VON CLEMENS POKORNY
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02.11.2013 18:04
Martin Karau und Bernd Chmura: „Die Bärendienst GmbH“
In Nöcklingen eröffnet ein ganz besonderer Dienstleister: Die „Bärendienst GmbH“. Sie verkauft Gemeinheiten, die einer vom Käufer bestimmten Person angetan werden – genauer gesagt: einem Tier, denn eine derart böse Geschichte ist natürlich in Fabelform verfasst. Den Text von Martin Karau hat Bernd A. Chmura mit detailreichen Illustrationen zu einem Bilderbuch für Jung und Alt gestaltet – „Eine Geschichte für schlechte Menschen bis 80.“
„Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“, fragt Bert Brecht in der „Dreigroschenoper“. Ähnlich denken die drei Bären Stinker, Krause und Dr. Fies, als sie auf die Idee kommen, Gemeinheiten künftig nicht mehr aus Spaß zu verüben, sondern gegen Geld zu verkaufen. Selbstverständlich werden diese Bärendienste im doppelten Wortsinne nicht dem Käufer erwiesen, sondern denjenigen, für den die solventen Kunden die Gemeinheit bestellt haben. Und so profitieren die Bären von der Demütigung ihrer Mitbürger ungleich mehr: Sie lassen sich – wie Banker – ihr schändliches Gewerbe auch noch gut bezahlen.
Im spießigen Städtchen Nöcklingen findet das infernalische Trio einen idealen Absatzmarkt, und ein Fisch gewordener Kredithai will gleich mitverdienen. Er stattet die Bären mit Anzug und Krawatte aus und legitimiert damit symbolisch das Geschäft der „Bärendienst GmbH“ („Gemeinheit mit besonderer Heimtücke“). Erst reagieren die Nöcklinger scheinbar entrüstet, doch es dauert nicht lange, bis die Austragung eines Nachbarschaftskonflikts an die Profis des Bösen delegiert wird. Den ersten Auftraggeber belehrt Dr. Fies: „Wir alle haben Nachbarn, die meisten von uns sogar mehrere. Nachbarn sind, sozusagen, eine Plage Gottes, die uns daran erinnern soll, dass Adam besser allein geblieben wäre.“ Die zweite Hälfte dieser Philosophie unterschlägt er freilich: „Wir alle haben nicht nur Nachbarn, wir sind auch welche!“ Homo homini lupus, wusste schon Thomas Hobbes. Und so zieht jede professionell ausgeführte Gemeinheit eine Gegengemeinheit nach sich – bis die Häuser der Nachbarn „in Schutt und Asche lagen und sie selbst im Grab.“ Doch einmal engagiert, können sich die drei Bären vor Aufträgen nicht mehr retten...
Eine allzu pessimistische Perspektive? Einstein hätte dagegen gehalten: „Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“ Und: „Der Mensch erfand die Atombombe, aber keine Maus käme auf die Idee, eine Mausefalle zu konstruieren.“ Nun sind es in „Die Bärendienst GmbH“ aber gerade knuddelige Teddys, die andere Tiere dazu anstiften, sich gegenseitig Schaden zuzufügen. Diese Fabel lehrt uns durch die Artenvielfalt der Beteiligten, dass niemand frei von Abneigung gegenüber seinen Mitmenschen ist. Martin Karau hat sie mit einem Wortwitz geschrieben, der erst vom erwachsenen Leser gänzlich verstanden werden kann; Analoges gilt für die zahlreichen, detaillierten Illustrationen Bernd A. Chmuras. Und die Moral von der Geschicht' lädt dazu ein, darüber nachzudenken, warum das menschliche Zusammenleben immer wieder scheitert und in Konflikte von nahezu beliebig steigerbarer In- und Extensität mündet.
