VON JULIA ZETZ
|
10.04.2012 16:29
Ohne Abi zum Studium
Wer heutzutage studieren möchte, der braucht nicht unbedingt ein Abitur. Viele Bundesländer bieten Berufserfahrenen die Möglichkeit ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule aufzunehmen. UNI.DE zeigt wie es geht.
Ein Studium ist ohnehin keine leichte Sache, gerade seit dem Bachelor ist es noch schwieriger geworden, einen universitären Abschluss zu erlangen. Wer trotzdem studieren möchte, aber kein Abitur hat, dem eröffnen die Hochschulen neue Wege.
Berufliche Qualifikation ist Voraussetzung
Wer ohne Abitur studieren möchte, der braucht eine berufliche Vorbildung, diese ist unerlässlich für ein Studium. Als berufliche Qualifikation gilt der Abschluss in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Oft wird von den Universitäten und Fachhochschulen auch eine einschlägige, mehrjährige Berufserfahrung im Ausbildungsberuf vorausgesetzt. Die genauen Zulassungsvoraussetzungen variieren in den einzelnen Bundesländern und an den verschiedenen Hochschulen. Oft kann man sich aber nur für ein Studium bewerben, dass in dem Bereich der Berufsausbildung liegt, in dem man berufliche Erfahrung vorweisen kann.
Um den Zugang zu einem Studium ohne Abitur zu erleichtern, bemüht sich gerade die Hochschulrektorenkonferenz, in Abstimmung mit den Ländern, die bestehenden Regelungen zu vereinheitlichen. So ist vorgesehen, dass wer eine erste Berufsausbildung absolviert hat, auch für fachfremde Studiengänge zugelassen werden soll, vorausgesetzt das Studium führt zu einem ersten berufsqualifizierenden Abschluss und der Bewerber hat das Zugangsverfahren erfolgreich abgeschlossen. Diese Neuregelung soll auch für zulassungsbeschränkte Studiengänge gelten, hier sollen analog zu den Abiturnoten die Abschlussnoten der Berufsausbildung herangezogen werden.
Begabtenförderung durch Aufstiegsstipendium
Die Bundesregierung unterstützt besonders talentierte Absolventen einer Berufsausbildung mit einem Aufstiegsstipendium. Wer eine Berufsausbildung und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung hat, kann sich bei der Stiftung Begabtenförderung für das Stipendium bewerben. Die Stiftung begleitet die Stipendiaten während des Studiums und steht unterstützend zur Seite. Das Programm ist vor allem für Fachkräfte gedacht, die ihre Hochschulzugangsberechtigung durch mehrere Jahre Berufserfahrung, Anerkennung einer besonderen fachlichen Begabung oder eine berufliche Fortbildung erworben haben. Durch ein Auswahlverfahren, wird die Eignung des Bewerbers für das Stipendium geprüft. Eine Hochschulzulassung wird aber damit nicht erworben.
Zugang zum Studium
Laut dem Kultusministerkonferenz-Beschluss vom 06. März 2009 erhalten Meister, Fachwirte mit bestandener IHK-Prüfung, Berufstätige mit Qualifikationen, die im Seemannsgesetz festgeschrieben sind, staatliche geprüfte Techniker, Betriebswirte und Erzieher, sowie Lehrkräfte für Pflege, Pflegedienstleiter und Ähnliches den uneingeschränkten Hochschulzugang, also die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung.
Die fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung erhalten alle, die nicht zu den genannten Gruppen gehören, wenn sie über eine abgeschlossene Ausbildung in einem anerkannten Lehrberuf verfügen und drei Jahre Berufserfahrung vorweisen können.
Der Anteil der Studenten ohne Abitur liegt nur bei einem geringen Prozentsatz. Eine verschwindend geringe Zahl, angesichts des in Deutschland herrschenden Fachkräftemangels, aufgrund dessen die Kultusministerkonferenz die Zulassungsbedingungen für ein Studium an einer Hochschule geändert hat. Ob die Anzahl der Studenten ohne Abitur in den nächsten Jahren steigen wird, scheint weiter offen zu sein, denn viele Berufstätige wissen gar nicht, dass sie zu einem Studium berechtigt wären. Des Weiteren ist die Akzeptanz unter den Studenten mit Abitur gegenüber denen ohne Abitur fraglich. Wer gerne studieren möchte und die Voraussetzungen für ein Studium ohne Abitur erfüllt, aber seinen Beruf nicht aufgeben möchte, der kann auch ein Fernstudium aufnehmen.
-
Abi per Fernstudium – neben dem Beruf zum Abschluss
Ein Fernstudium bietet unterschiedliche Möglichkeiten. Man kann berufliche und private Weiterbildungen absolvieren, studieren und das Abitur nachholen. In Deutschland werden diese Fernkurse von privaten Unternehmen angeboten, die ein großes Portfolio an Kursen haben. Das Fernabitur ist ein Weg, um neben dem Beruf seinen Schulabschluss nachzuholen. Was das für Vor- und Nachteile haben kann, erklärt UNI.DE.
