VON SINEM S. | 20.07.2012 17:30
Bio-Mode aus Müll und Milch
Bio-Mode aus Milch? Geht das überhaupt? Wer jetzt an tropfende Kleider denkt, liegt falsch, denn eine Designerin aus Hannover entwickelte ein neues Verfahren, mit dem man Mode aus Milchfasern herstellen kann. Die dabei entstandenen Kleidungsstücke sind nicht nur besonders hautfreundlich, sondern auch viel ressourcenschonender als herkömmliche Verfahren. Für ein Kilogramm Milchfaser werden nur zwei Liter Wasser benötigt.
Anke Domaske aus Hannover hatte schon immer zwei, wie man meinen möchte, gegensätzliche Interessen. Nämlich Mode und Biologie. Nun hat sie ein Verfahren entwickelt, mit dem man besonders ressourcenschonend Kleidung herstellen kann und somit beide Leidenschaften miteinander verbunden. Die Milchfasern werden aus Kasein gewonnen, einem Bestandteil und Nebenprodukt der Milch. Kaseinfasern werden bereits seit 1930 hergestellt, doch die alten Verfahren benötigten für ein Kilogramm Kasein 20.000 Liter Wasser. Dazu kam der Einsatz von Chemie, einen Umstand, den die Mikrobiologin und Modedesignerin, nun eliminierte. Die Milchfasern sind antiallergen und antibakteriell und somit nicht nur natur-, sondern auch besonders hautfreundlich. Ihr Label „Mademoiselle Chi Chi“ stattet nun bereits Prominente aus und ist ziemlich begehrt.
Mode aus Müll
Cradle-to-cradle
Revolutionäre Idee oder fragwürdiger Hype?
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Ein Stück weiter im Norden Deutschlands schlossen sich Freunde zusammen und gründeten „
Redesign“, ein Unternehmen aus Hamburg, welches aus Stoffresten und weggeworfener Kleidung neue Mode designt und selbst produziert. Ihr Credo: Aus alt mach neu. Und das besonders umweltschonend, denn ihre Mode verschwendet keine neuen Ressourcen, Strom für die Nähmaschinen kommt von Greenpeace Energy, die Produktlabels waren ursprünglich mal alte Postkarten. Das Gute daran: Durch den Einsatz von alten Stoffen, die bereits zigmal gewaschen wurden, ist die Mode von redesign praktisch frei von Pestiziden. Ihre Stoffe beziehen sie über Flohmärkte oder Recyclinghöfe. Wer möchte, kann aber auch seine ausgedienten Vorhänge und Tischdecken vorbeibringen. Genäht wird ausschließlich vor Ort, die Jungunternehmer bieten faire Mode zu einem fairen Preis an.
Bio-Mode
Wer sich für nachhaltig hergestellte und faire Bio-Kleidung interessiert, kann in
Deutschland<7a> wirklich fündig werden. Mittlerweile sind sich viele junge Unternehmer ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung bewusst und entscheiden sich von Anfang an gegen die Wegwerfmentalität der Modeindustrie. Ihr Ziel ist es, fair gehandelte und am besten in Deutschland hergestellte Mode anzubieten, die im Gegensatz zu H&M, Zara, und Co. aus Bio-Baumwolle besteht und nicht in Billiglohnländern produziert wurde. Vor zwei Jahren geriet die Modekette H&M in die Schlagzeilen, weil sie neue, vollwertige Kleidung tonnenweise zerschneiden und wegwerfen ließ, anstatt diese zu spenden oder anderweitig zu verwerten. Recycling-Designer hätten ihre helle Freude an dem Riesenstoffberg gehabt. Vielleicht sollten die Kleidungsgiganten mal Mode designen, die nicht nur so aussieht, als wäre sie recycelt, sondern es auch tatsächlich ist.
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Filmtipp: Watermark
Überall auf der Erde begegnen wir dem Element Wasser. Die Dokumentarfilmerin Jennifer Baichwal und der Fotograf Edward Burtynsky sind diesem Phänomen auf den Grund gegangen und haben drei Jahre lang, weltweit, eindrucksvolles Bildmaterial für „Watermark“ gesammelt. Sie wollen zeigen, welche Rolle das Wasser in unserem Leben spielt und wie wir damit umgehen.
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Der Happy Planet Index – ein unvollständiger Maßstab
Der Happy Planet Index ist ein Maßstab für einen glücklichen Planeten. Ökonomen aus Großbritannien kamen 2006 auf die Idee für eine solche Richtlinie. Doch was soll eigentlich ein glücklicher Planet sein und wozu braucht man einen Maßstab dafür? Warum die USA in diesem Index ganz unten sind und Vietnam ganz oben, erklärt UNI.DE
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Unverpackt: Mit der Tupperdose zum Einkaufen
Keine Tütchen, keine Folien: Die Zero Waste-Bewegung möchte weit mehr als Plastikverpackungen aus dem Alltag verbannen. Sie will jede Verpackung vermeiden und das Leben jedes einzelnen und den Konsum so gestalten, dass dabei „zero waste“, also überhaupt kein Müll entsteht – möglichst in der gesamten Wertschöpfungskette eines Produkts. Immer mehr Unverpackt-Läden sprießen aus dem Boden und schlagen in diese Kerbe. Wie funktioniert ein „unverpacktes Leben“?