Martin Karau (Text)/Bernd A. Chmura (Illustrationen): Die Bärendienst GmbH
Altberliner Verlag 1991. 24 Seiten
ISBN 3-357-00406-2 (nur noch antiquarisch erhältlich)
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Hermann Hesse - Narziß und Goldmund
Narziß und Goldmund ist eine Erzählung des deutschen Schriftstellers Hermann Hesse. Sie entstand zwischen 1927 und 1929 und erschien 1930 im S. Fischer Verlag. Der Leser begleitet einen der namensgebenden Protagonisten, den Wanderer Goldmund, durch sein Leben, von den frühen Jugendjahren bis hin zum Tod, und erfährt dabei von der Wichtigkeit der Selbstständigkeit und Individualität. Diese Werte, die Hesses ganzes literarisches Schaffen durchdringen, sind die Hauptthemen der Erzählung.
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Douglas Adams – Per Anhalter durch die Galaxis
Ursprünglich 1978 als Hörspielreihe für die britische BBC verfasst, erreichte die Geschichte um den „Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams schon recht bald einen beachtlichen Kultstatus und erschien in den Jahren 1979 bis 1992 als fünfteilige Romanreihe. Besonders beliebt sind die Romane wegen ihres britischen Humors, ihrer leichten philosophischen Note und dem satirischen Ton, den Adams anschlägt, alles zusammen verpackt in eine abgefahrene Science-Fiction-Geschichte. Depressive Roboter und hyperintelligente weiße Mäuse sind dabei nur die Spitze des urkomischen britischen Eisberges.
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In Nöcklingen eröffnet ein ganz besonderer Dienstleister: Die „Bärendienst GmbH“. Sie verkauft Gemeinheiten, die einer vom Käufer bestimmten Person angetan werden – genauer gesagt: einem Tier, denn eine derart böse Geschichte ist natürlich in Fabelform verfasst. Den Text von Martin Karau hat Bernd A. Chmura mit detailreichen Illustrationen zu einem Bilderbuch für Jung und Alt gestaltet – „Eine Geschichte für schlechte Menschen bis 80.“
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„Garp und wie er die Welt sah“ von John Irving
Ein uneheliches Kind einer Krankenschwester mit einem – zugegebener Maßen nur in geringem Maße beteiligten – schwer hirnverletzten Soldaten: Das ist T. S. Garp. So legt Irving den Grundstein für die Geschichte eines Schriftstellers, vom Anfang bis zum Ende, von der Kindheit bis zum Tod. Es ist eine Geschichte voller Absurditäten, voller Tragik und doch herzerwärmend menschlich. Eine Geschichte, die in keine Jahreszeit besser passen würde als in den Herbst, wo die Blätter fallen, die Tage kürzer werden und man nur aus dem Fenster sehen muss, um sich seiner eigenen Vergänglichkeit bewusst zu werden. Denn „in the world according to Garp, we are all terminal cases“.
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Muriel Barbery – Die Eleganz des Igels
Die 2006 erschienene Erzählung „Die Eleganz des Igels“ (frz.:
L'Élégance du hérisson) ist der zweite Roman der französischen Autorin Murel Barbery, für den sie mit zahlreichen Preisen geehrt wurde. Im wohlhabenden Teil von Paris treffen hier Menschen aufeinander, die auf den ersten Blick so verschieden wirken, wie es nur irgend möglich ist. Schließlich entdecken sie jedoch ihre Gemeinsamkeiten und lernen, das Leben zusammen zu meistern. Ein Roman über Ängste, Freundschaft und die große Liebe.
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Thomas Willmann - Das finstere Tal
Wenn Heimatkrimi auf Western trifft - kann das in einem Roman überhaupt funktionieren? Oh ja. Der gebürtigte Münchner Thomas Willman schafft mit seinem Debütroman „Das finstere Tal“ eine kuriose Vermischung verschiedenster Genres und Stile. Von Krimi, über Western zu Natur- und Heimatroman. Meisterhaft schafft er die Brücke zwischen Alpenszenerie, klassischen Heimatbildern und knallhartem Western und erzählt dabei auch noch eine faszinierende Geschichte. Die Idylle der Alpen trifft auf schonungslose Brutalität. Es ist ein Roman über archaische Traditionen, Rache und Vergeltung. Mit dem Stuttgarter Krimipreis für das beste Debüt 2010 ausgezeichnet avancierte der Western-Krimi schnell zu einem gefeierten Geheimtipp, der 2014 sogar verfilmt wurde.