[...]»
-
Was macht erfolgreichen Unterricht aus?
Wie guter Unterricht aussieht, dazu gibt es viele verschiedene Meinungen. Doch auch die „weiche Disziplin“ Erziehungswissenschaft kennt empirische Erhebungen. Der Neuseeländer John Hattie hat approximativ alle englischsprachigen davon ausgewertet und
erhebt den Anspruch, in seiner Studie „Visible Learning“ „messbare Evidenz“ zu präsentieren. Seine teilweise überraschenden Ergebnisse widersprechen vielen liebgewonnenen Vorstellungen von fortschrittlichen wie konservativen Pädagogen. Am wichtigsten für den Lernerfolg in der Schule ist nach Hattie übrigens: die Lehrkraft.
[...]»
-
Oben, unten, links, rechts? Wie man berufliche Orientierung gewinnt
Stunden am Schreibtisch, Pauken und Prüfungsstress: Irgendwann ist jede Ausbildungszeit geschafft und der Abschluss in der Tasche. Und dann? Die Vielfalt an Möglichkeiten, was danach folgen kann, überfordert zunächst viele. Schließlich prägt diese Entscheidung den weiteren Lebensweg stark und gibt die Richtung an, in die man sich weiter entwickeln wird. Hier kommen einige Tipps, die dabei helfen, sich Orientierung im Berufswald zu verschaffen!
[...]»
-
Bildung in acht Stufen
Mit der Einführung des
europäischen Qualifikationsrahmens im Jahre 2008 sollten bis 2010 alle Qualifikationssysteme der Mitgliedsstaaten vereinheitlicht werden. Ziel war es, die Durchlässigkeit zwischen den Teilbereichen der Bildungssysteme zu fördern und die verschiedenen Bildungsabschlüsse besser miteinander vergleichbar zu machen. Wie sieht es mit der Umsetzung in Deutschland aus?
[...]»
-
Abitur nachholen
Mit dem erfolgreich bestandenen Abitur erhalten junge Menschen ihre Allgemeine Hochschulreife, die zur Aufnahme eines Studiums qualifiziert. Wer in jungen Jahren frühzeitig aus dem Schulleben ausgeschieden ist und nicht den direkten Weg zum Abitur via Gymnasium zurückgelegt hat, braucht den Traum vom Studium nicht gleich ad acta legen. Verschiedene Weiterbildungsangebote führen auf dem zweiten Bildungsweg auch während der Berufstätigkeit zur Hochschulreife. Wann das Nachholen des Abiturs sinnvoll und mit wieviel Aufwand zu rechnen ist, erklärt UNI.DE.
[...]»
-
Panne reiht sich an Panne: Die Problemgeburt des neuen Zulassungssystems
Es soll eine Revolution des Zulassungssystems werden, ein Aushängeschild für das deutsche Hochschulsystem: Das geplante neue Online-Zulassungssystem soll Uni-Bewerbungen zentralisieren und vereinfachen und zudem verhindern, dass wiederholt zehntausende Studienplätze durch administrative Mängel kurzzeitig oder dauerhaft unbesetzt bleiben. Doch immer wieder muss die Stiftung für Hochschulzulassung den Start des neuen Wundersystems verschieben. Aus Zweifeln werden nun Vorwürfe.
[...]»
-
Damit Schule mehr Spaß macht
Kölner Universitätsinstitut für Deutsche Sprache und Literatur II hilft Kindern mit Deutsch als Zweitsprache
[...]»
-
G8/G9: Gebt den Schülern ihre Jugend zurück!
Seit mehr oder weniger zehn Jahren gibt es fast bundesweit nur noch achtjährige Bildungsgänge bis zum Abitur. Doch das G8 wurde derart unbeliebt, dass immer mehr Länder zum G9 zurückkehren. Jetzt melden sich Bildungswissenschaftler zu Wort, die die Kritik am achtjährigen Gymnasium nicht nachvollziehen können – doch ihre Statistiken geben keinen Aufschluss über den gewichtigsten Grund, der dafür spricht, Schüler wieder länger lernen zu lassen.
[...]»
-
Wie kann Talent richtig gefördert werden?
Talent kann man an vielen unterschiedlichen Dingen festmachen. Doch diese müssen auch gesehen werden, denn Begabung muss erkannt und gefördert werden. Viele Schüler wissen nicht, was sie nach der Schule machen möchten, bekommen keine Orientierung und Unterstützung von zu Hause oder sind sich ihrer Talente einfach nicht bewusst. Das Angebot „
meine Talentförderung“ der Westfälischen Hochschule hat es sich zur Aufgabe gemacht junge Talente zu finden, zu fördern und im Studium und darüber hinaus zu begleiten. Viele haben bereits von diesem Angebot profitiert.
[...]»
-
Bundesregierung setzt konsequent auf Bildung und Forschung
Kabinett verabschiedet Haushaltsentwurf 2012 / Schavan: "Investitionen in die Köpfe ist der einzige Weg, um vorhandenes Potential zu wecken und zur Entfaltung zu bringen"
[...]»