Zukunftsvisionen, Märtyrertum, Machtausübung, den Sinn für Gerechtigkeit, Menschlichkeit und andere ethische Aspekte, welche in Filmen und Serien zu sehen sind, werden zunehmend von Professoren als Anschauungs-Material im Unterricht verwendet.
Auch das Kino selbst zeigt immer mehr ethische Botschaften. Der, wohl derzeit, bekannteste Film, der in diese Kategorie fällt, dürfte „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ sein. Großes Hollywoodkino und tägliche Telenova dienen Dozenten und Professoren als Anschauungsmaterial für den Unterrichtsstoff.
In der „Die Zeit“ wurden sechs Professoren zu Serien und Filmen befragt, inwiefern diese ihren Unterricht mitgestalten. Das Ergebnis war überraschend und schaffte einen Überblick von Baummarktwerbung, Spielfilm-Klassikern bis hin zu Arzt-Serien.
Durchbohrte Hände einer Baumarktwerbung erinnern eher an einen Arbeitsunfall, statt an eine Kreuzigung. So aber nicht bei Matthias Sellmann, 43, Professor für Pastraltheologie an der Ruhr Universität in Bochum.
Elais Jammal, 55, Professor für interkulturelle Studien unterrichtet betriebswirtschaftlich orientierten Führungsnachwuchs. Anhand des ausgezeichneten Films: „Das Experiment“ regt er zum Nachdenken und ethischem Handeln an. Führungskräfte sollen sich selbst reflektieren und lernen die richtigen ethischen Entscheidungen zu treffen, wenn diese verlangt werden.
Typisch Informatik-Professor, würde man bei Hubert Zitt, 46, der FH Kaiserslautern sagen: Wenn es nach ihm ginge, wäre der Spruch“ Beam me up Scotty“ schon längst real. Er prognostiziert das Beamen, bekannt aus Star Trek, als mögliche Form des zukünftigen Reisens.
Eine andere Quelle gibt Tobias M, 45, Professor für Anatomie an der Universität in Ulm an. Für ihn ist die Serie Dr. House in Sachen Fehlprognosen von auftretenden Symptomen ein guter und zudem unterhaltender Serien-Stoff.
Margit Szöllösi-Janze, 52, Professorin für Neuere Geschichte an der Universtät in Köln verwendet gern Heimatfilme für den Unterricht und bezeichnet einige davon als „historische Quelle ersten Ranges“.
Was ist Gerechtigkeit. Welche Formen gibt es? Diese Fragen stellt Stefan Machura, 47, Lecturer für Rechtssoziologie an der Universität Bangor, seinen Studenten. Als Anschauungsmaterial kann er mehrere Filme nennen: „Sahara“ mit Humphrey Bogart, „A Few Good Man“ oder „Die Affäre Dreyfuss“.