Reisbauern für Hotels vertrieben
Peru ist ein Land mit reicher Geschichte und vielfältiger Natur. Über die Hälfte des Staatsgebiets ist von Regen- und Nebelwald bedeckt, knapp ein Drittel sind Hochland und der Rest des Landes liegt an der Pazifikküste. Geprägt ist das Land nicht nur durch die spanische Kolonialisierung, sondern auch Schätze und Bauwerke aus antiken Hochkulturen gehören zu seiner Geschichte. Viel spannender und exotischer Stoff also, der ausländische Touristen begeistern dürfte. Anfang der 2000er Jahre erregte die spanische Version eines Artikels des Informationsdienstes Dritte Welt-Tourismus in Peru für heftige öffentliche Diskussionen. Er thematisierte nämlich die Enteignung von Agrarflächen durch den peruanischen Staat zu touristischen Zwecken. Dabei wurde ein fast unberührter Sandstrand an der Grenze zu Ecuador in die Verfügungsgewalt des Staates gebracht, der diese dann an ausländische Investoren übertragen wollte. Doch nicht nur der Strand, sondern auch die angrenzenden 1.000 Hektar Grundbesitz von Reis- und Bananenbauern sollten mit veräußert werden. Wollten diese nicht verkaufen, drohte ihnen die entschädigungslose Enteignung. Nicht nur den Bauern, sondern auch Fischern würde die Existenzgrundlage entzogen. Viele Fischerdörfer hätten keinen Zugang zum Meer mehr und könnten sich nicht mehr versorgen. Von den Plänen zur Privatisierung der Strandregion erfuhren die Betroffenen erst nachdem diese in Kraft getreten war. Weder Bauernverbände, noch die Bauern selbst wurden bei der Entscheidungsfindung mit einbezogen. Aufgrund der öffentlichen Empörung, die dieser Artikel auslöste, legte die peruanische Regierung ihre Pläne vorerst auf Eis.