VON MAXIMILIAN REICHLIN | 30.04.2016 13:31
Informationsrecht studieren – Möglichkeiten, Anforderungen und Berufsaussichten
IT-Branche und Internet sind einem steten und schnellen Wandel unterworfen. Beinahe im Wochentakt drängen neue internetbasierte Unternehmen auf den Markt, neue Geschäfts- und Bezahlmodelle werden erschlossen. Um diesem Wandel zu begegnen braucht es nicht nur IT-Spezialisten, sondern auch fähige juristische Fachkräfte, die mit den rasanten Geschwindigkeiten des Webs und der Technik Schritt halten können. Die Hochschule Darmstadt hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Fachleute auszubilden – als einzige Hochschule in Deutschland bietet sie den Bachelor-Studiengang Informationsrecht an. Was Studierende in diesem Studiengang erwartet und in welchen Berufen Informationsjuristinnen und -juristen tätig werden können, zeigt UNI.DE.
Ob in Start-Ups, großen Internet-Unternehmen oder Kanzleien – gut ausgebildete Juristinnen und Juristen mit Computer- und Internetkenntnissen werden heutzutage immer und überall benötigt. Doch mit der immer schneller voranschreitenden technologischen Entwicklungen im Bereich des Internet werden juristische Fachkräfte auch vor immer größere Herausforderungen gestellt. Neue Technologien und Geschäftsmodelle werfen neue rechtliche Fragen auf, verlangen nach neuen Ideen und frischen Lösungsansätzen. Und vor allem nach einer fundierten und spezialisierten Ausbildung. Eine Alternative zum klassischen Jurastudium bietet sich daher mit einem Studium im Informationsrecht.
Was wird im Informationsrecht gelehrt?
Möglich ist das aktuell an der HS Darmstadt. Damit ist die Hochschule eine Institution: Als einzige in Deutschland bietet sie Informationsrecht als Bachelor-Studiengang an. Innerhalb von sechs Semestern sollen die Studierenden in verschiedenen Spezialfächern in die Lage versetzt werden, außergerichtlich juristisch tätig zu werden. Die Betonung liegt dabei auf außergerichtlich: Denn zu einer Karriere als Anwältin oder Anwalt ist nach wie vor ein klassisches Jura-Studium nebst Staatsexamen nötig – ein Bachelor-Studiengang reicht dazu nicht aus. Trotzdem finden sich auf dem Lehrplan für Informationsrecht auch „altmodische“ juristische Seminare und Vorlesungen, etwa zum Urheber-, Marken- oder Vertragsrecht, zum Medienrecht oder dem Datenschutz.
Darüber hinaus ist Informationsrecht als Studiengang sehr interdisziplinär aufgebaut. Neben den erwähnten Grundlagen der Rechtswissenschaften, stehen außerdem informationstechnische Grundlagen auf dem Programm. Informationsrechtlerinnen und Informationsrechtler müssen auch die technologischen Dimensionen und Möglichkeiten des E-Commerce und der neuen Medien kennen. Teile eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums sind ebenfalls ins Informationsrecht verwoben, vor allem selbstverständlich die Internetwirtschaft. Da die Absolvierenden später vor allem in Unternehmen arbeiten werden, die international agieren, stehen außerdem Fremdsprachen und ein Praxissemester im Ausland auf dem Plan.
Jura-Staatsexamen - nicht bestanden?
Was können die nicht wenigen Prüflinge tun, die das erste oder zweite Staatsexamen endgültig nicht bestanden haben?
[...]»
In welchen Berufen kommt Informationsrecht zur Anwendung?
Tätig werden die ausgebildeten Informationsjuristinnen und -juristen dabei vor allem
in Rechtsabteilungen von IT- und Software-Unternehmen. Dort schreiben und prüfen sie Lizenzverträge, Endnutzervereinbarungen und AGB. Vor allem Unternehmen der E-Commerce-Branche, zum Beispiel Online-Shops, sowie kleinere Unternehmen und Start-Ups kommen als arbeitgebende Betriebe in Betracht. Auch eine Karriere als beratende Person in einer Kanzlei oder einem Verlag wäre denkbar. Ständige Weiterentwicklung und -bildung ist dabei ein Muss für die Absolvierenden, um bei aktuellen technischen Entwicklungen stets auf dem Laufenden zu sein.
Nicht zuletzt bietet das Informationsrecht auch Möglichkeiten zur Weiterbildung für diejenigen, die bereits ein Jura-Studium oder einen vergleichbaren Studiengang absolviert haben: So bieten beispielsweise die
Universität Düsseldorf sowie die
Universität Oldenburg jeweils ein berufsbegleitendes Masterstudium an. In diesen können sich ehemalige Absolvierende auf das Informationsrecht spezialisieren und zusätzliche Kenntnisse erwerben, um möglicherweise in der Branche Fuß zu fassen.
Interessierte können sich
zu jedem Wintersemester für den zulassungsbeschränkten Studiengang an der Hochschule Darmstadt einschreiben. Die Voraussetzungen für das Studium, den nötigen NC sowie weitere Informationen liefern die Plattform
studieren.de sowie die Homepage der HS Darmstadt.
-
Online studieren
Arbeiten, studieren, Freizeit… all diese Dinge immer unter einen Hut zu kriegen, ist nicht einfach. Viele Studenten haben sogar mehr als einen Nebenjob. Da muss so manche Vorlesung dran glauben, ob man will oder nicht. Gerade in den straff durchorganisierten Bachelorstudiengängen ist es eine Erleichterung, wenn nicht jede Vorlesung eine Pflichtveranstaltung ist. Den Stoff müssen die Studenten trotzdem beherrschen, manche kennen Kommilitonen, die einem ihre Unterlagen zur Verfügung stellen, andere wiederum haben Pech: Sie müssen sich die Informationen anderweitig beschaffen. Ein paar Universitäten haben sich dem Zeitalter des Internets angepasst und einige Vorlesungen bereits online gestellt.