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Ashoka – Ein Herz für den sozialen Wandel
Unter dem Strich muss es stimmen, es müssen schwarze Zahlen geschrieben werden, es muss Gewinn erwirtschaftet werden. Und das oftmals zu jedem Preis, den es zu zahlen gilt. Viele Menschen arbeiten sehr hart für sehr wenig Geld, einige arbeiten ebenso hart, verdienen aber mehr. Egal welche Perspektive man wählt, wer angestellt ist, der muss sich meistens den Zielen der Firma beugen. Und das bedeutet für viele Überstunden, arbeiten trotz Krankheit und viel Stress. Doch es gibt auch Ausnahmen, es gibt Unternehmer, deren oberstes Ziel ist nicht das Erwirtschaften von einem maximalen Gewinn, sondern der soziale Wandel ist. Social Entrepreneurship ist der gängige Fachbegriff dafür. Diese Männer und Frauen wollen etwas bewegen, einen Wandel herbeiführen und sind zumeist im Umweltschutz, in der Armutsbekämpfung oder im Kampf um Menschenrechte tätig. Und weil diese sozialen Unternehmer Hilfe brauchen, hat Bill Drayton im Jahr 1980 die Non-Profit-Organisation Ashoka gegründet.
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Fleischeslust
Wir Deutschen essen gerne Fleisch. Und zwar in jeder Form. Als blutiges Steak mit Kartoffeln und Salat, als Würstchen auf dem Grill oder als Wurst auf dem morgendlichen Frühstücksbrot. Doch welche Schäden unser Fleischkonsum tatsächlich verursacht, das mag sich keiner vorstellen.
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Slow Food
Es gibt viele Möglichkeiten, im Leben zu entschleunigen. Slow Food ist eine davon. Die Bewegung hat es sich zum Ziel gemacht, die Kultur des Essens und Trinkens zu pflegen und lebendig zu halten. Sie besteht weltweit aus bewussten Genießern und Konsumenten, die sich nicht mehr der Nahrungsmittelindustrie unterwerfen wollen. Die Non-Profit-Organisation, die sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert, möchte eine neue Bewegung des Essens schaffen.
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Kümmert scheinbar keinen: die Folgen von Luftverschmutzung auf den Menschen
Der Skandal um die Dieselmotoren von VW hat gezeigt: Man umgeht Abgasrichtlinien so gut es geht, im Zweifelsfall setzt man sich auch über sie hinweg. Dass aber Luftverschmutzung vor allem schädigende Wirkung auf den Menschen hat, wurde bislang oft vernachlässigt. Nun hat der Internationale Währungsfonds ein Arbeitspapier herausgebracht, das Subventionen fossiler Energieträger mit den Schäden für Umwelt und für den Menschen verknüpft. Diese Subventionen werden so zu den Hauptverursachern von Krankheiten durch Luftverschmutzung. Was dagegen getan werden muss und was die Erkrankungen durch Luftverschmutzung kosten, hat UNI.DE hier zusammengetragen.
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Global Media Forum
Nicht wenige Menschen stellen sich die Frage: „Wie soll es eigentlich mit uns, der Umwelt und der Politik weiter gehen?“. Das Global Media Forum (GMF) versuchte vom 17. bis 19. Juni Antworten auf diese und andere Frage zu finden. Mehr als 2.000 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Kultur diskutierten darüber in Bonn. In Workshops und Podiumsdiskussionen wurden
Themen behandelt wie Global Governance, Wachstum für alle, Wirtschaft und Umwelt, soziale Gerechtigkeit und die Rolle der Medien in der Wirtschaftsentwicklung. "Das GMF ist im Grunde eine Plattform, auf der wir Menschen unterschiedlicher Professionen zusammenbringen",
sagt DW-Intendant und GMF-Veranstalter Erik Bettermann. "Menschen, die sonst normalerweise nicht miteinander direkt kommunizieren - also aus den Medien, der Wirtschaft, der Politik und der Entwicklungszusammenarbeit."
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Ökolimousinen
Vegetarisches Leder, Holzamaturen aus verbrannten Bäumen, stark reduzierter CO2-Ausstoß – Auch die großen Luxuslimousinen haben das Thema Nachhaltigkeit für sich entdeckt.
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Nun lass mal den Laden im Dorf – Über DORV und Genossenschaftssupermärkte
Die deutsche Nahversorgung stirbt langsam aus – in den Dörfern und in den dünner besiedelten Stadtteilen. Immer mehr Spezialgeschäfte machen dicht, Supermärkte geben unrentable Standorte auf. Oft stirbt dadurch auch das Gemeinleben, immer mehr Menschen ziehen vom Land in die großen Städte. Einige Gemeinden nehmen das Problem kurzerhand selbst in die Hand und sorgen für eine furiose Wiederbelebung der Tante-Emma-Läden. Genossenschaftsmärkte und ähnliche Konzepte werden immer beliebter. UNI.DE berichtet über einen Trend.
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