Was ist nur los in der Welt der Wissenschaft und des geistigen Eigentums? Und was ist eigentlich ein Plagiat? Schon im 1. Semester wird einem bekanntlich von allen Seiten eingeschärft, unter gar keinen Umständen fremde Textquellen abzuschreiben, und dies nicht als Zitat kenntlich zu machen.
Wer es bis zum ersten akademischen Abschluss bringt, müsste eigentlich eine Reihe von Seminararbeiten abgefasst haben, die immer mit der gleichen eidesstattlichen Erklärung enden. Nämlich der, dass man die Arbeit selbstständig nach bestem Gewissen verfasst hat. Wie kann es sein, dass jemand eine Doktorarbeit schreibt, und nicht um die genauen Zitiervorschriften und Arbeitsweisen einer wissenschaftlichen Publikation weiß?
Vroniplag und Politplag
Martin Heidingsfelder, Gründer der Plattform Vroniplag, die damals die Arbeiten von Guttenberg und Co. genauer unter die Lupe nahmen, arbeitet mittlerweile hauptberuflich als Plagiatsjäger und möchte mit seinem neuen Portal „Politplag“ Bürger zum Spenden animieren, damit die Arbeit der Plagiatsforscher auch bezahlt werden kann. Es ist nämlich nicht so einfach, mehrere hundert Seiten auf eventuelle Plagiate zu überprüfen. Was bei Vroniplag anonyme User noch abends nach der Arbeit machten, soll nun ein eigenständiger Beruf werden. In einem Interview mit der ZEIT bestätigte Heidingsfelder, dass nach dem Fall Schavan nun die Doktorarbeit ihrer Nachfolgerin Johanna Walka einer strengen Prüfung unterzogen wird.