[...]»
-
Studieren im stillen Kämmerlein
Überfüllte Hörsäle, langweiliges Essen in der Mensa und Bücher, mit denen schon die Eltern studiert haben. Das ist oft der Alltag vieler Studenten an einer Präsenzuniversität. Aber es geht auch anders: studieren wann und wo man will. Damit locken die unzähligen Fernuniversitäten in Deutschland. Aber ist das wirklich so verlockend?
[...]»
-
Grüne Bildung an deutschen Hochschulen
In Deutschland werden ca. 116 Studiengänge rund um das Thema Ressourcen, Umwelt und Nachhaltigkeit angeboten. Wer „grün“ studieren will, sollte sich jedoch zuerst umschauen, an welcher Hochschule er am besten aufgehoben ist. Doch wie steht es um das Umweltbewusstsein unserer Hochschulen? Lohnt es sich überhaupt in dieser Richtung etwas zu studieren?
[...]»
-
Zukunft studieren: Master-Studium in ESPACE
ESPACE steht für Earth Oriented Space Science and Technology – einem Master-Studium an der Technischen Universität (TUM) in München. Er dient als Schnittstelle zwischen Raumfahrttechnologie und ingenieurwissenschaftlicher Nutzung von Satelliteninformationen.
[...]»
-
Udacity: Freie Bildung für alle, überall und zu jeder Zeit.
Kostenlose Bildung auf Universitätsniveau, mit persönlicher Betreuung, für jedermann per Internetanschluss zugänglich - sieht so die Lehre der Zukunft aus? Udacity, ein Projekt, initiiert von einem deutschen Ex-Stanford-Professor und Google-Street-View-Mitentwickler, sorgt aktuell für riesige Resonanz im Internet und zeigt, dass universitäre Bildung nicht zwangsläufig an einen Hörsaal und eine Power-Point Präsentation gekoppelt sein muss.
[...]»
-
Zukunft studieren: Biophysik und Strahlenbiologie als Nebenfach
In der Rubrik „Zukunft studieren“ stellt UNI.DE regelmäßig neue oder geänderte Studiengänge vor, denen im Hinblick auf zukünftige Bedingungen ein besonderer Stellenwert zukommt. Nach den jüngsten Diskussionen über die Sicherheit von Atomkraftwerken gewinnt das Nebenfach „Biophysik und Strahlenbiologie“ immer mehr an Bedeutung.
[...]»
-
Informationswissenschaft studieren?!
Interdisziplinär wie Kybernetik, anwendungsorientiert wie Eventmanagement. Neue Technologien bedingen neue Wissenschaften zu ihrer Erforschung und Optimierung. So war die Etablierung der vielleicht zunächst bloß modisch anmutenden Disziplin „Informationswissenschaft“ in Zeiten der Internationalisierung von Wirtschaft und Alltagsleben nur eine Frage der Zeit. In Deutschland kann das Fach bereits an fünfzehn Universitäten und Fachhochschulen studiert werden. Eine Übersicht.
[...]»
-
BWL als Jobkatalysator
Ein Jurist argumentiert, ein Chemiker experimentiert, ein Ingenieur konstruiert. Und trotzdem sollten sie heutzutage alles etwas gemeinsam haben: Wirtschaftswissen. Um erfolgreich im Job zu sein, reicht es nicht mehr aus, nur in seinem Fach zu brillieren. Das Hoch der Karriereleiter erklimmt nur derjenige, der auch über Bilanzen und Management Bescheid weiß.
[...]»
-
Harte Zeiten für BAföG-Geförderte – Teilerlass-Regelung fällt Ende 2012 weg
Seit über 40 Jahren unterstützt der Staat Studenten und Azubis finanziell mit BAföG – ein Darlehen, das während der Ausbildungsphase bereitgestellt wird. Die Hälfte des Darlehens gilt dabei in der Regel als Zuschuss, muss also nicht zurück gezahlt werden. Zusätzlich gab es bisher Sonderregelungen, die gute Leistungen während der Ausbildung oder dem Studium belohnten, sodass ein weiterer Teil der Schulden erlassen wurde. Ende des Jahres ändert sich diese Regelung jedoch: Der Anspruch auf einen Teilerlass des Darlehens nach Abschluss des Studiums fällt weg. Das bedeutet im Klartext: Wer sein Studium nicht bis 2012 beendet hat keine Chance mehr aus guten Noten und einem zügigen Studium finanziellen Profit zu schlagen.
[...]»
-
Maßgeschneidertes Studium - von MOOCs und POOCs
So ein Studentenleben ist oftmals gar nicht mehr so schön, dem Bachelor sei Dank. Vorgefertigte Studienpläne, eintönige Vorlesungen und einheitliche Studienabschlüsse sollten das Studentenleben einfacher machen. Doch manchmal erreichen sie genau das Gegenteil, nämlich standardisierte Absolventen, denen das Denken abgenommen wurde. Dies soll kein Angriff auf die Studenten sein, denn sie sind es nicht, die sich dieses System ausgedacht haben. Sie sind es, die darunter leiden. Ja, Studenten an Universitäten können und müssen sich ihren Stundenplan selbst zusammenstellen, aber die Inhalte der Ausbildung sind vorgegeben. Lediglich die Studierenden an Fachhochschulen haben einen fertigen Stundenplan. Aber das Ergebnis ist immer das Gleiche: ein vorgefertigtes Studium. Doch was würde passieren, wenn es eine Personalisierung der Bildung geben würde?
[...]»