages die Botschaft über das Ableben seines verhassten Vaters.
Tradition wurde in Japan schon immer großgeschrieben, allerdings geraten die ein- oder anderen Bräuche immer mehr in Vergessenheit. Dies verdeutlicht auch die Szene mit den „lieblosen Leichenbestattern“, die tote Menschen nur als „Ware“ sehen und wie Möbelpacker abtransportieren. Der Regisseur geht auf Leichentuch-Fühlung und stellt den Traditions-Beruf des „Nokashi“ mit all seinen Einzelheiten in den Mittelpunkt ohne zu sehr polemisch zu sein.