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Daniel Kehlmann - F
„F“ ist ein Roman des deutschen Schriftstellers Daniel Kehlmann, der 2013 im Rowohlt Verlag erschien. In mehreren Episoden schildert der Autor das Leben des Schriftstellers Arthur Friedland und seiner drei Söhne. Mitunter mit großen Zeitsprüngen begleitet der Leser die Protagonisten durch ihr Leben, das von persönlichen Krisen, Neurosen, Paranoia und der einen oder anderen Wahnvorstellung geprägt ist. Fälscher, Betrüger und Mörder geben sich gegenseitig die Klinke in die Hand in dieser postmodernen Erzählung, die Spuren hinterlässt.
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Asterix bei den Pikten
Acht Jahre mussten die Fans auf ein neues Abenteuer warten, am 24. Oktober 2013 war es dann soweit: Mit „Asterix bei den Pikten“ ist der 35. Band der Geschichten um den unbeugsamen gallischen Krieger erschienen. Erstmals zeichnet keiner der beiden Väter des Comichelden für Zeichnungen und Texte verantwortlich: Didier Conrad (Zeichnungen) und Jean-Ives Ferri (Text) bilden das Team für neue Abenteuer. Ist ihnen ihr Erstling gelungen?
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Milan Kunderas Roman „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ und die Qual der unbegrenzten Wahlmöglichkeiten.
Im Jahre 2009 sprach der Soziologe Sven Hillenkamp in seinem Buch „
Das Ende der Liebe“ vom Unglück des heutigen Menschen angesichts der schier unendlichen Wahlfreiheiten und –möglichkeiten in unserer modernen Welt, insbesondere in Bezug auf die Liebe und Sexualität. Die zahlreichen Begegnungschancen sowie die permanente Verfügbarkeit und vermeintliche Austauschbarkeit von Liebes- und Sexualpartnern, unter anderem durch Chatrooms, Dating-Seiten im Internet und sozialen Netzwerken wie Facebook, kombiniert mit der Lockerung traditioneller Beziehungen und der Ökonomisierung aller Lebensbereiche zwinge den Menschen zu ewiger Sehnsucht und Rastlosigkeit. Die Angst sich falsch entschieden haben zu können, noch nicht angekommen zu sein, immer noch etwas Besseres finden zu können ist unser steter Begleiter. Zufriedenheit und Genügsamkeit erscheinen dagegen wie utopische Zustände. Dabei ist der in dieser Diagnose enthaltene Konflikt zwischen Monogamie und Polygamie keine reine Domäne unserer heutigen schnelllebigen Zeit, wie unter anderem der brillante und weltberühmte Roman „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ Milan Kunderas eindrücklich vor Augen führt.
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„Der Lustmolch“ von Christopher Moore
Wie jeder gute Krimi beginnt auch der „Lustmolch“ von Christopher Moore mit einer Leiche: Bess Leander, Mutter zweier Kinder hängt tot von der Decke ihres Hauses in der Kleinstadt Pine Cove. Was folgt sind 320 Seiten bester Unterhaltung. Von einem durch atomare Verschmutzung mutierten Seemonster über eine ganze Stadt im Sex-Taumel bis hin zu einem pisciphilen Apotheker - Christopher Moore lässt in seinem Roman keine Gelegenheit aus, seine offensichtlich blühende und vermutlich leicht gestörte Phantasie in aberwitzigen Schilderungen und Verwicklungen voll auszuleben. Natürlich nicht, ohne dabei auch die Rahmenhandlung voranzubringen: Dorfpolizist Theophilus Crowe ist seinem korrupten Boss und dessen Drogengeschäften hart auf den Fersen.
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