Aus dem Englischen übernommen (Helicopter Parents) und dort auch als „Overparenting“ bekannt, bezeichnet der Begriff „Helikopter-Eltern“ einen Erziehungsstil, der sich durch exzessives Einmischen in das Heranwachsen der eigenen Kinder auszeichnet. Aus Angst, der Nachwuchs könnte falsche Entscheidungen treffen oder eigene Fehler machen, aus denen er ja eigentlich lernen sollte, versuchen diese Eltern ihm einen Schritt voraus zu sein und somit vor falschen Handlungen zu schützen. Wendy Mogel, klinische Psychologin aus den USA, beschreibt in ihrem Buch The Blessing of a Skinned Knee, dass dieser Erziehungsstil oftmals zu erheblichen Mängeln in der sozialen, ethischen und emotionalen Entwicklung des Kindes führen könne. Neben der Tatsache, dass Helikopter-Eltern die Risiken, die ihren Kindern drohen, falsch einschätzen, ist vor allem die Beschränkung auf die eigenen Bedürfnisse und Wünsche ein großes Problem, das weder zur Selbstständigkeit noch zur Widerstandsfähigkeit des Kindes führt.
Viele Studenten haben große Probleme, sich von ihren Eltern zu lösen. Eigentlich sollten sie von Zuhause ausgezogen sein, die Welt kennenlernen und ihre Rolle im Erwachsenenleben finden. Stattdessen ist die Zahl derer, die noch Zuhause wohnen, laut der 19. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks, in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Die Helikopter-Eltern lassen ihre Kinder ungern gehen und diese lassen sich so lange wie möglich umsorgen. Aber auch Studenten, die aus dem Elternhaus ausgezogen sind, können von den elterlichen Hubschraubern umkreist werden: Wichtige Entscheidungen, wie beispielsweise die Studienwahl, werden nur gemeinsam getroffen und das Wochenende verbringt man im warmen Nest – immerhin macht Mutti noch die Wäsche. Dies kann jedoch dazu führen, dass die Kinder gar nicht mehr aufhören wollen zu studieren. Sie schieben die Abschlussarbeit auf und fürchten sich vor der Selbstständigkeit, die nach dem Studium kommen sollte.