Rund 2,8 Milliarden Einwegkaffeebecher landen pro Jahr in deutschen Mülleimern. Das sind 320.000 Becher pro Stunde, fast 90 pro Sekunde. Das ist das Ergebnis einer Erhebung der Deutschen Umwelthilfe. Für die Herstellung der Becher werden große Mengen an Holz, Wasser und Rohöl benötigt, zudem entstehen in der Produktion der To-go-Becher CO2-Emissionen von rund 83.000 Tonnen pro Jahr. Rechnet man dazu noch den Müll, der durch andere Einwegbehälter entsteht, zum Beispiel durch Verpackungen von Take-away- oder Lieferessen, entsteht ein riesiger Müllberg.
Das Problem der To-go-Verpackungen: Da sie oft nicht nur aus Pappe sondern zu Teilen auch aus Kunststoff bestehen, sind sie nur schwer zu recyclen. Zudem wird für die Herstellung der umweltschädlichen Behälter in der Regel Neumaterial verwendet. Alleine für die in Deutschland produzierten To-go-Becher werden so pro Jahr 43.000 Bäume abgeholzt. Ein enormer Aufwand dafür, dass die Becher im Schnitt nur 15 Minuten genutzt werden und danach im Müll landen.
To-go-Becher verbieten und ersetzen – So ließe sich das Müllproblem in den Griff bekommen
Um den Müllberg zu reduzieren gibt es verschiedene Ansätze. Einige der radikalsten kommen dabei aus den USA. Die Stadt New York etwa hat den Verkauf von Getränken in Polysterol-Bechern ganz verboten, San Francisco wird 2017 nachziehen. Auch in Frankreich kämpft man gegen Einwegmaterial: Erst im September wurde dort im Zuge eines Energiewende-Gesetzes Geschirr aus Plastik verboten, was auch Kaffeebecher einschließt. In Deutschland fordert die Umwelthilfe ähnliche Projekte und macht sich beispielsweise für wiederverwertbare Pfandbecher stark, die ähnlich funktionieren sollen wie Pfandflaschen oder -dosen.